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1913 - Jedders Mission

Titel: 1913 - Jedders Mission
Autoren: Unbekannt
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Krach zu riskieren? Alle möglichen Ausreden hatte er schon hinter sich. Es gab nur noch eine Möglichkeit.
    Jedder Colusha ging die Treppe hinab ins Wohnzimmer, drückte Dame einen Kuß auf die Wange und sagte schlicht, daß er auf einige Vurguzz in den Kosmos-Klub gehen würde, um sich mit Freunden zu treffen. INTERKOSMO, so sagte er, hätten heute keinen Auftritt.
    Darne starrte ihn nur an. Ob es der Schock über seine Offenheit war oder die Suche nach etwas, das sie ihm an den Kopf werfen konnte, wußte er nicht. Sie starrte ihn an und schwieg.
    „Ich bleibe nicht lange", hatte er das Gefühl, sich verteidigen zu müssen. „Was willst du eigentlich? Andere Männer belügen ihre Frauen, und ich sage dir heute die Wahrheit. Du kannst auch gern mitkommen, wenn du das magst."
    „N... nein, nein", sagte sie. „Geh nur, ich vertraue dir!"
    Die Überwindung, die sie dies kostete, war nicht zu überhören.
    Dame hatte keine Lust, ihn zu begleiten, dafür die Kinder um so mehr Er mußte sie regelrecht abschütteln, bevor ihre Mutter ein Machtwort sprach.
    „Das nächstemal, wenn ich zu INTERKOSMO gehe, nehme ich euch wieder mit", versprach Jedder seinem Sohn. Seiner Frau gelobte er zum Ausgleich feierlich, die nächste Veranstaltung ihre" Vereins zu besuchen.
    Dann machte er sich auf den Weg. Bei der zweiten Rohrbahnstation wartete er vergeblich darauf, daß seine Bekannte zustieg, aber heute war ja kein gerader Tag.
    Er war überrascht, Als Imbiß geöffnet zu sehen. Da er aber ausnahmsweise keinen Hunger hatte und auch sonst Al einiges krummnahm, ging er sofort in den Kosmos-Klub.
    Es war wesentlich leerer als bei seinen letzten Besuchen, aber immer noch voll.
    Zahlreiche Gäste trugen den blauen Pullover mit dem Aufdruck. Die Stimmung war irgendwie feierlich.
    Lara begrüßte ihn lächelnd mit einem Vurguzz.
    „Der geht auf Kosten des Hauses", sagte sie „Hast du dich nicht mit dem Tag vertan, Jed? Die Band spielt erst morgen wieder. Oder kommst du wegen des Festtags? Das mit dem Konzert war eine großartige Sache. Weißt du was? Heute war sogar schon ein Thorrimer hier und wollte Autogramme von der Band. - Nein, warte, da sitzt er ja noch, dort am Tisch. Er hat bestimmt schon zwanzig Vurguzz getrunken, die Burschen scheinen unglaublich viel zu vertragen. Und was das beste ist - seit heute können sie offiziell mit ihrem Miro bezahlen, so wie wir in Zortengaam mit Galax oder unserer Kreditkarte."
    Sie strahlte ihn an. „Die Welt ist ein Stück kleiner geworden, Jed. Ich merke es an meinen Gästen. Die öffentliche Meinung hat sich geändert. Es gibt nur noch wenige Verbohrte, die die Thorrimer nicht als gleichberechtigte Nachbarn akzeptieren. Aber auch die werden noch gescheit."
    Er nickte lächelnd. Schließlich hatte er ein ganz kleines Stück dazu beigetragen - ein kleines Rädchen, aber ohne die lief das Getriebe nicht.
    Jedder setzte sich zu dem Thorrimer und unterhielt sich mit ihm. Und plötzlich kamen weitere Bewohner Zortengaams herein, standen kurz ohne Orientierung herum und sahen dann ihren Artgenossen. Am Tisch war genug Platz. Jedder bestellte eine Runde, und bald stießen Thorrimer und Alashaner miteinander an. Und als Grace und Charlie von INTERKOSMO auf der Bildfläche erschienen, war für Jedder der Abend gelaufen.
    Es würde wohl etwas später werden, doch das mußte Dame einfach verstehen. Wann gab es denn wieder einen solchen Festtag zu feiern wie an diesem Tag? „Auf Thorrim!" sagte Jedder. „Auf Alashan! Auf die thorrimalashansche Freundschaft. Ach was, einfach auf uns, Freunde!"
    Grace und Charlie prosteten ihm und den Thorrimern zu und sangen acappella ihre Hymne.
    Und nicht nur Jedder hatte feuchte Augen.
     
    ENDE
     
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