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1911 - Die Flotte der Feiglinge

Titel: 1911 - Die Flotte der Feiglinge
Autoren: Unbekannt
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ihm unter die Finger kommt. Wahrscheinlich hat er sich für diesen Einsatz gemeldet, weil er sich einbildet, daß es in den Dscherro-Raumern eine Menge einzusacken gibt."
    Mandreko Tars schwitzte Blut und Wasser.
    Wußte einer aus dem Einsatzkommando von den gestohlenen Schmuckstücken aus dem Palast des Königs? Und wenn es so war, wurde er dann nicht durch das Verhalten von Timothy Routhioruke direkt darauf gestoßen, daß er es gewesen war?
    Der Hüne schlug ihm wuchtig die Hand auf die Schulter. „Ich wußte gar nicht, daß so ein alter Kumpel wie du zu unserem Verein gehört!" rief er fröhlich. „Ich dachte, du sitzt irgendwo auf der Erde in einem Gefängnis und denkst über deine Untaten nach."
    Tars lächelte gequält. „Tim übertreibt natürlich maßlos", sagte er. „Aber so war er ja schon immer. Ein Riesenbaby, das pausenlos plappert und das Gehirn erst anschließend einschaltet."
    Routhioruke lachte dröhnend. Als er sich danach ein wenig beruhigt hatte, eröffnete er ihm, daß er selbst der Pilot der Space-Jet war, mit der sie in wenigen Minuten starten würden.
    Tars wurde um eine Nuance blasser, und er spürte, daß ihm die Knie weich wurden. Er kannte Tim schon seit Jahren. Er war ihm als Draufgänger bekannt, der sich schon manches Husarenstück geleistet hatte. Mit ihm zu fliegen war sicherlich kein Vergnügen. Routhioruke. beorderte die Männer und Frauen an Bord der Space-Jet und glitt anschließend im zentralen Schacht nach oben. In dieser Zeit wartete Mandreko Tars noch darauf, daß ihm ein Roboter die bestellten Werkzeuge brachte.
    Der Einbruchsspezialist fühlte sich nicht wohl, wenn er im Mittelpunkt des Interesses stand. Er war deshalb froh, daß sich nun endlich niemand mehr um ihn kümmerte.
    Als der Roboter mit einer großen Metallkiste in den Hangar kam, überlegte Tars, ob er sich dem Auftrag entziehen konnte, indem er sich kurzerhand verdrückte. Sicherlich würden die anderen auch ohne ihn starten. Wenn sie die Dscherro-Schleusen nicht öffnen konnten, konnten sie die Verriegelungen schließlich immer noch desintegrieren.
    Wieso taten sie das eigentlich nicht? Es war doch viel einfacher, die Verschlüsse zu zerstören, als deren fremdartige Technik mühsam zu enträtseln.
    Der Roboter stellte die Kiste in die Schleuse der Jet, und plötzlich hallte die Stimme des Piloten aus den Außenlautsprechern der Maschine. Laut, fordernd, energisch. „Hoffentlich kommst du bald an Bord, du Langfinger!" Routhioruke lachte, aber sein Lachen klang alles andere als heiter oder belustigt. „Glaubst du, wir wollen warten, bis die Dscherro da sind?"
    Mandreko Tars zuckte zusammen, als sei er von einem Peitschenhieb getroffen worden, doch dann fügte er sich. Er betrat die Schleuse der Space-Jet, und ihm war, als sei das Messer einer Guillotine gefallen, als die Schotte sich zischend schlossen.
    Während die Maschine startete, ließ er sich in einem der unteren Räume in einen Sessel sinken. Er erinnerte sich daran, daß er noch vor wenigen Wochen die Absicht gehabt hatte, den Dienst zu quittieren und Terrania City zu verlassen, um in einem schöneren und ruhigeren Teil der Welt zu leben.
    Weil ihm die Syntronik vorgerechnet hatte, daß seine Abfindung wesentlich höher ausfallen würde, wenn er noch ein paar Wochen länger im Dienst des TLD blieb, hatte er sich dazu entschlossen, vierzig Tage später aus dem Dienst auszuscheiden als ursprünglich vorgesehen.
    Eine klare Fehlentscheidung, dachte er verbittert. Jetzt sitze ich in einer fremden Galaxis rum und bin absolut der Dumme!
    Der Pilot meldete sich erneut. „Nun mal ran an die Geschichte, Mandreko!" forderte er. „Zieh dir einen Raumanzug an! In drei bis vier Minuten ist es soweit, dann legen wir bei einem Dscherro-Raumer an, und du wirst die Kiste aufbrechen. Hoffen wir, daß es nicht die Büchse der Pandora ist, an der du dich zu schaffen machst."
    Tars hatte weitgehend vergessen, was er mal über Pandora gehört hatte. Er wußte nur noch, daß es sich dabei um eine Gestalt der griechischen Mythologie handelte. Der Göttervater Zeus hatte ihr ein Gefäß gegeben, in dem alle Leiden und Übel der Menschheit eingeschlossen waren, so daß es sich nicht empfahl, sie zu öffnen.
    Der Magen krampfte sich dem TLD-Mann zusammen.
    Warum war Gia de Moleon ausgerechnet auf ihn verfallen? Warum mußte er es sein, der als erster in die geheimnisvollen Raumschiffe der Dscherro eindrang, in denen sich seit Tagen nichts mehr geregt hatte?
    Waren die
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