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1911 - Die Flotte der Feiglinge

Titel: 1911 - Die Flotte der Feiglinge
Autoren: Unbekannt
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gerade überstanden hatte, war aufregend genug für ihn, und er hätte ihn nie und nimmer auf sich genommen, wenn er nicht die Fähigkeit gehabt hätte, sich anderen gegenüber buchstäblich unsichtbar zu machen.
     
    *
     
    Alaska Saedelaere richtete sich auf. Er lag in einem Krankenbett und wußte ein paar Sekunden lang nicht, wo er genau war. Dann erinnerte ihn die Haut - der Parasit, den er seit Monaten trug -daran, daß er in den Händen der Dscherro gewesen und verletzt worden war.
    Ebenso wie Benjameen von Jacinta!
    Der Aktivatorträger blickte auf seine Wunde.
    Sie lag offen vor ihm. Die Haut hatte sich als verdickte Gallertmasse darübergezogen und antibakteriell auf sie eingewirkt, um so die Impulse des Zellschwingungsaktivators zu unterstützen. „Das ist ja mal was ganz Neues", kommentierte der Träger der Haut.
    Ein Impuls außerordentlicher Zufriedenheit war die Antwort. Ich bin doch zu etwas nutze, meldete die Haut.
    Alaska erhob sich, bis er durch eine transparente Scheibe in einen Nebenraum sehen konnte. Dort lag der junge Arkonide auf seinem Krankenlager. Auf dem Monitor des Medosyns zeichneten sich seine Lebensdaten ab. Auf den Terraner wirkten sie beruhigend.
    Alaska wandte sich einem anderen Fenster zu und blickte auf Alashan hinunter. Die Nebelwand der Faktordampf-Barriere machte ihm augenblicklich klar, daß dieser Stadtteil des südlichen Gebietes von Terrania sich noch immer auf dem Planeten Thorrim befand.
    Er erkannte die Bedeutung dieser Tatsache, und sie bereitete ihm körperliches Unbehagen.
    Wenn Alashan auf Thorrim war, dann war die Burg der barbarischen Dscherro aller Wahrscheinlichkeit nach auf der Erde gelandet!
    Es war geschehen, und er konnte nichts mehr daran ändern. Für eine Warnung war es längst zu spät.
    Unwillkürlich fragte er sich, was die Dscherro auf der Erde anrichten würden, und dabei war ihm eines augenblicklich klar: Die Terraner würden sich anders verhalten als die Thorrimer, die in seinen Augen geradezu feige auf die Dscherro reagierten, sich nicht gegen die Plünderungen wehrten, sondern die Köpfe einzogen und hofften, daß die Gehörnten irgendwann wieder abzogen und sich mit dem zufriedengaben, was sie erbeutet hatten.
    Doch bis dahin war längst alles Wasser in den Flüssen, Seen und Bächen von Alashan versiegt, denn der nächste Angriff der Dscherro stand bestimmt kurz bevor.
    Er weigerte sich, die drohende Plünderung eines ganzen Planeten anders zu nennen als einen Angriff, denn nicht mehr und nicht weniger als eben dies unternahmen die Dscherro.
    Gia de Moleon betrat den Raum. Die Chefin des Terranischen Liga-Dienstes blickte ihn prüfend an. „Ist alles in Ordnung?" fragte sie. „Hast du deine Verletzungen überstanden?"
    „Du brauchst dir keine Sorgen zu machen", antwortete er. „Was ist mit den Dscherro?"
    „Während du bewußtlos warst, ist ein Raumschiff der Dscherro erschienen und hat sich einige Zeit lang im Thorrtimer-System aufgehalten", entgegnete sie. „Wir gehen davon aus, daß es sich um ein Kundschafterschiff gehandelt hat."
    Alaska Saedelaere überlegte nicht lange. Er dachte an das Gespräch, das er mit dem Dscherro Bortusch gehabt hatte.
    „Das kann nur eines bedeuten", sagte er. „Die Ankunft einer zweiten Dscherro-Horde steht unmittelbar bevor."
    Gia de Moleon blickte ihn an, und in ihrem blassen Gesicht mit den braunen Augen zeigte sich keine Regung. Alaska kannte sie jedoch schon lange genug, um zu erkennen, daß sie entsetzt war.
    Wahrscheinlich hatte sie schon dasselbe vermutet; seine Aussage bestärkte die Meinung der TLD-Chefin.
    Wenn der Stadtteil Alashan bis zur Ankunft der Dscherro nicht wieder an seinem angestammten Platz auf der Erde war, stand er vor einer Katastrophe. Sie mußten davon ausgehen, daß Dscherro-Raumschiffe die Faktordampf-Barriere durchdringen konnten und ins Innere vordrangen. Selbst wenn es gelang, alle Menschen aus der Stadt in den TLD-Tower zu bringen, waren sie nicht gerettet.
    Die Dscherro würden den TLD-Tower möglicherweise mit allen zur Verfügung stehenden Waffen angreifen, und auf die Dauer konnte der Paratronschirm, der sich über die Oberfläche des unterirdischen Turms spannte, einem solchen Ansturm nicht überstehen. „Wir müssen etwas unternehmen", stellte der Unsterbliche fest. „Oder hast du vor, lediglich abzuwarten, ob wir inzwischen auf die Erde zurückgebracht werden?
    Gia de Moleon wirkte sehr unschlüssig. Sie stand vor einer Situation, die ihr natürlich ganz und gar
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