Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1939 - Auf den Spuren eines Gottes

Titel: 1939 - Auf den Spuren eines Gottes
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Schicksal. Es wäre vermessen von mir, den Landepunkt selbst auswählen zu wollen. Es hieße, unseren Gott in Frage zu stellen. Hast du keinen Gott, Haluter?"
    Icho Tolot dachte nicht daran, sich auf eine religiöse Diskussion mit dem Sektenanhänger einzulassen.
    Das hätte ihm in dieser Lage gerade noch gefehlt.
    Wortlos wandte er sich den Lenkungselementen zu und hielt gleichzeitig mit Hilfe der Ortungsgeräte nach einem geeigneten Landeplatz Ausschau. Er war aufgrund seiner Mentalität nicht in der Lage, den Sippenführer der Orr zu verstehen. War sich Pezzo-Orr denn nicht bewußt, daß er sein ganzes Volk in den sicheren Tod führte, wenn er sich ausschließlich auf Yammamihu verließ, eine Gottheit, die ganz sicher nicht körperlich existierte?
    Julian Tifflor und Gucky kamen in die Hauptleitzentrale. Mit Hilfe ihrer SERUNS und dank der Zellaktivatoren hatten sie sich gut erholt.
    Die beiden so verschiedenen Wesen hielten ihre Schutzanzüge geschlossen, öffneten sie jedoch, als sie sahen, daß der Haluter keinen Helm trug und daß sich auch die Rawwen in der Zentrale nicht schützten. Für einige Sekunden war Pezzo-Orr abgelenkt, und Icho Tolot nutzte die Gelegenheit für einen weiteren Versuch, die Landung der INTURA-TAR abzubrechen und das Raumschiff in den Weltraum zurückzuführen.
    Die Positronik reagierte nicht auf seine Befehle, sprach aber augenblicklich wieder an, als er die Landung fortsetzte.
    „Was ist denn das?" fragte Gucky erstaunt. Immer wieder griff sich der Mausbiber an den Kopf und massierte sich die Schläfen.
    Die fünfdimensionalen Störfelder des Riesenplaneten machten ihm offensichtlich zu schaffen und setzten seine Fähigkeiten herab. Ihr Einfluß blieb jedoch nicht konstant, sondern schwankte sehr stark und in unregelmäßigen Abständen. Er war mal sehr schwach und kaum spürbar, wurde dann jedoch so intensiv, daß der Ilt nicht mehr in der Lage war, auch nur einen einzigen Gedanken der Rawwen zu erfassen.
    Er trat nahe an einen der Monitoren heran und zeigte auf das dreidimensionale Bild eines Wesens, das aus den Tiefen der Atmosphäre aufgetaucht war und nun vor der INTURA-TAR herflog. Der in den Gasmassen tobende Sturm ließ es schwanken und warf es immer wieder aus seiner Bahn, doch es kehrte jedesmal wieder an die alte Position zurück, die etwa hundert Meter vor der INTURA-TAR lag.
    „Einer der heiligen Wächter Yammamihus!" rief der oberste Yamma-Hüter und ballte die Hände zu Fäusten. „Ich wußte, daß sie erscheinen, um uns den Weg zu zeigen. Yammamihu lebt, und er weiß, daß wir kommen. Seht die Botschaft, die er uns geschickt hat."
    Lauter Jubel brach unter den Rawwen in der Zentrale aus.
    Gucky schrie plötzlich auf, drückte sich die Hände gegen die Ohren, als wollte er sich gegen den Lärm abschirmen, dann brach er bewußtlos zusammen. Julian Tifflor schloß blitzschnell den Helm seines SERUNS, weil er glaubte, daß sie abermals mit Hilfe einer gasförmigen Droge angegriffen wurden, doch der Pikosyn seines Schutzanzugs zeigte ihm keine Gefahr an.
    Neben dem Mausbiber ließ er sich in die Hocke sinken und untersuchte ihn, konnte jedoch nur feststellen, daß der Kleine ohne Besinnung war, während seine Lebensfunktionen ansonsten keine Beeinträchtigung aufwiesen.
    Dann aber geschah etwas Unerklärliches: Gucky schien durchsichtig zu werden, und seine Konturen verwischten sich. Tiff konnte sein Herz schlagen sehen, und ihm war, als könne er genau verfolgen, wie das Blut in seinen Adern pulsierte.
    „Yammamihu straft die Ungläubigen", stammelte Pezzo-Orr. „Beü OYamma. Scha de kosma udestee."
    „Folge dem Götterboten!" forderte die Positronik.
    Julian Tifflor bemühte sich um Gucky und versuchte, ihn aufzuwecken, doch er hatte keinen Erfolg dabei. Der Mausbiber regte sich nicht. Lediglich seine Augenlider zuckten, als würden sie von elektrischen Stromstößen getroffen. Der Terraner wagte nicht, den Ilt zu berühren, weil er das unbestimmte Gefühl hatte, daß es ihm nicht gelingen würde. Vielleicht würde seine Hand in den kleinen Freund hineingleiten und ihn verletzen.
    Der Sturm nahm zu. Gewaltige Luftwirbel packten die INTURA-TAR und warfen sie aus der Bahn.
    Icho Tolot arbeitete angestrengt und absolut konzentriert, um das Raumschiff unter Kontrolle zu halten. Ganz gelang es ihm nicht, aber er konnte immerhin verhindern, daß sie abstürzten.
    Eine seltsame Beobachtung ließ ihn auf einmal stutzen.
    Nicht alle Manöver wurden vom Schiff so
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher