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1880 - Die Dscherro

Titel: 1880 - Die Dscherro
Autoren: Unbekannt
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das stimmt. Doch sie selbst wissen am besten, daß sie sich nicht zu viele Freiheiten herausnehmen dürfen. Ich habe sie gut im Griff."
    Taka Poulones konnte es förmlich riechen, daß dies Aggoschs ehrliche Meinung war, und war damit zufrieden.
    „Dann hör mir gut zu, Aggosch", sagte der Taka eindringlich. „Die Lage spitzt sich zu, sie ist dramatischer, als ich den anderen gegenüber zugeben möchte. Es könnte durchaus sein, daß es zu einer Auseinandersetzung kommt, bei der die Footen das Zünglein an der Waage sein könnten. Ich muß sicher sein, daß du sie im entscheidenden Moment gegen meine Gegner mobilisieren kannst."
    „Das ist absolut kein Problem", versicherte Aggosch dem Taka glaubhaft. „Sie werden allen meinen Befehlen gehorchen."
    ... Wie schlecht du doch deine Schutzbefohlenen kennst, Aggosch, dachte der Foote Bousseor abfällig, der dieses Gespräch aus seinem Versteck belauschte ...
    Nachdem sich Achysch zurückgezogen hatte, da erreichte Poulones die Nachricht, daß sich der Serofe Zuscherech nicht an seine Befehle gehalten hatte und die fällige Nahrungsration uneingeschränkt an alle Dscherro verteilen ließ. Auch an die Rebellen!
    „Das ist dein Todesurteil, Zuscherech!" sagte Taka Poulones in tiefem Groll und erließ den entsprechenden Befehl.
     
    *
     
    Fellokk spürte mit jedem erfolgreichen Schlag, den er und seine Verbündeten und Gönner gegen Poulones führten, mehr und mehr, wie köstlich Macht schmecken konnte. Es war etwas ganz anderes, wenn man einen ebenbürtigen Gegner im Kampf Mann gegen Mann besiegte, als wenn man durch geringen Kraftaufwand ein ganzes Machtgefüge Schlag um Schlag zum Zerbröckeln brachte.
    Es entsprach zwar nicht dem Ehrbegriff und der Mentalität des einfachen Kriegers Fellokk, auf diese Weise seine Siege zu erringen. Doch das war er längst nicht mehr- ein einfacher Krieger. Mit jedem Schritt, den er vorangegangen war, vollzog sich in ihm eine Teilwandlung vom Waffenführer hin zum Befehlshaber der Waffenträger.
    Er war zum Taka geboren. Er wollte Taka werden.
    Das beste Beispiel für seine steigende Macht war, als ihm in diesen entscheidenden Stunden Kriegsserofe Tschoch meldete, daß Zuscherech sich an ihn um Rat gewandt hatte. Zuscherech hatte von Poulones den Befehl erhalten, die Nahrungsmittelzuweisung nur noch an takatreue Krieger vorzunehmen. Doch Tschoch hatte ihm geraten, dies umgekehrt zu handhaben und ausschließlich Fellokks Anhänger zu versorgen.
    Zuscherech wagte es zwar nicht, Tschochs Rat konsequent zu befolgen, doch immerhin widersetzte er sich dem Befehl seines Taka und teilte allen Dscherro die ihnen zustehende Ration zu.
    Fellokk kannte Zuscherech zuwenig, um seine Motive richtig einzuschätzen - ob er so handelte, weil er Fellokks Weg in eine Auseinandersetzung mit den Terranern guthieß und darum überlief, oder ob er das nur tat, um sich nach allen Seiten hin abzusichern. Zuscherechs wahre Motive waren Fellokk im Moment auch egal, für ihn zählte nur, daß sich der Versorgungsserofe gegen Poulones stellte. Das würde ihm der neue Taka lohnen.
    „Zuscherech soll es an den Kragen gehen", meldete da der Foote Seassor und lieferte Fellokk gleich darauf die entsprechenden Bilder, die das belegten.
    Zuscherech war in seine Gemächer zurückgekehrt. Poulones hatte zu seinem Schutz eine Kompanie Roboter abgestellt, die ihn vor Angriffen der Rebellen schützen sollten. Diese Roboter wurden vom Befehlsstand des Taka dirigiert. Als nun Poulones von Zuscherechs Verstoß gegen den Befehl, die Rebellen auszuhungern, erfuhr, programmierte er die Roboter ferngesteuert um.
    Die Roboter, die den Wohnbereich des Serofen hatten schützen sollen, begannen nun den Marsch gegen ihn. Sie richteten ihre Waffen gegen die seine Gemächer umschließenden Wände und nahmen sie unter Beschuß. Sie schmolzen Löcher in diese, die sich rasch ausweiteten und sich zu weiten Öffnungen zusammenschlossen, bis kaum mehr ein Stützpfeiler stand, der die Decke der Serofengemächer halten konnte.
    Dann marschierten sie vorwärts, um den in die Enge getriebenen Serofen in den Fokus ihrer Waffen zu nehmen.
    „Kann man dem nicht Einhalt gebieten?" fragte Fellokk den Footen Seassor.
    „Für Footen ist innerhalb der Burg nichts unmöglich", antwortete Seassor. „Doch sollen wir das auch?"
    „Ich glaube, Zuscherech ist es wert", sagte Fellokk. „Er hat unserer Sache einen guten Dienst erwiesen.
    Er soll leben und seinen Posten behalten."
    Die Roboter hatten den
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