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1913 - Jedders Mission

Titel: 1913 - Jedders Mission
Autoren: Unbekannt
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Rohrbahnzug. Sie saßen sich gegenüber.
    Ihr Knie wippte im Takt, als sie Jedder fragte: „Und, Alter? Hast du die volle Dröhnung bekommen, oder tust du nur so?" Sie zeigte lachend aufsein Knie, und es wippte auch.
    Sofort stellte er das ab.
    Du, ich sage dir, INTERKOSMO ist das Allerschärfste seit Rollin' Beethoven. Voll ertrusisch, der Sound, der fegt doch alles weg! Die Sängerin, Grace Silk, und der Typ an den Drums, Charlie Whatt - so etwas findest du im Universum nicht noch mal. Und Johnny Laino und Flory McMarzy - Alter, die sind kosmisch, ich teleportier' voll ab bei denen."
    „Interkosmisch", sagte Jedder.
    „Was?"
    „Na, interkosmisch - deswegen INTERKOSMO..
    Sie lachte schrill, beugte sich zu ihm und küßte ihn auf die Stirn. „Du bist ja richtig klasse, Alter. Du hast das Ding dahinter voll verstanden. INTERKOSMO. eben inter, kapierst du? Überall in diesem trostlosen Universum wird die Musik verstanden. Topsider lieben sie, Blues nippen aus, Springer springen im Dreieck. Nenn mir noch ein paar Völker. Kumpel."
    „Maahks", sagte Jedder. „Haluter ..."
    „Die schlagen 'nen Purzelbaum mit allen vier Armen."
    „Die Thorrimer ...". sagte er spontan. Es war ihm gerade so eingefallen.
    „Hey, Mann! Die werden aus ihrer Haut fahren! Wir lassen INTERKOSMO einfach an der Grenze nach Zortengaam spielen und drehen die Lautsprecher voll auf. Das ist die Idee, aber jetzt muß ich hier raus, Alter. War schön, mit dir gefahren zu sein. Wir sehen uns ..."
    „Wir sehen uns", sagte Jedder, der eine Station weitermußte. Er sah ihr nach, als sie ausstieg und vom erleuchteten Bahnsteig noch einmal winkte.
    Kurz darauf war auch für ihn Endstation. Er schaltete gedanklich vom Kosmos-Klub und INTERKOSMO um auf das, was ihn jetzt wahrscheinlich erwartete, und fand seine allerschlimmsten Befürchtungen bestätigt.
    „Wo bist du gewesen, du Herumtreiber?„fuhr ihn seine Frau an, als er die Tür gerade hinter sich geschlossen hatte. „Ha, ich rieche es - Vurguzz' Während ich ei ner hochkulturellen Aufgabe nachgehe und die Kinder vor Hunger schreien, treibt sich der Herr in der Kneipe herum!"
    „Hochkulturelle Aufgabe?" fragte er, um Zeit für eine Verteidigungsstrategie zu gewinnen. „Bei deiner Freundin Betty? Was soll das schon gewesen sein?"
    Dame verschränkte die Arme breit vor der Brust und versperrte ihm den Weg in die Küche.
    „Das wirst du schon früh genug erfahren. Warum hast du die Kinder halb verhungern lassen?"
    „Ich?" fragte er entgeistert. „Wer hat ihnen denn den Konzentratwürfel herausgelegt?
    Wo sind sie überhaupt ?
    „Das frag besser nicht mich", sagte der Racheengel. „Jedenfalls oben. Sie haben gegessen. Und sie sind nicht gut auf dich zu sprechen. Außerdem müssen sie schlafen."
    „Das wollen wir sehen ..."
    Jedder rief nach China und Earth, und es dauerte eine halbe Minute, bis beide mit ziemlich mißmutigem Gesicht die Treppe heruntergeschlichen kamen Chessy sprang derweil schon wieder an ihm hoch und bettelte.
    „Earth!" rief Jedder. „China! Ich habe euch etwas mitgebracht."
    „Konzentratwürfel aus dem Tower?" fragte Earth. „Iih, nein, danke."
    „Du hattest deine Chance, Daddy", kam es von China. „Ma sagt, daß wir bis morgen nicht mit dir sprechen sollen."
    So?" Jedder wechselte einen Blick mit Darne „Kennt eure Ma denn INTERKOSMO?.
    „Wen?" fragte Dame. „Was?"
    „INTERKOSMO?" China und Earth explodierten geradezu. „Das ist unsere Lieblingsband!" riefen sie im Chor. Sie kamen den Rest der Treppe heruntergelaufen, als er ihnen den Tonträger entgegenhielt. „Mensch, Daddy, das ist ja total interkosmisch!"
    freute sich China. „Ist da auch Sunrise drauf? Wo hast du die her?"
    „Von INTERKOSMO selbst", prahlte Jedder. „Wenn ich gewußt hätte, daß ihr so darauf steht, dann hätte ich euch auch Autogramme mitgebracht."
    „Das wäre ziemlich turbo!" schrie Earth. Seine Augen leuchteten. „Wann besorgst du sie uns, Daddy? Wann?"
    Er räusperte sich. „Bald, mein Junge. Aber nur, wenn du und deine Schwester jetzt brav ins Bett geht und Ma und mich alleine laßt."
    „Sofort, Daddy - und danke! Mann, ist das schart. So einen Daddy haben bestimmt Tante Bettys Kinder nicht."
    Damit rannten sie die Treppe hinauf und verschwanden in ihrem Zimmer. Kurz darauf waren von oben die Bässe der Lautsprecher zu hören, gerade noch erträglich.
    Jedder holte sich eine Flasche Bier aus dem Kühlschrank und machte es sich auf dem Sofa bequem. Dame, die die ganze Zeit
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