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1880 - Die Dscherro

Titel: 1880 - Die Dscherro
Autoren: Unbekannt
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..."
    „Schon gut, Chochar, ich kann dich verstehen", sagte Fellokk, dem die Konfrontation mit weiblichen Terranern auch schonzugesetzt hatte.
    „Ich hätte sie in die Burg bringen müssen, ich weiß", sagte Chochar, „doch ich habe sie aus Wut und weil ich mich erniedrigt fühlte, einfach rausgeworfen."
    „Ich sagte bereits, daß ich Verständnis für dich habe", knurrte Fellokk ungeduldig; er wollte nicht mit sexuellen Themen konfrontiert werden, das war in Kriegszeiten nicht gut für die Moral. „Ich werde es für mich behalten."
    Fellokk krallte Chochar in die Backe und sagte abschließend: „Wenn es für uns Dscherro soweit sein wird, finden wir beide uns vielleicht."
    „Das würde mich aber freuen!" rief Chochar ihm nach und berührte dabei versonnen Clara Mendozas Haarlocke.
    Das hängt allein von der Potenz des Taka ab, dachte Fellok beim Hinausgehen.
     
    *
     
    Im nächsten Hangar, der weitaus größer war, waren die Schourchten untergebracht. Diese Truppentransporter waren bisher noch nicht zum Einsatz gekommen, weil sie in der Erkundungsphase viel zu auffällig gewesen wären und die Terraner sie mühelos hätten orten können.
    Doch die Zeit der Schourchten würde noch kommen, und wenn es nach Fellokk ginge, schon sehr bald.
    Es konnte jedenfalls nichts schaden, wenn Dscherro bereits darangingen, sie mit Waffen zu bestücken und mit der nötigen Ausrüstung zu beladen. Denn seit ihrem erfolgreichen Einsatz auf Thorrim waren sie nicht wieder gewartet worden.
    Schourchten hatten die Form von waagrechten, am Boden abgeflachten Kegelstümpfen und waren rundum gepanzert. Zum Entern öffnete man die lückenlos aneinandergereihten Lamellen-Schotte in den Bordwänden, so daß die Dscherro blitzschnell ausgeschleust werden konnten. Sie waren 25 bis 40 Meter lang und konnten 20 bis 50 Dscherro befördern.
    Auch im Schourchtenhangar wurde Fellokk von allen Seiten gegrüßt, obwohl ihm die meisten Gesichter fremd waren.
    „Du siehst, Fellokk, daß wir für die Terraner ganz andere Kaliber als bei den Thorrimern vorbereiten", rief ihm ein Dscherro zu, der mit einem Kameraden auf dem Dach einer 40-Meter-Schourcht einen Raketenwerfer montierte. „Wir sind bald einsatzbereit. Wann geht es los?"
    „Wenn es nach mir ginge, sofort", antwortete Fellokk.
    Er meinte es ernst, er würde am liebsten in diesem Augenblick gegen Terrania fliegen. Doch das hatte nicht er zu bestimmen. Andere Montagetrupps waren dabei, die Schourchten mit verschiedenen Modellen von schweren Geschützen zu bestücken; Granatwerfer wurden hinter den Schotten montiert.
    Dscherro kamen an ihm vorbei, die Dechamm- und Rommal-Netze auf die Schourchten verluden.
    Andere deponierten ganze Arsenale von Ochenos und Tokcher an Bord, jene fliegenden Minen mit unterschiedlicher Wirkung, die zielsicher normal- oder hyperfrequente Quellen anpeilen und zerstören konnten.
    Der Anblick der pfeilschnellen Schourchten, die halbe Schallgeschwindigkeit erreichten, war ihm nicht neu. Doch in diesem Moment wurde ihm so richtig klar, welche Machtmittel sie bei einem Blitzangriff darstellten. Er sah es im Geiste vor sich, wie sie ins Herz von Terrania vorstießen und die terranischen Bürger mitten in ihrem Alltag überraschten ...
    Was für eine Vision! Es durfte nicht nur Vision bleiben!
    Fellokk wandte sich einem Außenschott zu und betätigte den Öffnungsmechanismus. Die Lamellen glitten fast lautlos auseinander und verschwanden Inder Versenkung. Eine kreisrunde Öffnung mit 30 Metern Durchmesser gab den Blick in die Außenwelt frei.
    „Freie Fahrt den Dscherro!" rief Fellokk dabei und wies mit der ausgestreckten Hand den Weg ins Freie.
    Die Krieger quittierten den Scherz mit Begeisterungsstürmen. Das wäre es, was sie wollten. Das war ihr Leben!
    Fellokk trat durch das Schott. So zerklüftet und uneben die Hülle der Burg aus der Ferne wirkte, war sie in Wirklichkeit nicht. Diese Illusion entstand lediglich durch die gewaltige Dimension, die die Burg hatte.
    Immerhin ragte sie 6,2 Kilometer in die Höhe und war vierhundert Meter tief im Boden verankert. Und zwar im Boden des Planeten Thorrim, der bis in viel größere Tiefe mittransportiert worden war.
    Aus der Nähe konnte man deutlich die großen metallenen Platten erkennen, aus denen sich die Hülle Stück um Stück zusammensetzte. Die Hülle war zerkratzt, zerschrammt, verbeult und von Erosion gezeichnet.
    Doch wen störte das schon? Und wen störten die herumliegenden Wracks der verschiedenen Feinde,
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