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1903 - Bebenalarm

Titel: 1903 - Bebenalarm
Autoren: Unbekannt
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und die Wüste dämmerte so unberührt und still wie immer in der mittäglichen Gluthitze dahin.
    „Jetzt sieh dir das an, Bully!" rief Rhodan und deutete zum Raumhafen. „Das sieht doch nicht anders aus als an einem ganz normalen Tag auf Terra!"
    Es waren bereits viele Fähren im Anflug, jede freie Stelle wurde zugeparkt.
    Doch es gab keinen Massenansturm Verzweifelter, die dort alles versperrten oder mit allen Mitteln versuchten, die bereits geparkten Schiffe zu entern. Niemand, der dort nicht hingehörte, hielt sich am Raumhafen auf - noch nicht.
    Roboter und Setchenen arbeiteten unermüdlich und transportierten alles, was nicht unbedingt benötigt wurde, aus den Touristenschiffen, um soviel Platz wie möglich zu schaffen. Alle Waren wurden gekennzeichnet, in die umliegenden Lagerhallen geschafft und anschließend versiegelt. Schürfraumer wurden für den Nottransport umgerüstet und in den Containermodulen die richtige Umgebung für die kostbaren Gelege geschaffen. In die übrigen Container wurden haltbare Nahrungsmittel, Saatgut und Wasser verladen; alle Versorgungsfabriken arbeiteten im Akkord.
    „Die brauchen unsere Hilfe nicht", stellte Perry Rhodan fest. „Fliegen wir zu den anderen."
     
    VORBEREITUNGEN
     
    In Tebb Celestains Haus herrschte Hochbetrieb. Lurr Su-Celestain organisierte nach Tebbs Anordnung eine komplette Umstrukturierung. Rhodan und Bull trafen ein, als das Durcheinander offenbar am größten war.
    „Die engste Familie soll ganz nach unten ziehen, hier müssen wir also die entsprechenden Wohnbereiche einrichten und Surts Viyarium anlegen", berichtete Lurr. „Lebensbereiche, Vorratskammern, Zubereitungen, alles nach unten. Damit wird sozusagen das ganze Haus auf den Kopf gestellt - das Oberste kommt nach unten, und das Unterste ganz nach oben. Alles nach der Bedeutung geregelt."
    „Ich dachte, Tebb wollte so schnell wie möglich aufbrechen", äußerte sich Rhodan erstaunt.
    „Das ist richtig, dennoch muß bis dahin alles entsprechend eingerichtet sein."
    „Das verstehe ich nicht ganz ..."
    „Wir können schneller aufbrechen, wenn wir unten sind. Wir ordnen bei all diesen Arbeiten unser ganzes Material neu, damit wir bei einer Aussiedlung schnell einen neuen Anfang wählen können. Zudem sind Surt und die Kinder durch diese Aktivitäten abgelenkt und kommen nicht auf dumme Gedanken ..." Lurr streckte den Kopf vor und stieß ein bellendes Lachen aus.
    Bull schmunzelte. „Können wir euch helfen?"
    „Jede Hand wird gebraucht." Lurr schnappte den Mund zu, als hätte sie vorschnell zugesagt, und betrachtete die beiden „kleinwüchsigen" Fremdlinge von ihren nahezu zweieinhalb Metern Höhe herab abschätzend. „Allerdings, ihr besitzt ja nur zwei und seid ansonsten auch etwas schwächlich ..."
    „Mit den Antigravs unserer Anzüge können wir eine Menge schaffen", lächelte Rhodan.
    „Dann seid ihr willkommen." Lurr zog die hornige Unterlippe zu einem Lächeln herunter, ohne die Zähne zu zeigen.
    „Wo sind unsere Gefährten?"
    „Noch oben."
    „Wir sehen nach ihnen, dann kommen wir."
    Reginald Bull entdeckte als erstes Normans langen dünnen Rüssel, der aufgeregt umherschnorchelte. Die so plötzlich ausgebrochene Hektik um ihn herum war dem kleinen Elefanten zuviel geworden, und er hatte sich zu seiner Herrin geflüchtet.
    „Endlich kommt ihr!" röhrte Poulton Kreyn ihnen entgegen. Er rannte wie ein gefangener Tiger vor den Panoramafenstern auf und ab. „Es wird Zeit! Machen wir, daß wir hier wegkommen!"
    „Und womit, bitte schön?" fragte Bull betont höflich.
    „Na, mit einer der Raketen ..."
    „... die nicht mehr in Tebbs Besitz sind, wohlgemerkt!"
    Der Ertruser hob die mächtigen, muskelbepackten Schultern.
    „Wen kümmert's?" meinte er gleichgültig. „Uns ist die Passage schließlich versprochen worden, oder nicht?"
    Er machte ein erstauntes Gesicht, als Ska Kijathe ihm plötzlich entgegentrat. Ihr vornehmer Bronzeteint war kalkweiß gebleicht. Zum ersten Mal seit dem Aufbruch der KAURRANG von Kalkutta-Nord verlor die normalerweise in Tibet lebende Terranerin ihre Fassung.
    „Ich kann einfach nicht glauben, was du da sagst!" fuhr sie den Piloten an. Ihre wohlmodulierte Stimme war nicht lauter geworden, aber sie hatte einen erschreckenden, harten Klang angenommen. „Über neunzig Prozent dieses freundlichen Volkes sind wahrscheinlich zum Tode verurteilt, weil es zu wenige Beförderungsmittel gibt, und du willst ein Fernraumschiff für dich allem?"
    „Exakt",
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