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1939 - Auf den Spuren eines Gottes

Titel: 1939 - Auf den Spuren eines Gottes
Autoren: Unbekannt
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hier rankten sich schimmernde und leuchtende Pflanzen an den Wänden hoch, und in mehreren Holos verkündeten die Rawwen die Botschaft und die weisen Gedanken Yammamihus.
    Die als Diener Yammamihus vorgesehenen Kandidaten waren auf dem Planeten Farrangu angeworben worden. Es handelte sich - von einer Ausnahme abgesehen - um humanoide Arrorer. Da sie verarmt und verzweifelt gewesen waren, hatten die Rawwen sie relativ leicht überzeugen und als Laienpriester gewinnen können.
    Viele von ihnen waren sogar dem Hungertod nahe gewesen, und die Aussicht auf eine ausreichende Ernährung hatte sie der Werbung besonders leicht zustimmen lassen. Aber auch der religiöse Aspekt, einem mächtigen Gott dienen zu dürfen, mochte bei dem einen oder anderen eine gewichtige Rolle gespielt haben.
    Als einziger Nicht-Arrorer befand sich der Shuuke Ensaf Jajjan unter den ausgewählten Kandidaten.
    Apathisch blickten die Ausgewählten ins Leere. Julian Tifflor sprach verschiedene Arrorer an, erhielt jedoch keine Antwort. Erst als er sich Ensaf Jajjan zu wandte, bemerkte er eine Reaktion auf seine Worte.
    Der Shuuke hob den Rüssel mit dem Mund und dem Ultraschallorgan und drehte ihn zu ihm hin.
    „Sie haben alle die Droge Gayam erhalten", teilte er ihm mit. „Sie sind zur Zeit nicht ansprechbar, und wenn sie reden, werden sie nur von Yammamihu sprechen und nichts anderem. Anscheinend haben die Rawwen befürchtet, daß ihre neuen Jünger zu schnell an Begeisterung verlieren werden; also gaben sie ihnen die Droge. Jetzt begreifen sie gar nichts mehr, und später werden sie die Droge wohl freiwillig nehmen, um ertragen zu können, was man ihnen zumutet."
    „Und was ist mit dir?" fragte Icho Tolot, der sich auf seine Laufarme herabgelassen hatte und sich nun auf den Boden setzte. Er verschränkte seine vier Arme vor der Brust.
    „Gayam wirkt nicht bei mir", antwortete Ensaf Jajjan. „Die Orr scheinen vergessen zu haben, daß es Wesen gibt, die nicht auf die Droge ansprechen. Beispielsweise die Shuuken. Sie haben sie mir verabreicht, um mich gefügig zu machen. Ich soll mich nicht dagegen sträuben, Laienpriester zu werden, was auch immer sie darunter verstehen mögen, und nun glauben sie, daß ich ebenso weggetreten bin wie die anderen."
    Während Julian Tifflor sich in einen freien Sessel setzte, hob sich Gucky telekinetisch auf eine Liege’ hinauf und streckte sich dort aus.
    „Du hast dich eingeschlichen", stellte er fest.
    „Richtig", bestätigte der Shuuke. Er war verblüfft, und es dauerte einige Zeit, bis er fortfuhr: „Seit vielen Jahren träume ich davon, zu dem Planeten vorzudringen, den die Orr-Rawwen als Zentrum des Universums ansehen, denn ein bedeutender Wissenschaftler meines Volkes hat mir eine Untersuchung hinterlassen und vererbt, aus der hervorgeht, daß Smyrno, der elfte Planet von Speleyn, über ein eigenständiges morphisches Feld verfügt. Und nur das interessiert mich."
    „Ein morphisches Feld?" fragte Icho Tolot. Interessiert beugte er sich vor. „Was willst du damit sagen?"
    „Vorläufig gar nichts", entgegnete der Shuuke. „Viele Jahre meines Lebens habe ich davon geträumt, nach Smyrno zu reisen und dort die wissenschaftlichen Arbeiten fortzusetzen, die der große Glango Marttan begonnen hat, jedoch nicht beenden konnte. Er hat herausgefunden, daß der elfte Planet ein Geheimnis in sich birgt, und ich will untersuchen, welches das ist."
    „Das Geheimnis Yammamihus", vermutete Tifflor.
    „Nach bestimmten Theorien haben alle Lebewesen ihre eigenen morphischen Felder", stellte der Haluter fest, ohne auf die Bemerkung des Terraners einzugehen. „Jeder Organismus soll demnach von einem solchen Feld durchdrungen und umgeben sein. Aber ein Planet ist kein Organismus!"
    „Richtig", stimmte Ensaf Jajjan zu. „Ein morphisches Feld ist ein kompliziertes Gebilde, das nicht nur als Ganzes gesehen werden darf, sondern auch in seiner Untergliederung. Wir gehen davon aus, daß es verschiedene Ebenen von Feldern gibt. Glango Marttan hat definiert, daß sie in ihrer Gesamtheit die Existenz der Lebewesen organisieren. Leben ist immer organisiert, immer nach dieser hierarchischen Art strukturiert.
    Das gesamte Leben ist holarchisch organisiert. Denkt doch nur an einen Vogelschwarm! Wir behaupten aufgrund unserer Untersuchungen, daß er ein morphisches Feld hat. Es befähigt die Vögel dazu, miteinander zu fliegen, ohne sich Zeichen oder Kommandos zu geben. Der Schwarm verhält sich wie ein Organismus."
    „Das also
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