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1913 - Jedders Mission

Titel: 1913 - Jedders Mission
Autoren: Unbekannt
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zum menschlichen Körper kaum noch. ebensowenig den charakteristischen süßlichen Sekretgeruch.
    „Wir sind soweit", antwortete der Thorrimer-König feierlich. Sie sprachen Glausching.
    die Verkehrssprache der Galaxis DaGlausch. Wer auf terranischer Seite mit den Nachbarn zu tun hatte, hatte es per Hypnoschulung erlernt. Die Thorrimer, auf der anderen Seite, machten von dem Angebot Gebrauch, ihnen durch Lehrer die Grundkenntnisse im Interkosmo beizubringen. Darüber hinaus gab es natürlich die Möglichkeit der Verständigung mittels Translatoren.
    Stendal Navajo sprach in sein Armbandfunkgerät und gab dem Gleiterpiloten das Signal. Sofort begann der Pilot damit, das fehlende Rohrstück in die Lücke zwischen Alashan und Zortengaam einzupassen, genau auf der Grenze. Weil der Alashan-Boden auch hier etwas höher war, führte das Rohr von Thorrims Boden leicht schräg aufwärts. Für das entsprechende Pumpensystem aber bedeutete dies kein Problem.
    Die Rohre wurden zuerst auf Thorrimer-Seite verbunden, dann auf der alashanschen.
    Als die Montagearbeiter - auf Robots war bei der Zeremonie verständlicherweise verzichtet worden - den Arm hoben, um zu zeigen, daß die Verbindung fest war, brach unter den vielen hundert Zuschauern auf beiden Seiten lauter Jubel aus.
    Die Baumaschinen begannen damit, den Graben, in dem die Leitung lag, mit Erdreich aufzufüllen.
    Stendal Navajo trat als erster vor die auf einem kleinen Podest aufgebauten Mikrofone und nickte in die Kameras.
    „Volk der Nation Alashan'" sagte er. „Thorrimer! Ihr seid Zeuge eines histo rischen Augenblickes geworden. In wenigen Minuten, wenn auch die restlichen Leitungen verbunden sind, werden die Pumpen ihre Arbeit aufnehmen und fortan Alashan rund um die Uhr mit Frischwasser versorgen, das uns die thorrimschen Freunde im Vorgriff auf unseren Vertrag liefern. Sie tun das also unbürokratisch und so selbstlos, wie sie uns bereits nach der Sabotage der Wasseraufbereitungsanlage geholfen haben - bis zum heutigen Tag. Ich bedanke mich, stellvertretend für alle Alashaner, bei König Corn Markee und Jar Makromeer, die diesen Dank an ihr Volk weiterleiten mögen.
    Ich hoffe, daß diese Geste der Freundschaft auch die letzten Zweifler davon überzeugt, daß wir und die Thorrimer aufeinander angewiesen sind und von der gegenseitigen Kooperation nur profitieren können. Wenn wir dies alle begreifen, dann wird das heutige Ereignis nur ein bescheidener Anfang gewesen sein. - Ich danke euch und gebe das Wort an König Corn Markee."
    Vom Beifall der Zuschauer begleitet, verließ Navajo das Podest und machte eine einladende Geste hin zu Markee. Der Monarch nickte und trat nun seinerseits vor die Mikrofone. Er hielt eine ähnlich kurze Ansprache wie der Bürgermeister von Alashan und gab ebenfalls seiner Hoffnung Ausdruck, daß der heutige Tag nur ein Anfang gewesen sein möge. Er beklagte - rein sachlich, nicht unhöflich -, daß der Kooperations- und Beistandsvertrag zwischen beiden Völkern noch immer nicht unterzeichnet war, sagte aber gleichzeitig, daß das Abkommen um so besser und lückenloser sein werde, Je länger und gründlicher es vorbereitet wurde.
    Auch er wurde mit Applaus verabschiedet. Die Thorrimer klatschten genauso wie die Terraner - sie schienen Meister dann zu sein, deren Gesten von ihnen abzuschauen, zu verstehen und nachzuahmen.
    König Markee beobachtete mit den anderen, wie die übrigen fünf Wasserleitungen geschlossen wurden. Dann drehte er symbolisch die Rohre auf, und das Pumpensystem lief an. Noch einmal wurde er gefeiert. Als auch das geschehen war, nahm er eine Einladung Stendal Navajos an und flog mit ihm in die City von Alashan, wo im Gebäude der neuen Verwaltung ein - vegetarisches - Festessen für ihn, Makromeer und einige Begleiter hergerichtet worden war.
    Stendal Navajos Hochstimmung erlitt jedoch einen herben Dämpfer, als er sehen mußte, was auf die breite Glastür des Eingangs in roter Leuchtfarbe gesprüht worden war: Zuerst die Terraner!
     
    *
     
    Der Privatgleiter landete auf einer der vielen Plattformen der Octavian-Anlage. Ein etwas korpulenter Mann stieg aus und versiegelte das Fahrzeug. Dann überquerte er die Plattform und verschwand in einer Tür, die er hinter sich wieder schloß.
    Ein Korridor brachte ihn zu einem der Antigravlifte, der Lift hinab in die 18. Etage. Der Mann sah sich um, als wolle er sicher sein, nicht verfolgt zu werden. Dabei bedeutete es gar nichts, daß er allein im Korridor war. Es gab
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