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191 - London - Stadt der Vampire

191 - London - Stadt der Vampire

Titel: 191 - London - Stadt der Vampire
Autoren: A.F.Morland
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wie eine Schlafwandlerin.
    Die neuen Vampire erwarteten sie erregt. Flora Nugent leckte sich gierig die Lippen und trat vor, um dem Mädchen entgegenzugehen.
    Robert Rutherford griff nach ihrer Schulter und riß sie zurück. »Ich zuerst!«
    »Wieso du?« fauchte Crespo. »Ich komme immer noch vor allen anderen. ln dieser Beziehung hat sich nichts geändert. Ich bin nach wie vor die Nummer eins!«
    Doch das wollte Rutherford nicht gelten lassen. Nach dem Tod - in diesem neuen Leben - waren sie alle gleich. Jeder hatte dieselben Rechte, es gab keine ›Wegbereiter‹ mehr und somit auch keinen Anführer.
    Befehle wollte Rutherford nur noch von Vacul und Calumorg entgegennehmen. Er stieß Crespo zur Seite. Dieser schlug ihn, und während sie sich um das Opfer rauften, nahmen es sich Flora Nugent und die anderen.
    Debbie Mclntire war von fünf Blutsaugern umringt.
    Vacul machte seinen neuen Blutkumpanen das Mädchen nicht streitig. Er würde sich später schadlos halten, wenn die Theateraufführung zu Ende war.
    Flora Nugent biß als erste zu.
    Debbie schreckte aus ihrer Trance hoch, schlug entsetzt um sich, wehrte sich verzweifelt.
    Als sie um Hilfe schreien wollte, hielt ihr einer der Blutsauger den Mund zu. Sie rangen ihr Opfer nieder. Vincent Crespo und Robert Rutherford ließen voneinander ab, weil sie befürchteten, leer auszugehen, wenn sie weiter rauften.
    Sie drängten sich zwischen die bereits saugenden Vampire und rissen Debbies Kleid auf, um an ihre nackte, warme Haut zu gelangen.
    Und dann bissen auch sie zu…
    ***
    Tucker Peckinpah blickte zufrieden grinsend auf das Telefon. »Tony Ballard hat es geschluckt. Ich hätte nicht gedacht, daß es so einfach ist, ihn zu täuschen. Sein Vertrauen ist nach wie vor ungebrochen. Das grenzt schon an Blindheit. So kann ich mein Werk ungehindert fortsetzen. Er wird die Schuld stets bei anderen suchen, nie bei mir.«
    »Wir müssen trotzdem vorsichtig sein«, sagte Morron Kull, »denn Tony Ballard ist kein Dummkopf. Der kleinste Fehler könnte ihm die Augen öffnen. Dann würde aus dem Blinden ein Sehender werden, und das würde dir und deinem Leibwächter nicht bekommen.«
    Peckinpah musterte Kull verwundert, weil er sich nicht mit einbezog.
    Der Dämon grinste. »Ich würde euch fallenlassen, wenn dir Tony Ballard auf die Schliche käme. Ihr könntet nicht mit meiner Hilfe rechnen.«
    »Ich dachte, wir wären Verbündete«, sagte Tucker Peckinpah sichtlich enttäuscht.
    »Das sind wir«, gab Morron Kull zurück, »aber nur, solange die Sonne scheint. Wenn Unwetter aufziehen, muß jeder für sich sehen, wie er ins Trockene kommt.« Er kam auf die Blutsauger zu sprechen. »Calumorg wird eine grausame Vampirmacht aufbauen. Davon wird man auch in der Hölle hören und erfahren, wer das Fundament dafür schuf. Vielleicht werden bald andere Schwarzblütler an uns herantreten und uns um Unterstützung bitten. Wir werden niemanden abweisen.«
    Ein böses Lächeln umspielte Tucker Peckinpahs Lippen.
    Er war auf dem Weg, zur Drehscheibe schwarzer Aktivitäten zu werden, und das erfüllte sein besessenes Ego mit Stolz und unbeschreiblicher Freude.
    ***
    Irgendwo dort draußen lagen die Vampire auf der Lauer. Wir mußten sie erst suchen, aber dazu brauchten wir Zeit, und deshalb hatte ich mich mit Mr. Silver ins Theater begeben.
    Noch lief die Vorstellung, und wir hatten einen kompetenten Mann vor uns, der uns eine ungewöhnliche Bitte erfüllen sollte. Damit er sich nicht gegen unser Ansinnen sperrte, hatte ihn der Ex-Dämon mit magischer Hypnose ›geöffnet‹ und zugänglich gemacht.
    »Wie lange läuft das Stück noch?« wollte ich wissen.
    »15 Minuten«, antwortete der Mann im korrekt sitzenden mitternachtsblauen Abendanzug.
    15 Minuten, dann würde der Vorhang fallen, und die Zuschauer würden das Vorstadttheater verlassen!
    Und draußen wartete Calumorg mit seiner blutgierigen Bande auf sie!
    »Wir brauchen mindestens 30 Minuten!« sagte ich. »Sie müssen die Aufführung verlängern. Die Schauspieler sollen langsamer sprechen, sollen die Szenen in die Länge ziehen. Jede Minute ist kostbar.«
    In 30 Minuten konnten wir die Gefahr eventuell bannen. 15 Minuten waren dafür entschieden zu wenig.
    »Ich werde sehen, was ich tun kann«, sagte der Mann.
    Wenn Mr. Silver ihn nicht präpariert hätte, hätte er uns erstens kein Wort geglaubt und zweitens hinausgeschmissen. So aber konnten wir sicher sein, daß er sich für uns in unserem Sinn verwenden würde.
    Während wir
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