Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1880 - Die Dscherro

Titel: 1880 - Die Dscherro
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
waren bereit.
    Nun hing alles von der Entschlußfreudigkeit des Taka ab.
    Terraner 3 Als Cistolo Khan die Reporterin Clara Mendoza an ihrem Krankenlager besucht hatte, war er fast von Mitleid übermannt gewesen. Er hatte ihr längst verziehen, daß sie sich unter die 500 Soldaten gemischt hatte, die ins Faktorelement von Terrania-Süd eingedrungen waren.
    Wie hätte er auch gegen diese Frau, die praktisch bewegungsunfähig im Antigravfeld schwebte, irgend etwas unternehmen können? Sie gar zur Rechenschaft zu ziehen? Sie litt genug,’ mußte tausend Tode gestorben sein.
    Das Mitleid schlug jedoch von einem Augenblick zum anderen in Zorn und Wut um. In diesem Moment hätte Cistolo Khan die völlig wehrlose Reporterin glatt erwürgen können.
    Der LFT-Kommissar befand sich gerade an Bord der PAPERMOON, um seiner Mannschaft letzte Instruktionen für einen möglichen Einsatz zu geben. Da wurde er auf eine Sendung aufmerksam gemacht, die gerade bei SEN-NET lief - der Sender, für den die Mendoza arbeitete.
    Cistolo Khan sah sich selbst, wie er die Reporterin besuchte und befragte. Jedes seiner Worte wurde gesendet, nichts war geschnitten. Und immer war er aus der Sicht Clara Mendozas zu sehen.
    Er konnte es einfach nicht fassen! Die halbtote Reporterin hatte eine versteckte Kamera bei sich gehabt und ihn während ihres Gesprächs gefilmt. Wahrscheinlich hatte sie sich der Syntronsteuerung mit Hilfe ihrer Augen bedient. Das mußte einem erst einmal einfallen. Dazu mußte man sich in einem solchen Zustand erst einmal aufraffen! Soviel Frechheit und Selbstverleumdung gebührte fast schon Bewunderung.
    Danach wurde auch noch die Montage des Dscherro eingeblendet, die man nach Angaben der Mendoza angefertigt hatte. Nur war diese Version eines Dscherro viel detailreicher und insgesamt kompletter als jene, die Mendoza ihm überlassen hatte.
    Cistolo Khan konnte es nicht fassen.
     
    4.
     
    Taka Poulones reckte den Unterkiefer vor, so daß die vier unteren Reißzähne drohend auf die Versammlungsrunde gerichtet waren. Unwillkürlich duckten sich einige von ihnen, denn der Temperaturmesser am Handgelenk des Taka zeigte, daß sein Körper Hitze ausstrahlte.
    Nur der Barrasch Guulor, der den gesamten Hofstaat unter sich hatte, und der Kriegsserofe Tschoch blieben unbeeindruckt in aufrechter Haltung.
    „Wer von euch ist es, der an Widerstand denkt?" fragte Taka Poulones herausfordernd in die Runde.
    „Los, heraus mit der Sprache! Ich werde den Verräter schon entlarven. Oder sind es gar mehrere?"
    „Ich glaube, du siehst die Situation falsch, Taka", meldete sich Tschoch zu Wort. „Niemand von uns stellt sich gegen dich. Es gibt lediglich unterschiedliche Meinungen darüber, wie wir gegen die Terraner vorzugehen haben."
    „Ach, der Held vergangener Tage weiß es besser als ich." Taka Poulones raffte den Umhang, den er trug, um seinen etwas ausgemergelten Körper zu verhüllen, und senkte den Kopf angriffslustig ins Tschochs Richtung. Sein spitzes, nach oben gebogenes Horn wies dabei auf die Kehle des Serofen.
    Während der Taka ihn von unten prüfend anstarrte und witternd die Luft einsog, fuhr er fort: „Weißt du nicht, was einen Taka auszeichnet, Tschoch? Er kann Stimmungen und Gefühle seiner Umgebung aufspüren.
    Sie förmlich riechen. Und ich rieche ganz deutlich die Atmosphäre von Widerstand und Verrat, die mich umgibt." Er beschnüffelte Tschoch und sagte: „Dein Geruch gefällt mir auch nicht besonders, Tschoch. Was hast du an mir auszusetzen?"
    „Ich übe lediglich Kritik an deiner zaudernden Haltung", blieb Tschoch unbeeindruckt. „Es wäre jetzt an der Zeit, zu handeln. Drei Tage der Vorbereitung sind ausreichend. Wir wissen inzwischen, genug über die Terraner, um sie an ihren Schwachstellen treffen zu können. Mein Einsatzplan liegt dir vor."
    Taka Poulones nickte bestätigend.
    „Ich weiß, ich weiß. Sehr phantasievoll, das muß ich dir zugestehen. Einfachaus der Burg hinausstürmen, Terrania zu erobern und dann das Lösegeld fordern. Genau so, wie wir es auch schon immer in der Heimat getan haben. Doch das kann so leicht nicht gehen. Wir hatten es noch nie mit Opfern zu tun, die so mächtig wie die Terraner waren. Sie haben Raumschiffe, wir nicht. Sie haben Waffen, mit denen sie uns in einem Atemzug hinwegblasen könnten. Das alles haben deine Stoßtrupps in Erfahrung gebracht, Tschoch. Die Auswertung ihrer Informationen malt ein düsteres Bild für uns."
    „Die Terraner können ihre mächtigsten Waffen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher