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1911 - Die Flotte der Feiglinge

Titel: 1911 - Die Flotte der Feiglinge
Autoren: Unbekannt
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sich die Sorge vor einem neuerlichen Dscherro-Angriff. Nur Alaska Saedelaere wies immer auf die Gefahr hin. „Die Vorbereitungen reichen nicht aus", sagte er schließlich zu Gia de Moleon. „Wir können uns nicht nur hier auf Thorrim verteidigen, sondern wir müssen eine vorwärts gerichtete Defensivtaktik einschlagen."
    „Was verstehst du darunter?" fragte sie.
    Der Aktivatorträger zeigte nach oben. „Wie wir alle wissen, treiben im Weltraum insgesamt 55 Dscherro-Raumer", führte er aus. „Wir müssen sie uns ansehen. Vielleicht finden wir in ihnen Hinweise darauf, wann die anderen Dscherro anrücken wollen.
    Möglicherweise können wir sogar den einen oder anderen Raumer für unsere Zwecke einspannen."
    Er verließ den Raum und wechselte ins Krankenrevier über, wo Benjameen von Jacinta seine abschließende Behandlung erfuhr. Die Wunden des arkonidischen Jungen waren weitgehend abgeheilt und benötigten nur noch eine geringe Betreuung. „Das Problem ist, daß er eine Infektion mit einer unbekannten Bakterienart erlitten hat", berichtete der verantwortliche Mediziner. „Sie war mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln zunächst nicht in den Griff zu bekommen. Aber nun hat er es endlich überstanden."
    Benjameen von Jacinta blickte den Träger der Haut ernst an., „Ich mache mir Sorgen um Gia", sagte er anstelle einer Begrüßung. „Was ist mit ihr?" fragte Alaska. „Hast du von ihr geträumt?"
    Der junge Arkonide besaß eine ungewöhnliche Mutantenfähigkeit. Er konnte im Schlaf besonders intensive Träume oder emotionale Ausnahmezustände anderer wahrnehmen. Dabei war er nur in seltenen Fällen in der Lage, diese Fähigkeit zu steuern.
    Wenn er in die Gefühlswelt Gia de Moleons eingedrungen war, dann war dies nicht geschehen, weil er es gewollt hatte, sondern weil irgend etwas in ihm steuernd eingegriffen hatte. „Ich glaube, sie ist verliebt!" meinte Benjameen.
    Alaska lachte auf. „Tut mir leid, Junge, aber das geht uns nun wirklich nichts an. Das ist ganz allein die Angelegenheit von Gia."
    „Vielleicht hast du recht, aber in diesem Fall hängen womöglich 200.000 Menschenleben davon ab, daß sie richtig und frei von Emotionen handelt." Benjameen von Jacinta machte sich offenbar erhebliche Sorgen um die Leiterin des Terranischen Liga-Dienstes, doch der Träger der Haut war nicht gewillt, sie ernst zu nehmen. „Gias Gefühlswelt ist Privatsache", betonte er. Gleichzeitig wurde er sich bewußt, daß es wohl Petar O'Wannous war, der die Gefühle der Frau durcheinanderbrachte, und daß er den Syntronikarchitekten nicht mochte. „Und daß ihre Arbeit leidet, glaube ich nicht. Sie ist nicht der Typ Frau, der sich aus dem Gleichgewicht bringen läßt."
    Die Goldstücke und Edelsteine funkelten und glitzerten im Licht der Leuchtelemente.
    Mandreko Tars blickte auf sie hinab; er konnte sich nicht genug an ihnen satt sehen. Nie zuvor hatte er eine derart wertvolle Beute gemacht, Nun hoffte er, daß Alashan möglichst bald zur Erde zurückkehrte. Wenn man das Thorrtimer-System erst einmal verlassen hatte, konnte er den Schatz nicht mehr zurückgeben, selbst wenn er es gewollt hätte.
    Zweifellos die wertvollsten Stücke waren die beiden Brillanten, die jeweils so groß waren wie ein Hühnerei. Auf der Erde würden sie so viel einbringen, dass er bis an sein Lebensende in Saus und Braus davon leben konnte. „Es war eine geniale Idee, mein Freund, sich hier zu bedienen", lobte er sich selbst. „König Corn Markée wird diese schönen Dinge garantiert vermissen, aber er wird sie leider nie wiedersehen."
    Der Syntron meldete sich auf einmal.
    Erschrocken fuhr Mandreko Tars zusammen.
    Er griff nach einem Tuch und warf es über den Tisch, so daß die Edelsteine und goldenen Schmuckstücke nicht mehr zu sehen waren.
    Bevor er sich dann meldete, zupfte er das Tuch noch ein wenig zurecht, um ganz sicher sein zu können, daß es alles abdeckte.
    Als das Gesicht auf dem Monitor erschien, lief es dem Agenten kalt über den Rücken. Es war eine enge Mitarbeiterin Gia de Moleons; er kannte sie vom Sehen, wußte aber ihren Namen nicht auf Anhieb. Er wähnte sich ertappt, und er fragte sich geradezu verzweifelt, wie man ihm so schnell auf die Schliche gekommen war.
    Einen anderen Grund als den gestohlenen Schmuck konnte es schließlich nicht dafür geben, daß sich das Büro der TLD-Leiterin an ihn wandte! Sein Traum vom unermeßlichen Reichtum war zerplatzt, bevor er ihn zu Ende geträumt hatte. „Hallo", sagte er
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