Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1913 - Jedders Mission

Titel: 1913 - Jedders Mission
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Tausende von Linsen, die jeden Winkel des Hochhauses beobachteten - abgesehen natürlich von den Privaträumen der hier Wohnenden, sofern diese nicht ausdrücklich eine Kontrolle wünschten.
    Der Mieter, zu welchem der Mann unterwegs war, wollte es ganz bestimmt nicht.
    Der Mann blieb vor einer Tür stehen und betätigte nach kurzem Zögern den Melder.
    Nervös fingerte er an seinem Hemdkragen herum und öffnete einen Knopf. Ihm war heiß, obwohl die Klimaanlage für optimale, angenehme Temperaturen sorgte. Er räusperte sich, wohl wissend, daß er trotz der Anmeldung argwöhnisch beobachtet wurde, bevor man ihm öffnete.
    Dann endlich war es soweit: Die Tür öffnete sich einen Spaltbreit. Ein Arm schnellte aus diesem Spalt hervor und zog den Besucher rauh in die Wohnung. Die Tür wurde zugedrückt.
    „Name!" sagte eine heisere Stimme. Der Mann kannte sie nicht. „Deinen Namen.
    Freund'"
    „Plound", sagte er schnell. „Al Plound. Mir gehört ..."
    „Wir wissen, was dir gehört. Weise dich aus!"
    Plound zog seine ID-Karte aus einer Tasche und gab sie dem Mann, der ihm den Arm auf den Rücken gedreht hatte und halb hinter ihm stand. Der Unbekannte reichte sie einem weiteren Mann, der damit in einem Zimmer verschwand und nach einer Minute zurückkehrte.
    „Echt", sagte er. „Dieser Mann ist Plound. Außerdem kenne ich ihn vom Sehen. Ich habe schon bei ihm gegessen."
    „Und überlebt?" fragte der erste Mann sarkastisch.
    Er ließ endlich Plounds Arm los und gab ihm die Karte zurück. Dann winkte er, daß der Imbißbesitzer ihm in einen halbdunklen Raum folgen sollte. An den Wänden und auf einem großen Tisch blitzten Leuchtdioden und kleine Bildschirme. Der Raum war mit technischen Geräten übersät.
    In einem hohen Sessel saß eine dritte Person, deren Gesicht man nicht sehen konnte.
    Dafür war der Energiestrahler in ihrer rechten Hand um so deutlicher zu erkennen. Der halb Unsichtbare wischte mit einem kleinen Tuch über die Waffe, als streichele er ein kleines Schoßtier.
    „Al Plound", sagte derjenige, der ihn hereingelassen hatte. „Du brauchst also Fleisch, frisches Fleisch für deine Bude. Du kennst auch die Preise?"
    „N... natürlich", stammelte Plound, bevor er sich zusammenriß und gegen die Behandlung protestierte. „Ihr habt mit mir Kontakt aufgenommen. Wieso benehmt ihr euch also wie Kidnapper?"
    „Keine Sorge, das sind wir nicht", sagte derjenige im Sessel. Die Stimme kam Plound bekannt vor. Er war sicher. mit ihm über Telekom das Treffen vereinbart zu haben. „Wer würde schon ein Vermögen für so etwas wie dich bezahlen?" Bevor Plound nochmals protestieren konnte, fuhr er fort: „Du willst Fleisch und kennst unsere Preise. Du bist mit ihnen einverstanden, sonst wärst du nicht hier. An welche Menge denkst du?"
    „Dreißig Kilo - für den Anfang", sagte Plound.
    „Dreißig Kilo?" Der Armverdreher lachte auf. „Dafür lohnt sich der Aufwand nicht, vom Risiko ganz zu schweigen."
    „Eben wegen des Risikos!" widersprach der Imbißbesitzer. „Ich kann das Fleisch ja nicht öffentlich anbieten, sondern muß auf Kunden warten, die den Mund halten. Wenn ich meine Stammkundschaft dafür habe, wird es mehr werden."
    „Du weißt, daß wir - wir und du - un sere Preise nur verlangen können, bis der Vertrag mit den Thorrimern unterzeichnet ist. In dieser Zeit machen wir unser Geschäft, danach wird kein Gewinn mehr drinsein. In Ordnung, Plound. Du hast das Geld dabei?"
    Plound griff in die Innentasche seiner Jacke und holte zwei dicke Bündel mit 100-Galax-Scheinen hervor. Er reichte es dem Armverdreher, der es zählte.
    „Es stimmt", sagte der Mann.
    „Fein, Al Plound", sagte der Waffenverliebte. „Dann bekommst du jetzt die Adresse, bei der du das Fleisch morgen abholen kannst. Ich werde sie nur einmal sagen, du wiederholst sie. Von dem Moment an, da du diese Wohnung verläßt, kennen wir uns nicht mehr. Die Auslieferungsstelle wird informiert sein. Du meldest dich wieder bei der bekannten Nummer, wenn du Nachschub brauchst. Nenne nur das Losungswort, alles andere tun wir, du wirst wieder Besuch bekommen. Ist das verstanden?"
    „Ja", sagte Al Plound leise.
    „Und noch eine Kleinigkeit: Sollte es dir in den Sinn kommen, uns zu verpfeifen, oder solltest du auch nur eine ... eine Unvorsichtigkeit begehen, etwa in der Wahl deiner Kunden, dann kann das sehr unangenehme Folgen für dich haben, Plound. Hast du auch das kapiert?"
    Plound bejahte und schluckte, als sich der Lauf der Waffe wie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher