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1913 - Jedders Mission

Titel: 1913 - Jedders Mission
Autoren: Unbekannt
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vor ihm blieb sie stehen. Er stand da wie in Trance, den Blick starr geradeaus gerichtet, und schien tatsächlich auf etwas zu warten. Jetzt drehte er ganz langsam den Kopf. Er sah Gia an, doch der Blick schien durch die Frau hindurchzugehen.
    „Antworte mir, Alaska!" rief sie laut. Sie, hatte das Gefühl, Jeden Moment könne der Walzenraumer vom Himmel herabstürzen und sie erschlagen. Tapfer kämpfte die TLD-Chefin gegen eine lähmende, nicht rationell zu erklärende Angst an. „Wo warst du, und weshalb bist du hier? Was ist mit diesem Schiff? Was weißt du darüber?"
    Der Zellaktivatorträger lächelte fein. Sein Blick klärte sich etwas, kehrte in die Realität zurück, als er sagte: „Es ist ein Virtuelles Schiff, Gia. Und es kommt offenbar von weit her. um mich zu holen."
    „Zu holen?" Sie schüttelte verständnislos den Kopf. „Ich verstehe gar nichts. Was ist ein Virtuelles Schiff Wieso sollte es ausgerechnet dich holen wollen? Was sollst du an Bord tun?"
    Seine zweite Antwort klang ebenso verblüffend wie die erste: „Ich soll dieses Schiff fliegen", verkündete er. „Das Virtuelle Schiff will mich als Piloten."
    „Aber das ist Unsinn' Oder hat jemand an Bord mit dir Kontakt aufgenommen? Warst du deshalb verschwunden? Wie ist es vor sich gegangen, Alaska?"
    Doch der Unsterbliche drehte den Kopf wieder weg und antwortete nicht mehr. Er tat so.
    als sei Gia de Moleon überhaupt nicht vorhanden. Stendal Navajo hatte sie inzwischen erreicht. Sie berichtete ihm, was sie von Alaska gehört hatte.
    „Was können wir tun, Stendal?" fragte sie. „Er ist nicht ansprechbar. Irgend etwas scheint Macht über ihn zu haben."
    „Ich fürchte", bekam sie zur Antwort, „wir können gar nichts tun. Schau doch selbst."
    Er zeigte in die Höhe, auf die Unterseite des Schiffes, wo sich etwas wie der Stachel eines Insekts herausschob. Es senkte sich tiefer, bis sein Ende nur noch zwanzig Meter über dem Boden war. Eine Öffnung entstand, unter der die Luft grünlich flimmerte.
    Alaska Saedelaere ging genau auf dieses Flimmern zu.
    „Es könnte eine Art Antigravschacht oder Traktorstrahl sein", vermutete Navajo.
    „Etwas, das Saedelaere an Bord holt."
    Direkt vor dem Flimmern blieb der ehemalige Maskenträger noch einmal stehen, drehte sich um und winkte Er lächelte wieder und sagte etwas, das weder Gia noch Stendal verstanden.
    Dann trat er in das grüne Licht und wurde darin langsam nach oben gezogen, bis er in dem stachelförmigen Lift verschwunden war. Das Gebilde wurde vom Schiff wieder eingezogen.
    „Er hat uns verlassen", sagte Stendal Navajo.
    „Ich hoffe, er weiß, was er tut", meinte Gia de Moleon. „Ich hoffe noch mehr, daß er freiwillig gegangen ist. Vielleicht hätten wir eingreifen sollen."
    „Wie denn? Hier geschieht etwas, das sich unserem Einfluß entzieht. Was ist ein Virtuelles Schiff ?Von wo kommt es. und wo fliegt es hin? Welche Mächte stecken dahinter? Wir kennen die Antworten nicht. Gia. Jedes Eingreifen, zum Beispiel durch die Roboter, hätte vielleicht eine Katastrophe heraufbeschworen."
    Sie warteten, aber Saedelaere kam nicht zurück, und niemand an Bord der Walze nahm Kontakt auf. Das fremde Schiff hing noch für ein paar Minuten am Himmel von Alashan, dann begann es zu steigen, und in einem Kilometer Höhe nahm es langsam wieder Fahrt auf. Majestätisch, vollkommen lautlos, schob es sich über den Park, fort von Gia und dem Bürgermeister; über Alashan nach Westen und weiter hinauf in den Himmel, bis es zu einem hellen Punkt wurde und schließlich endgültig verschwand.
    „Komm!" sagte Gia de Moleon und ging eiligen Schrittes zum Gleiter zurück.
    Sie nahm Verbindung zum TLD-Tower auf und ließ sich über den weiteren Flug der Walze unterrichten. Wie erwartet stieg das Schiff bei mäßiger Beschleunigung höher und wurde erst wesentlich schneller, als es die Atmosphäre des Planeten hinter sich gelassen hatte.
    Es verließ Thorrim und bald darauf auch das Thorrtimer-System. Zehn Millionen Kilometer hinter der Thorrim-Umlaufbahn verschwand es aus der Ortung und damit aus dem vierdimensionalen Raum-Zeit-Kontinuum.
    „Ob wir ihn je wiedersehen?" fragte Gia auf dem Weg zurück zum TLD-Tower. „Dieser Abschied hatte für mich so etwas ... Endgültiges."
    „Ich weiß es nicht", gestand Stendal Navajo. „Mir kommt es vor wie ein Traum. So als müßte Saedelaere im Tower auf uns warten und sagen, daß al les nicht wirklich passiert ist."
    Der Alarm war vorüber. Männer, Frauen und
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