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1919 - Die Goldnerin

Titel: 1919 - Die Goldnerin
Autoren: Unbekannt
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behauptete, erst vor wenigen Minuten eingenickt zu sein.
    Nach einer Weile überließ Bull den Hyperphysiker und den Ertruser sich selbst und ging zu Eismer zurück.
    „Es tut mir leid, aber - ich kann dich jetzt nicht so einfach allein lassen", sagte er.
    Der Goldner stand regungslos vor der Bahre, er hatte sich noch nicht einmal umgezogen.
    Schließlich wandte er sich dem Terraner zu und hob in einer hilflosen Geste die Arme.
    „Jetzt ist alles so geworden, wie ich es nie wollte!" klagte er. „Ich weiß nicht, wem ich die Schuld geben kann, mir oder euch, und es nutzt mir auch nichts.
    Wie soll ich damit von jetzt an leben, Reginald Bull? Wie?"
    Der Unsterbliche wiegte den Kopf. „Wie ein denkendes und fühlendes Wesen, Eismer' Du kannst dich nicht vor den Schmerzen bewahren, indem du ihnen ständig ausweichst. Die Wunde wird heilen, irgendwann, und dann wird es leichter. Du kannst deine Aufgabe fortsetzen und sie vielleicht sogar besser erfüllen. Und du wirst immer die Erinnerung daran haben, daß du, wenn auch nur für ein paar Stunden, geliebt hast und geliebt wurdest. Das ist schon sehr viel."
    „Wird es denn meine Einsamkeit nicht vergrößern?" fragte Eismer leise.
    Reginald Bull schüttelte den Kopf.
    „Ich glaube nicht. Denn für eine kurze Zeit bist du ins Abenteuer Leben hineingetaucht. Die Erinnerung daran wird dich immer begleiten. Damit kannst du nicht mehr allein sein. Es tut mir sehr leid, daß du Hind verloren hast, aber du solltest sie so in Erinnerung behalten, wie du sie kennengelernt hast - diese wenigen Augenblicke. Du darfst dich nicht an den Gedanken ihres Todes klammem."
    Eismer Störmengord seufzte tief. „Ich denke, du hast recht, doch ich werde eine Weile brauchen, um darüber hinwegzukommen. Ich möchte Hind ein würdiges Raumbegräbnis geben, was meinst du?"
    Bully nickte. „Das hat sie verdient."
    „Jetzt möchte ich gern ein bißchen mit ihr allein bleiben, solange alles noch in mir wühlt. Es wird mir helfen, alles schneller zu überstehen."
    Reginald Bull wandte sich zum Gehen, doch Eismer hielt ihn ein weiteres Mal zurück.
    „Was ich dir noch sagen wollte - ich danke dir und Tautmo. Ohne euch beide hätte ich das nie geschafft. Hind hat schon recht gehabt, als Bebenforscher bin ich fern jeglicher Realität Naiv, könnte man sagen. Was ihr für mich getan habt, kann nicht einfach als selbstverständlich angenommen werden. Ich stehe tief in eurer Schuld."
    „Es klingt ein wenig dumm, aber für uns ist das wirklich selbstverständlich", entgegnete Bull. „Es tut mir nur leid, daß es so tragisch ausgegangen ist."
    „Dafür könnt ihr nichts. Vielleicht mußte ich diese Erfahrung einmal machen.
    Wir werden sehen."
    Reginald Bull nickte und ließ den Goldner allein.
     
    *
     
    Inzwischen waren auch die übrigen Gefährten gesund wieder zurück. Mondra Diamond hatte es ziemlich eilig, in Richtung ihrer Kabine zu verschwinden, während die anderen sich in der Zentrale gegenseitig ihre Erlebnisse berichteten.
    Das Verlassen des Tampa-Stützpunktes war ebenso unauffällig vor sich gegangen wie das Betreten.
    „Ich werde natürlich nicht darum herumkommen, Eismer demnächst alles zu gestehen", sagte Perry Rhodan. „Nachdem zumindest bei uns alles gut ausgegangen ist, wird er uns vielleicht nicht allzu viele Vorwürfe machen - und wir haben uns wirklich nur die Informationen geholt, die wir für uns brauchten."
    Der Terraner schaute auf, als Mondra zurückkam.
    Sie wirkte frisch und irgendwie erleichtert.
    Etwa eine halbe Stunde später kam auch Eismer Störmengord zu ihnen. „Inzwischen ist es Tag geworden, und wir sollten aufbrechen", sagte er.
    Der Goldner sah bemitleidenswert aus. Der Kummer hatte noch tiefere Furchen in sein faltenreiches Antlitz gegraben, seine Nase war immer noch lilafarben und geschwollen. Aber er hatte seine Bebenforscher-Kleidung wieder angelegt und strahlte eine gewisse Würde aus.
    „Wir haben nichts dagegen", sagte Rhodan. „Allerdings hätten, wir eine Bitte an dich."
    „Welche?" Eismer schaute unglücklich „Wir haben ein neues Ziel. Kannst du uns zu dem Freihändlerplaneten Kristan auf der Eastside bringen?"
    Der Bebenforscher überlegte kurz. „Den Planeten kenne ich sogar, ich habe ihn einmal besucht. Aber er ist doch ziemlich unbedeutend. Dort gibt es lediglich den Freihandel. Was hat dich zu diesem Kurswechsel veranlaßt?"
    „Das würde ich dir gern später erzählen."
    Eismer wiegte den Kopf. „Von mir aus. Ich habe Zeit."
    Er
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