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1861 - Bomben für den Brutkosmos

Titel: 1861 - Bomben für den Brutkosmos
Autoren: Unbekannt
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nicht hinnehmen konnte. Dem galt es mit allen Kräften entgegenzuarbeiten - vor allem nach den jüngsten Informationen über Goeddas Entstehung und Lebenszweck.
    Im stillen sandte ich einige wüste Flüche nach Suuvar, wo Goedda entstanden war. Den Bewohnern dieser Galaxis hatten wir diese kosmische Geißel Goedda zu verdanken - natürlich nicht allen, sondern der regierenden Führungsschicht, die längst nicht mehr lebte.
    Ich sah, wie Dao-Lin-H’ay heftige Armbewegungen machte.
    „Überreste von älteren Gliederschiffen meldet meine Optik", sagte sie. „Dort drüben! Es sind nur die Antriebsblöcke, und gerade werden zwei davon zu einer Einheit zusammengekoppelt. Kannst du sie erkennen?"
    Ich spähte in die Richtung, die Dao-Lin-H’ay mir wies. Dort erkannte ich zwei der Antriebseinheiten, die sich jetzt in einem Zweierverband langsam bewegten, auf einen dritten Antriebsblock zu. Offenbar sollten alle zurückgebliebenen Einheiten dieser Art zu einem Pulk vereinigt werden.
    „Wahrscheinlich sollen sie sehr bald zurückfliegen zu den Basiswelten von 47 Tucani", vermutete ich.
    „Dort übernehmen sie dann weitere Transporte von Manna und anderem Material und kehren wieder hierher zurück."
    „Und dazu müssen sie imstande sein, den Brutkosmos auch wieder zu verlassen", konstatierte Myles Kantor. „Das könnte die Fluchtmöglichkeit sein, nach der wir gesucht haben. Wenn wir uns beeilen ..."
    Er brach den Satz von sich aus ab und seufzte.
    „Aber vorher müssen wir noch eine andere Arbeit erledigen", sagte er entschlossen. „Ich werde diesen Brutkosmos erst verlassen, wenn wir eine Möglichkeit gefunden und installiert haben, Goedda den Garaus zu machen. Dann erst sollten wir uns absetzen."
    „Wenn uns dazu noch die Zeit bleibt", sagte Dao-Lin-H’ay leise.
    „Wie viele dieser Antriebsblöcke schwirren in diesem Brutkosmos herum?" fragte Myles Kantor.
    „Ich schätzte rund vierzig", antwortete ich.
    „Bis die alle zu einem Verband zusammengekoppelt worden sind, wird noch viel Zeit vergehen", kalkulierte Myles. „Und im Notfall müssen wir uns jener Antriebsblöcke bedienen, die von den neuen Gliederschiffen abfallen werden ..."
    Er machte sich selbst etwas vor, und ich war sicher, daß er das auch sehr genau wußte. Offenbar war die zeitliche Reihenfolge so: Anlieferung des Materials, dann dessen Verbauen in Goeddas Behausung. Dann kam die nächste Phase des Azzamus - und dann erst wurden die verbliebenen Antriebsblöcke zusammengekoppelt und auf die Rückreise geschickt.
    Im Klartext: Wenn wir nicht schnell genug für Goedda eine Zerstörungsmöglichkeit fanden und scharf machten, waren die Antriebsblöcke bereits verschwunden, und wir hingen im Brutkosmos fest. Dann mußten wir entweder die nächste Azzamus-Prozedur über uns und Terra ergehen lassen, oder wir mußten unsere Bombe vor dem nächsten Flimmern zünden. Im ersten Fall war es möglich, daß wir dabei getötet wurden - im zweiten Fall war es unvermeidlich ...
    Ich war sicher, daß Myles mit seinem scharfen Verstand längst zu den gleichen Schlußfolgerungen gekommen war, und auch bei Dao-Lin konnte ich mir nicht vorstellen, daß die Kartanin sich irgendwelchen Illusionen hingab.
    „Machen wir endlich weiter!" sagte Dao-Lin mit rauher Stimme. „Die Zeit drängt ...!"
    Nach einer weiteren Stunde hatten wir eines der Gliederschiffe erreicht. Es entsprach äußerlich dem Typus, den wir bereits seit längerer Zeit kannten. Abgesehen vom Antriebsblock bestanden diese Schiffe aus zahlreichen einzelnen Segmenten, mitunter mehr als hundert, die durch eine Art von Kettengliedern zusammengekoppelt waren. Die äußeren Formen wichen stark voneinander ab. Mal sahen die Schiffe aus wie zusammengeklumpt, als habe der legendäre Gordische Knoten als Vorlage gedient; in anderen Fällen waren sie langgestreckt und erinnerten an Bandwürmer. Ihre Größe reichte bis zu einem geschätzten Durchmesser von über zwanzig Kilometern.
    An Bord befand sich hauptsächlich Material, in diesem Fall das Manna für den Bau; die Besatzung bestand in der Regel aus einem Chaeroder und bis zu fünfzig Physandern. Für die Steuerung und Wartung der Riesenschiffe schien das völlig ausreichend zu sein, zumal es an Bord zahllose Roboter gab, von unterschiedlicher Formgebung und mit unterschiedlichen Aufgaben.
    Fünfzig gegen drei, das sah auf den ersten Blick sehr ungünstig für uns aus. Aber ein Gliederschiff hatte einen Rauminhalt, der den von Terrania unrein Vielfaches
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