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191 - London - Stadt der Vampire

191 - London - Stadt der Vampire

Titel: 191 - London - Stadt der Vampire
Autoren: A.F.Morland
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mindestens einmal aufgefordert wurden. Aber galt dieses Gesetz auch für den Uralt-Vampir, oder war er imstande, sich darüber hinwegzusetzen? Meine Kopfhaut spannte sich.
    Was geschah hinter unserem Rücken, während wir diese Konfrontation meistern mußten?
    Die Distanz zwischen den einstigen ›Wegbereitern‹ und uns schrumpfte sehr rasch.
    Die Männer aus der Welt des Guten aktivierten ihre übernatürlichen Fähigkeiten: Fystanat hielt plötzlich Elmsfeuerbüschel zwischen den Fingern, in Thar-pex’ Händen entstanden Dolche mit glühenden Klingen, und aus Pakkadees Armen wurden geschuppte schwarze Tentakel mit feuerroten Saugnäpfen, die messerscharfe Zähne hatten. Die Fangarme endeten in spitzen harten gelben Hornstacheln.
    Wir hatten schon oft Seite an Seite gekämpft - und nun war es wieder einmal soweit.
    Die Vampire griffen uns haßerfüllt an. Es entstand ein gewaltiger Tumult in der engen Straße. Ich schoß und schlug mit dem magischen Ring zu. Mein Gegner torkelte zurück, und ich erlöste ihn mit einer zweiten Kugel.
    Wie vorhergesehen, hatten sie keine Chance. Jeder von uns wurde mit seinem Gegner fertig. Nur ein Vampir blieb übrig: Vincent Crespo. Er nützte das Kampfgetümmel, um sich aus dem Staub zu machen, ehe sich einer von uns seiner annehmen konnte.
    ***
    Calumorg hatte tatsächlich nicht die Absicht zu warten, bis die Vorstellung zu Ende war. Er wollte das Theater mit Vacul stürmen.
    Allein wäre Vacul dazu nicht fähig gewesen, aber in Calumorgs Kielwasser konnte auch er ins Theater gelangen. Der Zottelvampir brach die Tür des Bühneneingangs auf, indem er sich kraftvoll dagegenwuchtete.
    Ein Mann, der einen grauen Arbeitsmantel trug, eilte ihm wütend und empört entgegen. »Sind Sie wahnsinnig? Sie können hier doch nicht einfach…«
    Weiter kam er nicht, denn Calumorg durchbohrte ihn mit seinem Horn und schleuderte ihn zur Seite.
    Vacul imponierte die kompromißlose Härte des Uralt-Vampirs. Er eilte hinter ihm durch den breiten Gang, der an den Garderoben vorbeiführte, und Vincent Crespo folgte ihnen ebenfalls.
    Drei Vampire befanden sich in dem kleinen Vorstadttheater!
    Noch wußten es die Zuschauer nicht…
    ***
    Wir entdeckten die Leiche eines jungen Mädchens. Ihr Körper war von Vampirbissen übersät. Eine zerbrochene Brille lag neben ihr, ihr Kleid war zerfetzt, und in meinen Eingeweiden rumorte eine eiskalte Wut.
    »Die bleibt nicht tot«, stellte Thar-pex fest. »Ihr Körper ist vom Gift der Vampire verseucht.«
    Er hätte es nicht zu sagen brauchen. Wir wußten es.
    Einer von uns mußte verhindern, daß sie zur Blutsaugerin wurde. Mein Blick schweifte in die Runde. »Wer macht es?«
    Daryl Crenna atmete schwer aus. »Ich«, sagte er und setzte den gelben Stachel an. Es war dasselbe, ob man ihr einen Eichenpflock in die Brust schlug oder ob Pakka-dee ihr Herz mit dem Stachel durchbohrte.
    Als er zustieß, wandte ich mich ab, obwohl unser Freund dem Mädchen damit half und es unbedingt sein mußte. Ich wollte es nicht sehen.
    ***
    Sarah Christie war eine große Schauspielerin. Tim Shuman bewunderte sie. Sie war perfekt. Egal, welche Rolle sie verkörperte, sie war die Person, die sie darstellte. Tim war glücklich, mit ihr spielen zu dürfen, denn er konnte sehr viel von ihr lernen. Auch hinter der Bühne.
    Niemand wußte, warum die Vorstellung heute länger dauern sollte, aber alle hielten sich daran.
    Sarah Christie weitete ihren Monolog aus, fügte intelligentes Beiwerk hinzu, das der Autor nicht geschrieben hatte, das jedoch hervorragend paßte.
    Sie hatte genug Routine, um das Ganze so hinzubiegen, daß Tim Shuman nicht vergeblich auf sein Stichwort wartete. Sie wußte, wie entsetzlich solche Situationen für einen jungen Schauspieler auf der Bühne waren.
    Davor hatten sie alle einen schrecklichen Horror. Sie warteten auf ihr Stichwort, aber es kam nicht. Statt dessen gähnte eine grausam quälende Pause… Ein Hänger! Das Schlimmste, was einem auf der Bühne passieren konnte!
    Dankbar sprach Tim Shuman seinen Part, als er dran war. Sarah Christie schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln. Das ermutigte ihn, ebenfalls zu improvisieren, und es klappte sehr gut.
    Plötzlich stockte er mitten im Satz.
    Sarah erschrak. Sie stand mit ihm allein auf der Bühne und überlegte blitzschnell, wie sie ihm helfen konnte. Noch war es möglich, seinen Blackout zu überspielen, ohne daß es das Publikum merkte.
    Entsetzen glitzerte in Tims Augen.
    Irgend etwas, das sich hinter ihr
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