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1919 - Die Goldnerin

Titel: 1919 - Die Goldnerin
Autoren: Unbekannt
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gefunden werden konnte, von dem es seine Bewacher nicht wollten.
    Endlose, verwinkelte Gänge und Kammern, mechanische und automatische Türen, Treppen, die irgendwohin führten. Kein Aufzug, kein Antigravschacht.
    „Hier also leitet Rakh seine miesen Geschäfte", kommentierte er naserümpfend. „Es stinkt, es ist feucht und klamm, dunkel und deprimierend."
    „Rakh ist nicht hier", knurrte der Tentradex. „Du wirst ihn auch niemals kennenlernen."
    In dem Raum befanden sich eine Menge Geräte, die ausschließlich dazu gedacht waren, die Schmerzgrenze eines Patienten festzustellen. Die beiden Tentradex, die ebenfalls an der Entführung beteiligt gewesen waren, bedienten diese Geräte.
    Auf einem kahlen Metalltisch in der Mitte, gefesselt, lag Hind. Sie benötigte als Platz nur ein Drittel des Tisches, und sie sah erbärmlich aus. Tautmo Aagenfelt schluckte hörbar, und Eismer Störmengord taumelte.
    „Was habt ihr da getan ...", krächzte er. „Wie... wie könnt ihr so grausam sein und ..."
    Auch Reginald Bull zog es den Magen zusammen, aber aus Zorn. Dieses arme Geschöpf hatte die vielen Stunden seit seiner Entführung schrecklich leiden müssen - und trotzdem nicht aufgegeben.
    Vermutlich gab es nicht mehr viele Knochen an ihr, die heil waren. Der beliebteste Zielpunkt in ihrem Gesicht war ihre Nase gewesen, die nur mehr ein geschwollener Fleischklumpen war.
    „Hind!" schrie Eismer gequält auf.
    Die Goldnerin schaffte es, den geschundenen Kopf ein wenig zu drehen, und in ihre schmerzerfüllten Augen trat Staunen. „Eismer ..."
    Eismer stürzte zu ihr, und der Tentradex hinderte seine Kumpane, ihn zurückzuhalten. „Hind, bitte sag ihnen alles, was sie wissen wollen! Sie haben mir verspro- chen, dich mit mir gehen zu lassen!
    Wir fliegen sofort ab, und du läßt all das hinter dir!"
    Ein kleiner Funke Zärtlichkeit tanzte in ihren Augen.
    „Mein lieber, armer Bebenforscher, so fern dem Leben ... sie würden uns doch niemals gehen lassen, deswegen habe ich auch nichts gesagt ... Nun mußt du auch sterben ..."
    Ihre Stimme verging wie. ein Hauch, und ihr Kopf rollte zurück, ihre Augen schlössen sich.
    „Genug!" donnerte Bull.
    Das war das Zeichen für Tautmo Aagenfelt. Mit einem Hechtsprung gelangte der Physiker zum Tisch, schloß den Anzug und aktivierte den Schutzschirm. In Sekundenschnelle hatte er das Schutzfeld auf Eismer und Hind erweitert.
    Reginald Bull stürzte sich gleichzeitig auf den Tentradex, der ihm am nächsten stand, und streckte ihn mit einem mächtigen Faustschlag nieder. Während sich sein SERUN automatisch schloß, als die anderen das Feuer auf ihn eröffneten, entwand er dem sich heftig sträubenden Tentradex die terranischen Waffen und trat dessen eigene beiseite.
    Mit beiden Händen erwiderte Bully das Feuer auf die anderen beiden.
    Sie flüchteten sich sofort hinter ihre Geräte, denn sie trugen keine Schutzanzüge. Der Insektoide war schlau genug. sofort zu verschwinden. Er ließ sich gar nicht erst auf einen Kampf ein. Wie ein Schatten schoß er durch die Tür davon.
    Bull achtete nicht auf ihn. Wenn der Flüchtling mit der Verstärkung zurückkam, waren sie längst fort.
    Von allen Seiten trafen ihn Schüsse, die Angreifer konzentrierten sich auf ihn, doch sein Schirm war ihren Waffen weit überlegen. Er gab das Feuer in voller Intensität zurück, teils mit Paralysator- teils mit Desintegrator-Modus seiner Strahler.
    Nach wenigen Augenblicken waren zwei Tentradex tot, der Echsenabkömmling und der letzte Tentradex schwer verletzt.
    „Nichts wie raus hier!" rief Bull.
    „Bully, du solltest lieber herkommen", erklang Tautmos Stimme seltsam ernst. Der Physiker schaltete den Schutzschirm ab.
    Eismer war auf den Tisch zu Hind geklettert, dort kauerte er nun, ihren geschundenen Körper in seinen Armen.
    „Sie kann nicht mehr mitkommen", flüsterte der Goldner.
    Wie bei Menschen rollten Tränen aus seinen Augen und über seine Wangen.
    Reginald Bull kam schnell an den Tisch. Hind atmete kaum noch, ihre Augen waren geschlossen.
    „Sie atmet ... Können wir sie nicht stabilisieren?" schlug der Aktivatorträger hilflos vor.
    Tautmo schüttelte langsam den Kopf.
    „Sie hat zuviel Blut verloren", sagte er leise. „Ich fürchte, sie hat keine Chance mehr. Es geht schon zu Ende .
    „Wir sind zu spät gekommen", schluchzte Eismer. „Hätten wir nur gleich das Lokal gestürmt, nachdem sie das Zork gesprengt hatten ..."
    Tautmo legte mitfühlend eine Hand auf seine Schulter.
    „Die
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