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1939 - Auf den Spuren eines Gottes

Titel: 1939 - Auf den Spuren eines Gottes
Autoren: Unbekannt
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Dimensionen."
    „Die INTURA-TAR wird landen", erwiderte Pezzo-Orr, und dabei leuchtete in seinen gelben Echsenaugen wiederum ein fanatisches Feuer auf. „Der unvergleichliche Azza-Orr, mein Vorgänger als Sippenchef, oberster Yamma-Hüter und Kommandant dieses Generationenschiffes, ist im Laufe seines Lebens mehrere Male dort gewesen, und was er getan hat, das werde auch ich vollbringen."
    „Warum versuchen wir es nicht mit Beibooten?"
    „Weil Yammamihu damit nicht einverstanden wäre", behauptete der Rawwe.
    Julian Tifflor zeigte auf die Monitoren.
    „Ich nehme an, es gibt Aufzeichnungen von seinen Flügen nach Speleyn und seinen Landungen auf dem Planeten Smyrno?"
    Pezzo-Orr antwortete nicht. Er setzte sich in einen Sessel, senkte den Kopf und begann zu meditieren.
    „Der hört und sieht nichts mehr", sagte der Mausbibermit lauter Stimme. „Er ist vollkommen weggetreten. Er hat abgeschaltet - ebenso wie alle anderen."
    „Wir brauchen dringend weitere Informationen über den elften Planeten", betonte Icho Tolot.
    „Pezzo-Orr hat keine Ahnung, was auf ihn zu kommt. Er weiß noch nicht einmal, ob sein Vorgänger wirklich auf Smyrno gelandet ist. Er ist fest davon überzeugt, aber eindeutige Beweise hat er nicht."
    „Stimmt", bestätigte der Ilt. „Wenn ich seine wirren Gedanken richtig interpretiert habe, gibt es Aufzeichnungen von den Flügen Azza-Orrs, aber die befinden sich nicht mehr im Speicher der Positroniken, sondern sind auf freie Datenträger übertragen und dann irgendwo an Bord der INTURA-TAR abgelagert worden. Warum das so ist, weiß natürlich wieder mal keiner; unter Garantie gibt es irgendwelche religiösen Motive." Er seufzte theatralisch. „Was Pezzo-Orr von den Landungen weiß, hat ihm sein Vorgänger mündlich übermittelt."
    „Ich verstehe", sagte Julian Tifflor. „Und er bewundert Azza-Orr natürlich. Auf den Gedanken, daß sein Vorgänger übertrieben oder ihm gar Märchen erzählt haben könnte, kommt er nicht."
    „Richtig!" Der Mausbiber blickte ihn verblüfft an. „Seit wann kannst du Gedanken lesen?"
    Julian Tifflor grinste. Er ging zum Monitor und erteilte ihm in Kunios den Befehl, ihm Informationen über Smyrno zu geben.
    Der Computer reagierte wie erhofft, und erste Daten erschienen auf den Monitoren.
    In seltsam verklausulierter Sprache und mit typischen Orr-Formulierungen teilte er mit, daß der elfte Planet eine Giftgaswelt vom Jupitertyp mit einem Durchmesser am Äquator von 152.000 Kilometern war.
    Weiteren Angaben zufolge enthielt die Atmosphäre - die der Computer den Atem Yammamihus nannte - im wesentlichen Methan, Ammoniak, Wasserstoff und Wasser. Das Zentrum mit über vierfacher Erdmasse wurde von einem festen Kern aus Gestein und Eis gebildet. Begleitet wurde der Planet von acht kleinen Monden.
    Die Angaben über die Schwerkraft waren erstaunlich ungenau und schwankten zwischen 4,2 und 9,3 Gravos. Sie wurden zudem in der Ritualsprache der Orr beschrieben, in der es hieß, die Aura Yammamihus und der Gotteswächter sei von erheblichem Einfluß.
    Die Positronik wies darüber hinaus darauf hin, daß in den oberen Atmosphäreschichten ständig Stürme von geradezu unglaublichen Ausmaßen herrschten. Begleitet wurden sie von hyperphysikalischen Störungen, die das Navigieren von Raumschiffen nahezu unmöglich machten. Charakteristisch für den Planeten war ein violetter Fleck, der immer wieder von grünlichen Blitzen durchzuckt wurde. Dabei handelte es sich um einen Antizyklon, in dem der Druck zur Tiefe hin anstieg. Auslöser dafür war ein mächtiger Vulkan, der mit seinen hyperphysikalischen Eruptionen die grünlichen Energieentladungen verursachte.
    Der violette Fleck wurde von der Positronik als Tunnel zum Mittelpunkt des Universums bezeichnet, wobei der Hinweis nicht fehlte, daß er von den Orr-Rawwen entsprechend verehrt wurde. Zugleich warnte das Gerät davor, sich dem Fleck mit einem Raumschiff zu nähern.
    „Das ist doch wenigstens .etwas", lobte Tiff.
    „Vorsicht!" mahnte Icho Tolot. „Ob diese Angaben alle stimmen, wage ich zu bezweifeln. Da geht doch einiges durcheinander."
    „Von mir aus", meinte der Terraner. „Die Details sind nicht so interessant für uns. Wichtig ist doch nur, was sich für uns als Konsequenz aus dem Gesamtbild der Informationen ergibt - daß die INTURA-TAR auf keinen Fall auf Smyrno landen darf. Sie kann das nicht heil überstehen."
    „Jedenfalls sind die Chancen minimal", stellte Icho Tolot fest.
    Wie jeder Haluter besaß er
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