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191 - London - Stadt der Vampire

191 - London - Stadt der Vampire

Titel: 191 - London - Stadt der Vampire
Autoren: A.F.Morland
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stöhnte laut. Jeder Knochen im Leib schmerzte ihn. Benommen tastete er um sich. Seine Muskeln nahmen noch keine Befehle entgegen. Er wollte aufstehen, schaffte es aber nicht. Immer wieder sackte er zurück. Ächzend faßte er sich an den hämmernden Schädel und wußte nicht, was passiert war.
    Aber es fiel ihm sehr schnell wieder ein, und die Sorge um seine Kollegin trieb ihn hoch. Als er den Zottelvampir sah, drehte er durch. Sein Verstand -eben erst wieder in Schwung gekommen - hakte aus.
    »Nein!« schrie er.
    Dieses Scheusal hielt Sarah Christie fest. Das durfte nicht sein!
    Der junge Schauspieler dachte nicht, er reagierte nur. Daß er sich in Gefahr begab, wurde ihm nicht bewußt. Er kletterte aufgewühlt über die Sessel.
    Shuman kehrte auf die Bühne zurück, von der er vorhin geflogen war, und stürzte sich auf den Uralt-Vampir.
    Er packte Calumorg bei den Hörnern und wollte ihn zurückreißen. Der Zottelige schlug mit der Faust nach ihm. Er ließ dabei Sarah Christie los, und sie sackte auf die Bühnenbretter…
    ***
    Calumorgs behaarter Leib war nicht mehr geschützt!
    Jetzt mußte ich schießen!
    Aber der junge Schauspieler verdarb mir in seinem verrückten Übereifer die Chance, dem Uralt-Vampir eine geweihte Silberkugel in den moosfarbenen Pelz zu setzen.
    Er schlug auf Calumorg wie von Sinnen ein, obwohl dieser Sarah Christie bereits losgelassen hatte. Es war purer Selbstmord, den starken Vampir niederringen zu wollen, aber Tim Shuman versuchte es.
    Sarah Christie erhob sich ungelenk und wankte bleich von der Bühne. Nicht nur sie, alle würden sehr viel Zeit brauchen, um das Erlebte einigermaßen zu verdauen.
    Einige würden nur mit der Hilfe eines Psychoanalytikers darüber hinwegkommen, und so manchen würde die Erinnerung daran nachts als Alptraum heimsuchen.
    Hinter mir erschienen Pakka-dee, Fystanat und Thar-pex.
    Ich steckte den Diamondback weg. Wir sollten uns Calumorg zu viert kaufen, bildeten eine entschlossene Front gegen ihn, doch er ließ sich nicht in die Enge treiben.
    Mit Tim Shuman als Geisel verließ er die Bühne.
    Der junge Schauspieler war Calumorgs Lebensversicherung. Solange der Blutsauger ihn in seiner Gewalt hatte, konnten wir ihm nichts anhaben.
    Calumorg - der einzige Überlebende der Blutbande - zerrte Tim Shuman eine Treppe hoch. Er hatte Vacul verbrennen sehen, wußte, daß er jetzt allein war.
    Wenn wir Glück haben, weiß Mr. Silver, was läuft, und tritt unerwartet hinter ihn, dachte ich. Nur so ist Calumorg zu überraschen.
    Sechs Stufen lagen zwischen ihm und uns.
    Eine lächerliche Distanz. Dennoch kamen wir an den Zottelvampir nicht heran. Seine Krallen saßen an Tim Shumans Kehle. Er hätte sie ihm aufgerissen, wenn wir ihn angegriffen hätten.
    Sein Ziel war das Dach des Theaters.
    Die Treppe endete vor einer abgeschlossenen Metalltür. Calumorg warf sich mit dem Rücken dagegen, sie brach knirschend auf, und die überschüssige Kraft riß den Blutsauger hinaus.
    Tim Shuman konnte ihm nicht so schnell folgen.
    Er rutschte aus, seine Füße schleiften über den Boden, und er hatte das große Glück, daß er Calumorg entglitt, als sich dessen Griff kurz lockerte.
    Der junge Schauspieler kugelte die Stufen zu uns herunter.
    Wir fingen ihn auf. Er stöhnte, über seinem linken Auge blutete eine Platzwunde.
    Fystanat nahm sich seiner an und führte ihn die Treppe hinunter. Pakka-dee und Thar-pex blieben bei mir. Gemeinsam stürmten wir auf das Dach.
    Calumorg wollte sich fliegend in Sicherheit bringen. Er hatte sich bereits in eine riesige zottelige Fledermaus mit großen Hörnern verwandelt. So ein seltsames Wesen hatte ich noch nie gesehen. Ich riß den Diamondback aus dem Leder und feuerte, als sich der Blutsauger abstieß.
    Thar-pex schleuderte zwei glühende Dolche, doch weder er noch ich trafen den Uralt-Vampir, der die Luft mit kräftigen Flügelschlägen nach unten und seinen massigen Körper damit nach oben drückte.
    Ich lief mit langen Sätzen zum Rand des Daches und legte noch einmal auf ihn an. Die Entfernung war schon ziemlich groß. Ein Präzisionsschuß war auf diese Distanz nicht mehr möglich.
    Calumorg hatte es verdammt eilig fortzukommen. Er bewegte die zottelig behaarten Flügel mit großer Kraft.
    Sein schwerer Leib schien mit jedem weiteren Flügelschlag zu schrumpfen. Auf gut Glück jagte ich drei Kugeln durch den Lauf und hoffte, daß wenigstens eine traf.
    Ich schoß drei Löcher in die Luft!
    Wenn es Schutzengel für Schwarzblütler gab,
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