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190 - Der Sohn des Vampirs

190 - Der Sohn des Vampirs

Titel: 190 - Der Sohn des Vampirs
Autoren: A.F.Morland
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Fall. Er landete auf dem Rücken, und der kriegerische Teufel nagelte ihn mit einer starken Dämonenformel fest.
    Calumorg konnte sich nicht erheben, obwohl ihn Loxagon nicht mehr festhielt. Der Teufelssohn holte sein lebendes Schwert und setzte es dem Uralt-Vampir an die zottelige Brust.
    Der Blutsauger rechnete damit, daß seine letzte Stunde geschlagen hatte, und wenn es nach Shavenaar gegangen wäre, hätte sich die Schwertspitze auch sogleich in Calumorgs Herz gebohrt, doch Loxagon ließ das nicht zu.
    Er wollte den Triumph auskosten. »Wie ist dein Name?« wollte er wissen.
    »Calumorg«, antwortete der Uralt-Vampir.
    »Du weißt, wer ich bin?«
    »Ja, du bist Loxagon, der Sohn des Teufels.«
    »Dennoch hast du es gewagt, mich anzugreifen!«
    »Ich wußte es erst, als du dich umwandtest. Wenn ich gewußt hätte, wen ich vor mir habe, hätte ich mich dir nicht genähert«, versicherte der Uralt-Vampir dem kriegerischen Teufel.
    »Es zählt, was du getan hast.«
    »Du wirst mich dafür töten.«
    Loxagon entblößte sein kräftiges Raubtiergebiß, als er grinste. »Ich lasse dir dein Leben.«
    Calumorg konnte das nicht glauben. Verständnislos sah er Loxagon an, als dieser das Höllenschwert in eine Lederscheide schob.
    Was Loxagon tat, geschah bestimmt nicht ohne Hintergedanken. Calumorg konnte sich nicht vorstellen, daß der Teufelssohn ihn laufenließ. So großzügig war Loxagon noch nie gewesen.
    »Aber ich werde dich bestrafen!« sagte der Sohn des Teufels auch schon. »Niemand greift Loxagon ungestraft an!«
    »Was hast du mit mir vor?«
    »Deine Blutgier wurde dir zum Verhängnis. Du sahst nur ein Opfer und du wolltest es dir sofort holen, konntest nicht warten. Nun, ich werde dich warten lehren!« Ein neuerlicher Dämonenspruch drehte den Uralt-Vampir mit einemmal, brachte ihn in eine senkrechte Lage und rammte ihn gegen einen Felsen, der sofort mit ihm verwuchs !
    Calumorg büllte auf, denn dieser Vorgang war sehr schmerzhaft.
    »Dieser Felsen wird dich für alle Zeit festhalten!« erklärte Loxagon. »Deine Strafe soll ewiger Bluthunger sein, der nie gestillt wird!«
    »Das ist zu grausam!« heulte Calumorg. »Töte mich lieber! So will ich nicht leben!«
    »Niemanden interessiert, was du willst, Calumorg!« erwiderte Loxagon eiskalt, wandte sich um und entfernte sich ein paar Schritte. »Vielleicht komme ich irgendwann einmal hier vorbei, um nach dir zu sehen, aber es wird bestimmt nicht so bald sein.«
    ***
    Boris Palance band Bens Leine irgendwo fest und beobachtete den wendigen Fassadenkletterer. »Das ist ja ein Ding«, kam es leise über seine Lippen. »Der muß bei Karen Gray gewesen sein.«
    Die neue Mieterin gefiel ihm, vor allem ihr langes blondes Haar hatte es ihm angetan. Sie war zwar etwas älter als er, aber das hätte ihn überhaupt nicht gestört. Leider hatte sie ihn bisher noch nie beachtet. Ob sich das jemals ändern würde? Er war rothaarig und sah nicht besonders toll aus.
    Wenn dieser Kerl bei Karen Gray gewesen war, dann bestimmt nicht mit ihrem Einverständnis und Wissen, sonst hätte er den Fahrstuhl nehmen oder über die Treppe das Erdgeschoß erreichen können.
    Vielleicht hatte er ihr etwas angetan. Oder hatte er sie heimlich bestohlen?
    In der Nähe des letzten Balkons befand sich ein Gebüsch. Dahinter versteckte sich Boris und holte sein Taschenmesser heraus. Er klappte die lange Klinge auf, um mehr Eindruck auf den Kerl zu machen. Mit geballten Händen - in der rechten Faust das Messer - wartete er auf den Mann.
    Jetzt sprang der Kerl in den kurzgeschnittenen Rasen, und Boris federte gleichzeitig hinter dem Gebüsch hervor.
    »Keine Bewegung, Freundchen!« zischte Boris nervös. »Ich bin bewaffnet!«
    Der Mann spreizte die Arme ab und regte sich nicht.
    »Langsam umdrehen!« befahl Boris Palance. Mit leicht gegrätschten Beinen stand er da.
    Der Mann gehorchte.
    Was für ein abstoßend häßliches Gesicht, dachte Boris schaudernd. Dagegen bin ich ja der reinste Adonis.
    Der Unbekannte hatte ziemlich langes, schwarzes, in der Mitte gescheiteltes Haar. Tiefe Furchten durchzogen Gesicht und Stirn des Fremden. Die Augenbrauen waren dicht und pechschwarz und hatten einen arroganten Schwung. Boris hatte noch kein Gesicht mit einem solch grausamen Ausdruck gesehen.
    Er sieht aus wie ein Massenmörder, ging es ihm durch den Kopf, und plötzlich kam er sich mit dem Taschenmesser in der Hand lächerlich vor.
    Würde sich dieser kraftstrotzende Kerl wirklich davon abhalten lassen,
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