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1880 - Die Dscherro

Titel: 1880 - Die Dscherro
Autoren: Unbekannt
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Unterhändler Gounell, Reokk und Schaukk gemeldet, da erreichten ihn auch schon die Bilder, wie die drei von Aufständischen empfangen und von Fellokk in ehrlichem Kampf getötet wurden.
    Zum erstenmal begann Taka Poulones zu ahnen, daß von diesem Krieger die größte Gefahr für ihn ausging. Es wurden immer wieder Dscherro geboren, die die Führerfähigkeit eines Taka in sich trugen. Der herrschende Taka hatte aus Selbstschutz darauf zu achten, daß diese rechtzeitig eliminiert wurden. Taka Poulones war das bisher immer gelungen, und er hatte schon etliche solcher potentiellen Kontrahenten eliminiert.
    Diesen Fellokk hatte er jedoch nicht durchschauen können, obwohl er ihm erst vor kurzem gegenübergestanden hatte. Das bewies, daß dieser Krieger etwas Besonderes war, vor dem sich ein Taka in acht nehmen mußte.
    Hätte Taka Poulones diesen Fellokk rechtzeitig entlarvt, wäre die Situation in der Burg gewiß nicht so sehr eskaliert. Doch nun war es geschehen, und Taka Poulones mußte sehen, daß er das Heft wieder in die Hand nahm. Fellokk würde schon noch kriegen, was ihm zustand. Noch besaß Taka Poulones unumschränkte Macht.
    „Wir werden die Meuterer aushungern", bestimmte Taka Poulones nach diesem Zwischenfall. „Du, Zuscherech, wirst, als Serofe für die Versorgung, augenblicklich die Nahrungsrationen einstellen. Das wird die Aufständischen schwächen. Ein Dscherro mit leerem Bauch kämpft nicht gern. Nur noch die loyalen und mir treu ergebenen Krieger werden versorgt."
    „Wenn du es befiehlst, Taka Poulones", sagte der siebzigjährige, jedoch immer noch rüstige Serofe, der an seiner Kleidung die Farbe Schwarz bevorzugte, ergeben und zog sich zurück.
    Der gesamte Kommandobereich des Taka war von bewaffneten Robotern und takatreuen Kriegern besetzt. Niemand konnte ohne strengste Kontrolle in den Bereich gelangen oder ihn verlassen. Es war der einzige Ort, an dem sich Taka Poulones noch sicher fühlen konnte.
    Er roch die Atmosphäre der Feindseligkeit, die durch alle Regionen der Burg wehte. Sie drang aus allen Richtungen auf ihn ein, doch noch glaubte er, die Situation meistern zu können.
    Zwar waren Barrasch Guulor und Kriegsserofe Tschoch seinem Befehl nicht gefolgt, sich in seinem Kommandostand einzufinden. Dies mit der Begründung, sich vor den Meuterern in ihren Gemächern sicherer zu fühlen. Doch er zählte noch immer auf sie. Vielleicht verübelte es ihm Tschoch, daß er dessen Freund und engsten Mitarbeiter Garrach, den Strategieserofen, zweigeteilt hatte. Doch andererseits würde ihn dieses Exempel wahrscheinlich davor abschrecken, zum Überläufer zu werden.
    Auch Onkerk war nicht erschienen, doch für dessen Begründung, daß er die gefangenen Terraner vor Übergriffen der Meuterer schützen müsse, hatte er volles Verständnis. Taka Poulones hatte ihm sogar einen speziellen Auftrag gegeben. Für den Fall, daß die Rebellen wider Erwarten bis zum Taka vordringen konnten und ihn entmachteten, sollte Onkerk alle Geiseln töten.
    Onkerk hatte diesem Befehl nicht widersprochen, sondern ihn mit Begeisterung entgegengenommen.
    Wenn die Aufständischen die Macht ergreifen konnten, dann sollten sie nur sehen, wie sie sich ohne Geiseln gegen die Terraner behaupten konnten!
    Nachdem Zuscherech gegangen war, wandte sich Poulones einem anderen der beiden Serofen zu, die den Weg zu ihm nicht gescheut hatten.
    „Warum stinkst du nur so bestialisch, Achysch!" beschimpfte er den Serofen, der für die soziale Ordnung zuständig war. „Das muß daran liegen, daß du so übermäßig fett bist."
    „Du bist der einzige, der an mir einen unangenehmen Körpergeruch zu bemängeln hat, Taka", rechtfertigte sich der Serofe und neigte leicht das Haupt.
    Taka Poulones fühlte sich dadurch geschmeichelt, denn es bestätigte ihm, daß seine Sinne noch immer intakt waren. Achysch verstand es in allen Lebenslagen, das Wohlwollen des Taka zu erringen.
    „Wie auch immer, Achysch, du wirst weiterhin mit strenger Hand hart gegen alle Ordnungsverstöße durchgreifen. Ich erwarte, daß du mir die Köpfe -der Rädelsführer bringst."
    „Sehr wohl, Taka."
    „Nun zu dir, Aggosch", sagte Taka Poulones zu dem Serofen, der die Aufsicht über die Footen hatte.
    „Glaubst du nicht auch, daß dir die Footen in letzter Zeit entglitten sind und du deiner Aufsichtspflicht nicht mehr genügend nachkommen kannst?"
    „Der Meinung bin ich keineswegs", widersprach Aggosch selbstbewußt. „Ich halte die Footen an der langen Leine,
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