Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1939 - Auf den Spuren eines Gottes

Titel: 1939 - Auf den Spuren eines Gottes
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
hat dich veranlaßt, an Bord der INTURA-TAR zu gehen", versetzte Icho Tolot. „Aber niemand wird dir deine wissenschaftlichen Fragen beantworten, wenn das Raumschiff auf dem elften Planeten abstürzt, und genau das wird es tun. Wir können nur mit Beibooten landen, aber das lehnt Pezzo-Orr ab."
    „Ich verlasse mich auf ihn, und ich werde nichts an seinen Plänen ändern", erklärte der Shuuke. Damit machte er deutlich, daß er sich auf gar keinen Fall gegen den Sippenchef stellen würde.
    Die drei Freunde kehrten in die Hauptleitzentrale zurück. Dort stellten sie überrascht fest, daß sich niemand mehr darin aufhielt. Die INTURA-TAR flog automatisch und wurde nur noch von der Positronik gelenkt. Sie hatte sich dem Speleyn-System nun so weit genähert, daß sich der elfte Planet deutlich auf den Monitoren abzeichnete. Gut war das violette Auge dieser riesigen Welt zu erkennen.
    „Wir müssen den Kurs ändern", sagte Tiff. „Kommt, ran an die Arbeit! Wir müssen uns beeilen, damit wir alles Nötige erledigt haben, bevor die Orr zurückkommen."
    Icho Tolot hockte sich vor das Hauptpult und nahm Verbindung mit der Positronik auf. Schon nach wenigen Sekunden stellte er fest, daß die Steuerung der INTURA-TAR blockiert war. Niemand konnte nun noch etwas ändern, denn die Positronik war so programmiert worden, daß sie sich jedem Zugriff entzog. Selbst mit der außerordentlichen Kapazität seines Planhirns fand der Haluter keinen Zugang zu dem Landungsprogramm.
    Damit stand unabänderlich fest, daß die INTURA-TAR auf Smyrno landen würde.
    „Jetzt bleibt nur noch eine Möglichkeit", kündigte der Terraner an. „Wir müssen die INTURA-TAR sofort mit einem Beiboot verlassen."
    Icho Tolot war bereits auf dem Weg zum Ausgang, und Gucky schloß sich ihm an.
    „Wir sollten Ensaf Jajjan mitnehmen!" rief Julian Tifflor, während sie über die Gänge eilten. „Gucky, am besten schnappst du ihn dir und teleportierst mit ihm zum Beiboot!"
    Der Terraner blieb stehen und fuhr sich mit dem Handrücken über die Stirn. Plötzlich fühlte er sich leicht, so als ob der Schwerkraftgenerator der INTURA-TAR seine Leistung herabgesetzt, habe. Zugleich sah er den Hausbibernur noch verschwommen.
    Tifflor spürte die Gefahr und begriff mit dem letzten Rest seines schwindenden Bewußtseins, daß er die Kontrolle über sich verloren hatte. Die Beine gaben unter ihm nach, und er sank zu Boden. Er wollte seinen SERUN schließen, doch er schaffte es nicht mehr. Es wurde dunkel um ihn.
    Neben ihm brachen der Ilt und Icho Tolot zusammen.
     
    2.
     
    In der Holarchie ist die Intelligenz die Fähigkeit, sein Denken bewußt evolutionären Prozessen anzupassen. Sie ist die umfassende geistige Anpassungsfähigkeit an neue Aufgaben und Situationen. Dabei ist zu berücksichtigen, daß in der wissenschaftlichen Erkenntnis nur der neueste Erkenntnisstand eines Problems zählt, die jüngste Entdeckung. Sobald ein neues, besseres Modell von wissenschaftlichen Zusammenhängen in der Welt der Wissenschaft formuliert und allgemein anerkannt ist, können die zuvor gültigen Modelle vergessen werden. Die Hypothesen des vergangenen Jahres sind dann von nur noch historischem Interesse. Das betrifft auch die Erkenntnisse über die Intelligenz.
    Icho Tolot, halutischer Wissenschaftler, in seiner Studie Psychologie galaktischer Völker aus dem Jahr 2638 n. Chr. (terranische Zeitrechnung)
     
    *
     
    Ein dumpfes Dröhnen erfüllte die INTURA-TAR. Es erfuhr nur kurze Unterbrechungen durch einige schrille Geräusche, die von außen durch die Schiffshülle zu dringen schienen und seine Nerven auf unangenehme Weise zum Schwingen brachten.
    Icho Tolot öffnete die Augen und blickte verwirrt um sich. Ungewöhnlich für den Haluter war, daß er lange Sekunden brauchte, um sich zu orientieren und an das zu erinnern, was geschehen war. Normalerweise paßte er sich in Bruchteilen von Sekunden einer für ihn neuen Situation an.
    Als er begriff, sprang er auf und wollte sich der Zentrale zuwenden. Doch nun fielen seine Blicke auf die regungslos auf dem Boden liegenden Gestalten von Julian Tifflor und Gucky. Betroffen verharrte er auf der Stelle.
    Der Haluter fragte sich, ob seine Freunde tot waren: Zögernd und sehr behutsam streckte er eine Hand aus. Einen Augenblick lang fürchtete er sich davor, die Freunde zu berühren. Damit hätte er unter Umständen die Bestätigung bekommen, daß sie nicht mehr lebten.
    Tolot überlegte kurz. Seine Freunde waren möglicherweise durch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher