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1911 - Die Flotte der Feiglinge

Titel: 1911 - Die Flotte der Feiglinge
Autoren: Unbekannt
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Gebäuden unterschiedlicher Größe und einer Reihe von Kuppeln und Türmen bestand. Dabei schritt er wie ein Schatten an einigen Männern vorbei, die sich an seinem Eingang aufhielten.
    Es waren im weitesten Sinne Wachen. Sie waren unbewaffnet, weil für die Thorrimer vollkommen ausgeschlossen war, daß irgend jemand von ihnen mit Waffengewalt gegen den König vorgehen könnte. Ihre Aufgabe war lediglich, Bittsteller abzuweisen oder in die richtigen Wege zu leiten. Außerdem waren die Wege zum König auf besondere Weise gesichert.
    Auf Waffen verzichteten sie dennoch. Diese waren gegenüber ihren eigenen Leuten ohnehin unnötig. Zudem hüteten sich die Wachen, möglicherweise bald auftauchenden Dscherro bewaffnet gegenüberzutreten. Auf einen Kampf mit den Plünderern wollten sie sich auf gar keinen Fall einlassen. Eine derartige Haltung entsprach nicht ihrer Mentalität.
    Der Zentralpalast war nicht nur Wohnsitz des Königs Corn Markée, sondern auch Sitz der Verwaltung. Die königliche Familie bewohnte lediglich einen Teil des Palastes.
    Im Volk war der König außerordentlich beliebt und geachtet. Er war in vieler Hinsicht Vorbild, und einer weit überwiegenden Mehrheit der Thorrimer war recht, daß er auf zahlreichen Gebieten Einfluß auf Entwicklungen und Entscheidungen nahm.
    Mandreko Tars hatte sich so gut wie möglich informiert, bevor er aufgebrochen war. An einem öffentlichen Informationsstand hatte er sich unbemerkt sogar einen Plan des Palastes besorgt, um diesen eingehend zu studieren.
    Nun hätte er seinen Weg fast mit geschlossenen Augen verfolgen können.
    Doch das tat er nicht. Er hielt die Augen offen, wußte immer wieder Thorrimern geschickt auszuweichen.
    Der Zugang zu jenem Teil der Anlage, in welcher der König lebte, war durch eine große Tür mit einem komplizierten Schloß gesichert.
    Mandreko Tars öffnete es binnen wenigen Sekunden, schlüpfte durch die Tür und ging weiter.
    Auf dem Weg zu seinem Ziel mußte er zehn weitere Türen öffnen, und jede war mit einem Schloß anderer Bauart gesichert. Das war anscheinend die Spezialität des Königs, mit der er sich und seinen Lebensbereich sicherte. Die Thorrimer trieben einen lebhaften Handel im engeren Umfeld ihrer Galaxis, und auf ihren Handelsfahrten hatten sie von einigen Planeten Schlösser mitgebracht.
    Obwohl das Prinzip der Verriegelung überall gleich war, hatten die verschiedenen Planetenvölker die unterschiedlichsten Schlösser entwickelt. König Corn Markée ging wohl zu Recht davon aus, daß keiner seiner Untertanen in der Lage war, alle Varianten ohne die dazu passenden Schlüssel zu öffnen.
    Mit einem Mann wie Mandreko Tars hatte er offensichtlich nicht gerechnet. Ihm gelang es mühelos, alle Hindernisse zu überwinden, die sich ihm in den Weg stellten. So gelangte er erstaunlich schnell bis in die königlichen Gemächer. „Nicht schlecht, Mandreko", lobte er sich selbst, nachdem er es geschafft hatte, an einer Gruppe von Frauen vorbeizukommen, die sich in einem Patio aufhielten und sich mit Wasserspielen die Zeit vertrieben. „Andere benötigen einen Deflektor, um das zu schaffen. So was hast du nicht nötig."
    Er betrat die privaten Räume des Königs, die mit Kostbarkeiten aus allen Teilen des Planeten angereichert waren. Unter ihnen sah er einige kunstvolle Statuen, die dicht auf dicht mit Edelsteinen besetzt waren und dabei eine Ausstrahlung besaßen, als ob sie lebten.
    Obwohl die Thorrimer und auch ihr König von den Dscherro heimgesucht worden waren, gab es anscheinend nach wie vor einen beträchtlichen Schatz. Der Terraner hatte einige Mühe, sich davon nicht gefangennehmen zu lassen. Gern wäre er vor den Gemälden stehengeblieben, um sie sich in aller Ruhe anzusehen. Noch lieber hätte er sich eingehend mit den Statuen befaßt, die offenbar Figuren aus den Mythen und Legenden des thorrimschen Volkes darstellten.
    Doch damit hielt er sich erst gar nicht auf. „Bevor die Dscherro bei einem neuen Angriff endgültig alles abräumen, bediene ich mich lieber", bemerkte er leise. „Ich stehle den Thorrimern also nichts, und ich entwende auch dem König nichts, sondern ich verringere nur die Beute der Gehörnten ein wenig und das sollte doch wohl erlaubt sein!"
    Er gönnte sich ein flüchtiges Lächeln. Dann sammelte er eine Reihe von kleineren Gegenständen aus Gold und Edelsteinen ein und stopfte sie unter seinem Poncho in die Taschen einer Jacke, die er eigens für diesen Zweck angezogen hatte. Er arbeitete ruhig
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