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1903 - Bebenalarm

Titel: 1903 - Bebenalarm
Autoren: Unbekannt
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das Überleben sichern mochte. Jeder gegen jeden und für sich allein.
    Perry Rhodan und Reginald Bull waren auf alles gefaßt, als sie sich wieder auf den Rückweg zu Celestains Haus machten, um mit den Gefährten die Lage zu besprechen.
    Vorsorglich hatten beide Männer ihre Kombistrahler griffbereit, nicht um sich zu verteidigen, sondern um Kämpfe mit Paralysestrahlern zu beenden oder von vornherein durch diese Autorität zu vermeiden. Sie kannten solche Momente hinreichend aus ihrer langen Vergangenheit.
    „Und trotzdem habe ich jedesmal wieder ein mulmiges Gefühl", sagte Bully zu seinem alten Freund, als sie Tebbs Büro verlassen hatten. „Man steht so hilflos daneben. Hier ist es noch besonders schlimm, da die Setchenen ja wissen, daß nur wenige von ihnen in Sicherheit gebracht werden können. Es ist nur zu verständlich, wenn sie wie die Verrückten um die Plätze kämpfen und dafür sogar töten."
    „Deswegen habe ich Tebb angeboten, am Raumhafen Stellung zu beziehen, immerhin sind wir mit unserer Ausrüstung ausreichend für die Setchenen ausgestattet", stimmte Rhodan zu. „Es ist ohnehin besser, wenn unsere Freunde ein wenig gefordert werden, bevor auch sie durchdrehen."
    „Es wird ihnen nicht gefallen, wenn wir ihnen mitteilen, daß wir keine Passage mehr haben."
    „Das können sie sich doch selbst ausmalen. Nur gut, daß sie ein paar Tage Ruhe hatten, um den Schock mit der KAURRANG zu überwinden. Sie müssen jetzt unter allen Umständen vernünftig bleiben, um die Setchenen nicht noch mehr aufzuwiegeln."
    Um sie herum herrschte dichtes Gedränge; Setchenen eilten durch die breiten, schmucklosen Gänge und stauten sich bei den Antigravschächten. Die meisten Bürotüren waren geöffnet. Die beiden Terraner bekamen nebenbei mit, daß sämtliche Aufträge storniert und alle Schiffe zurückbeordert wurden.
    Obwohl eine gewisse Hektik zu spüren war, gab es keine deutlichen Anzeichen von Furcht oder Panik. Niemand hatte seinen Platz verlassen - vielleicht war es zu früh, der Schock mußte erst verdaut werden.
    Ähnlich sah es außerhalb des Gebäudes aus. Gleiter und Bodenfahrzeuge verstopften Straßen und Luftwege zwischen den Häuserschluchten, die Gleitbänder waren mit Fußgängern überlastet. Das Verkehrsleitsystem war lahmgelegt, und so mußte jeder selbst sehen, wie er am besten ohne Unfall durchkam. Viele Setchenen behalfen sich einfach damit, daß sie sich auf ihren eigenen starken Beinen auf den Weg machten, was wiederum dichtes Gedränge in allen Richtungen auslöste.
    Dennoch gab es auch hier keine Panik. Keine Setchene griff die andere an, niemand rannte, schrie oder betete, es gab nicht das geringste Anzeichen von Gewalt oder Hysterie.
    „Das ... das kann ich kaum fassen, Perry", stotterte Bull. „So etwas hätte ich nie erwartet!"
    Eine Setchene, die gerade an ihm vorübereilte, hörte seine Bemerkung, die durch den ständig aktivierten Translator für sie verständlich war, und verharrte. „Ich auch nicht", behauptete sie. „Nicht einmal auf Quarmac, zur großen Gosaran-Prozession, gibt es ein derartiges Durcheinander. Es wird einige Stunden dauern, bis sich das wieder eingespielt hat."
    Dann schien ihr erst aufzufallen, daß sie mit einem völlig Fremden gesprochen hatte, der kein Angehöriger ihres Volkes war. Sie glotzte mit ihren fast handtellergroßen, dunklen Augen auf Bull hinunter und züngelte heftig in seine Richtung.
    „Ihr habt euch aber einen ziemlich schlechten Zeitpunkt für einen Besuch ausgesucht", fügte sie hinzu. „Habt ihr Eismer Störmengords Warnung noch nicht gehört? Ihr solltet lieber in euer Schiff zurückkehren und abfliegen, solange noch Zeit ist. Wenn unsere Fähren alle starten, wird es ziemlich eng." Dann setzte sie ihren Weg fort.
    „Danke für den freundlichen Hinweis, und ich täte nichts lieber als das", murmelte Bull.
    Da auf der Straße ein Vorankommen für sie als „Winzlinge" im Vergleich zu den Setchenen ziemlich umständlich war, aktivierten sie die Antigravs ihrer Anzüge und stiegen steil nach oben, so dicht wie möglich an der Hauswand entlang, um in geringer Höhe über den Dächern ungestört den Weg fortsetzen zu können.
    Im Luftraum herrschte nicht ganz so reger Betrieb wie auf den Straßen. Kein Wunder, die Setchenen besaßen nicht zu viele Gleiter - trotzdem mußten die Terraner aufpassen, da sich der gesamte Verkehr derzeit auf Quarantimo-Stadt konzentrierte. Bereits hinter der Stadtgrenze ließ das Gewimmel deutlich nach,
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