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1949 - Quotors letzter Kampf

Titel: 1949 - Quotors letzter Kampf
Autoren: Unbekannt
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Kalmaron. Nervös nestelte sie an dem Verband, den die Bordärztin ihr angelegt hatte. „Du meine Güte, ich verliere den Verstand."
    Der Holowürfel verzerrte sich, und die Gestalt darin löste sich in Nichts. auf. „Ich habe nichts gemacht, Tuyula" ,rief der Kommandant. „Du irrst dich!" Das Bluesmädchen blickte ihn entsetzt an. „Kannst du Gedanken lesen?"fragte Tuyula. „Ich habe nichts gesagt. Wieso weißt du, was ich gedacht habe?" Endering Profest ließ sich in seinen Sessel sinken. Er verfolgte, wie sein Chronometer auf den Boden stürzte. „Ich bin kein Telepath", beteuerte er. „Ganz bestimmt nicht. Aber eben habe ich deine Frage gehört. Du wolltest wissen, wieso ich das Holo aufgebaut habe."
    „Das habe ich nicht ausgesprochen", sagte Tuyula Azyk leise. Sie schrie erstickt auf und griff dabei wie in Panik nach der Lehne eines Sessels, um sich festzuhalten. Die Gravo-Paks schienen in ihrem Bereich zu versagen, denn sie war schwerelos geworden. Zumindest für ein paar Sekunden.
    Dann stürzte sie zu Boden und kam so heftig auf, dass sie tief in die Knie gehen musste, um sich abzufangen. Wieder entstand ein Holowürfel. Er zeigte das Bild Cistolo Khans. „Lass uns miteinander verhandeln!" rief der LFT-Kommissar. „Eine Landung auf der Erde ist aber nach wie vor ausgeschlossen."
    Das dreidimensionale Bild verschwand. „Was war das?" fragte Jennifer Mungard, die Funkerin, wobei sie sich an den Bordsyntron wandte. „Ein Bild, das mit einer Aufzeichnung einer seiner vielen Anrufe übereinstimmt", antwortete das Gerät. „Ich habe es nicht projiziert."
    „Parapsychische Phänomene", erkannte Wendayne Kalmaron. „Aber wieso? Woher kommen sie?" Der Kommandant erhob sich langsam. Sein Gesicht war bleich, und seine Blicke waren ins Nichts gerichtet. Er verspürte in diesem Augenblick eine innige Verbundenheit mit den Männern und Frauen der Besatzung, für die er die Verantwortung trug. Zugleich erinnerte er sich daran, dass Vincent Garron die Befehle an Bord erteilt hatte. Ihm war, als habe er geträumt, und als seien ihm nur noch einige unzusammenhängende Bruchstücke seines Traums gegenwärtig. Je länger er jedoch versuchte, sich Details ins Gedächtnis zu rufen, desto mehr fiel ihm ein.
    Sie waren in der Gewalt des Mutanten gewesen, und die meisten der Besatzung standen noch immer unter seinem Einfluss. Aber nicht alle.
    Wendayne beispielsweise nicht. Sie schien sich ebenso von ihm befreit zu haben wie er selbst auch.
    Er spürte es nicht nur deutlich, sondern er hatte sogar Zugang zu den Gedanken eines jeden einzelnen. Dabei wurde ihm klar, dass sie eine Gemeinschaft gebildet hatten, einen geistigen Block, in den jeder einen Teil seines Ichs eingebracht hatte. Irgendein fremder Einfluss koppelte die Energien ihrer Bewusstseine zusammen, auf eine Art und Weise, die er sich nicht erklären konnte. Zudem wurde der dadurch entstehende Block durch „frische Energie"gestärkt; mit dieser Hilfe hatten sie Vincent Garron Widerstand geleistet. Endering Profest konnte sich nur vorstellen, dass diese Entwicklung mit der Verbindung aus Garron, dem Bluesmädchen und dem Gharrer entstanden war.
    Während er noch versuchte, sich dieses Geschehen zu erklären und zugleich tiefer in die Gedankenwelt der anderen einzudringen, verlor sich die Kraft, die ihn dazu befähigt hatte, und er wurde sich seiner Umgebung bewusst. „Ich glaube, Vincent Garron hat verloren", versetzte er mit tonloser Stimme. Es schien, als habe er den Mutanten mit den Worten herbeigelockt, denn Garron trat überraschend ein. Der Mutant hielt einen Energiestrahler in der Hand. Sein von Narben entstelltes Gesicht war mit Schweißperlen überdeckt, und seine Augen ruckten ständig hin und her. „Raus!" befahl er mit heiserer Stimme. „Verlasst die Zentrale! Sofort! Ich töte jeden, der nicht augenblicklich gehorcht!"
    „Vincent! Was ist geschehen?" rief Tuyula Azyk, gab den Versuch, mit ihm zu reden, jedoch sofort wieder auf, da er die Waffe auf sie richtete. Zusammen mit den anderen eilte sie hinaus. Endering Profest stellte keine Fragen. Er sorgte dafür, dass sich die anderen beeilten. Der „Todesmutant" befand sich in einem offenbar unberechenbaren Zustand, und der Kommandant wollte alles vermeiden, was ihn reizen konnte. Als sich der Zugang zur Zentrale geschlossen hatte, spürte sie, dass die ST. AMARINA beschleunigte. „Er ist am Ende", sagte der Kommandant leise und beschwörend zu den anderen. „Er versucht zu entkommen, aber
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