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1880 - Die Dscherro

Titel: 1880 - Die Dscherro
Autoren: Unbekannt
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auf ihren Schourchten und Chreschen mittels ihrer Fernsichtund Ortungsgeräte beobachtet wurde, hob er den Kadaver von Poulones hoch und stemmte ihn über den Kopf.
    Von diesem Augenblick an war er offiziell Taka Fellokk.
    Mit dem hochgestemmten Leichnam des einstigen Taka drehte er sich einmal um die Achse, so daß er allen seinen kampfbereiten Kriegern das Gesicht zuwandte.
    Dabei sagte er: „Du wolltest zu den Terranern gehen, um mit ihnen zu verhandeln, Poulones. Das kannst du haben. Diesen Wunsch will ich dir als deinen letzten erfüllen."
    Terraner 9 Cistolo Khan hatte alles aufgeboten, was nötig und was möglich war, um das Faktorelement jederzeit stürmen zu können. Über dem Faktorelement schwebte die PAPERMOON mit fünf weiteren NOVA-Raumern.
    Wenn es sich nicht vermeiden ließ, würde er alles einäschern, was sich innerhalb des Faktorelements befand. Ohne Rücksicht auf die tausend darin gefangenen Geiseln.
    Denn eines stand für ihn fest, ohne daß er es jemand anders gegenüber aussprach: Lieber würde er tausend Menschen opfern, als die Millionen Bewohner von Terrania zu gefährden.
    Dieses unpopuläre Vorgehen hatte er bei sich bereits beschlossen, als ihm Flame Gorbend mit sichtlich erleichterter Stimme meldete: Ein offener Dscherro-Gleiter kommt aus dem Faktorelement. Auf dem Bug sitzt eine einzelne gehörnte Gestalt. Das muß dieser Taka Poulones sein. Die Dscherro wollen also doch noch mit uns verhandeln!"
    Cistolo Khan bewahrte sich ein gewisses Maß an Skepsis, obwohl auch ihn so etwas wie leise Erleichterung überkam. Auch ihm wäre eine friedliche Einigung mit den Dscherro und die Rettung der tausend Terraner lieber als eine gewaltsame Lösung.
    Ein zweiter offener Dscherro-Gleiter durchstieß die Faktordampf-Barriere, auf dessen Transportfläche ein kleiner Berg aus mit freiem Auge nicht identifizierbaren Gegenständen lag.
    Bevor Cistolo Khan sich noch eine Vergrößerung von diesem Transportgut beschaffen konnte, wurde er von dem Gleiter mit dem einzelnen Dscherro abgelenkt.
    Dem Dscherro, der bisher noch kein Lebenszeichen von sich gegeben hatte, fiel der Kopf ab. Dann verlor er einen Arm und dann den anderen, und daraufhin zerfiel sein ganzer Körper in mehrere Teile.
    Zuletzt, nachdem der zerstückelte Dscherro-Körper sich völlig in seine Einzelteile aufgelöst hatte, explodierte der ganze Gleiter.
    Ein Schrei des Entsetzens ging durch die nördliche Front der Terraner. Jedoch nicht wegen der Explosion des Gleiters, sondern weil man erkannt hatte, welche Last der andere Gleiter mit sich führte.
    Der Berg auf der Ladefläche bestand aus Leichen von Terranern ...
    Roboter wurden ausgeschickt. Sie bargen insgesamt 126 Leichen.
    Und wenig später brach die Hölle über Terrania los.
     
    EPILOG
     
    Fellokk flog in einer Schourcht die vier Fronten der innerhalb der Faktordampf-Barriere auf ihren Einsatz harrenden Krieger ab, um sich als der neue Taka feiern zu lassen.
    Von den Schourchten und Chreschen brandete ihm unglaublicher Jubel entgegen.
    Das bewies ihm, daß keiner der Krieger Verhandlungen mit den Terranern gewünscht hätte.
    Alle wollten sie nun den Kampf.
    „Beute und Sieg!" rief er ihnen im Vorbeifliegen zu. Und das vieltausendstimmige Echo brandete ihm entgegen: „Beizte und Sieg!"
    Seine Krieger waren heiß. Sie brauchten endlich den Kampf, um’ ihr Blut wieder abzukühlen. Und Taka Fellokk gab den ungeduldig harrenden Dscherro das erlösende Zeichen zum Angriff: „Koscha, Dscherro! Koscha!"
     
    ENDE
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