Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1861 - Bomben für den Brutkosmos

Titel: 1861 - Bomben für den Brutkosmos
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
die ruhige Gewißheit, die mir der Philosoph geschenkt hatte. Nur eine kleine Weile noch, dann ist alles vorbei ... Ich brauchte es nicht einmal selbst zu tun, Goedda hätte das für mich erledigt.
    Vorbei. Keine Gewißheit mehr, die nagenden Zweifel waren wieder da.
    Ich litt, also lebte ich ....
    Ich wünschte, ich wäre tot ...
     
    11.
     
    Atlan Es kommt immer anders, als man denkt ...
    Im Anfang hatte der Plan wunderbar geklappt. Wir waren an Bord des Beibootes gegangen, und Myles Kantor hatte seine Programmierkünste spielen lassen.
    Dann hatten wir das Beiboot wieder verlassen.
    Als sich das Gefährt wenige Minuten später selbständig machte, sich den Weg in den Weltraum freischoß und dann mit höchster Fahrt verschwand, hatte Kommandant Kynhan Alarm ausgelöst, und beinahe augenblicklich hatte man eine allgemeine Hetzjagd auf das Beiboot in Gang gesetzt.
    Das Ergebnis war vorauszusehen gewesen: Natürlich hatten die Tolkander das kleine Raumfahrzeug nach kurzer Zeit gestellt und abgeschossen, gerade noch rechtzeitig, bevor es das Feuer auf Goeddas Bauwerk eröffnen konnte.
    In der letzten Phase dieses Angriffs - Myles hatte den Bordrechner so eingestellt - war das Boot kaum noch Ausweichmanöver geflogen, sondern mit höchstmöglicher Fahrt auf Goeddas Bauwerk zugerast - wie ein Selbstmordkommando. Den Tolkandern war angesichts dieses Angriffs keine andere Möglichkeit geblieben, als Wirkungsfeuer zu eröffnen und das Beiboot abzuschießen.
    Es war ein sehr beeindruckender Auftritt gewesen, den wir aus sicherer Entfernung verfolgt hatten.
    Während die Hetzjagd noch in vollem Gange gewesen war, hatten wir das Gliederschiff rasch verlassen und uns auf die Suche nach den zusammengekoppelten Antriebsblöcken gemacht, die vermutlich die weite und lange Reise nach 47 Tucani antreten sollten.
    Wie wir aus dem Brutkosmos herauskommen sollten, davon hatten wir eine gewisse Vorstellung - eben mit Hilfe dieser Antriebsblöcke. Aber wie es dann weitergehen sollte, das war mehr als schleierhaft ...
    „Wir müssen die Besatzung ausschalten und die Kontrolle übernehmen", meinte Dao-Lin-H’ay mit der üblichen Zuversicht. „Dann funken wir Hilfe herbei ..."
    Ich blickte zweifelnd Myles Kantor an. „Kann das klappen?"
    Myles zuckte mit den Achseln.
    „Man wird sehen", sagte er. Ich sah, wie er grinste. „Bald ist es soweit ..."
    Der Pulk von acht Antriebsblöcken hatte sich vor einigen Stunden in Bewegung gesetzt und trieb jetzt langsam auf den Rand des Brutkosmos zu; Myles Kantor hatte sich auch hier in die bordinterne Kommunikation eingeklinkt und war auf die Informationen gespannt, mit welchen technischen Mitteln die Tolkander das Kunststück fertigbrachten, die Grenze zwischen Normalraum, Hyperraum und Brutkosmos so mühelos zu überwinden.
    Sollte es Myles Kantor gelingen und wenn nicht ihm, wem sonst? -, dieses Geheimnis zu enträtseln, hatten wir damit ein hervorragendes Mittel in der Hand, Goedda zuzusetzen, wo immer sie sich auch verstecken mochte ...
    Ich blickte auf die Uhr. Die Zeit hatte gereicht. Es würde noch ein paar Tage dauern, bis die Bombe hochging und hoffentlich Goedda den Garaus machte. Und wir waren auf dem Weg nach Hause - nun ja, nach Hause mit einem kleinen Umweg über 47 Tucani.
    Ich sah, wie Myles Kantor jäh den Kopf hob.
    „Verdammt!" stieß er hervor. „Verdammt!"
    „Was ist?" fragte Dao-Lin-H’ay.
    „Goedda selbst hat sich mit den Kommandanten in Verbindung gesetzt", berichtete Myles Kantor. „Die Tolkander haben wir vielleicht hereinlegen können, aber nicht Goedda. Sie weiß, daß das Beiboot nur eine Finte gewesen ist und wir irgendwo im Brutkosmos noch zu finden sein müssen."
    „Das bedeutet, daß Goedda den Zugang zwischen Brutkosmos und Außenuniversum sehr genau kontrollieren kann ...", stieß Dao-Lin-H’ay hervor.
    „Richtig", knurrte Kantor; ich sah, wie sein Gesicht sich leicht verfärbte. „Goedda hat daher Anweisung gegeben, daß keine Einheit den Brutkosmos verlassen darf, bevor nicht der Verbleib der Eindringlinge zweifelsfrei geklärt ist! Ende der Durchsage. Und unser Kommandant hat inzwischen kehrtgemacht und fliegt zurück zum Zentrum des Brutkosmos."
    Ich murmelte eine Verwünschung.
    Das war am 11.7.1289 NGZ gewesen ...
     
    *
     
    Ich blickte auf das Chronometer.
    Seit mehr als dreißig Stunden wurden wir bereits gejagt, zuerst aus größerer Entfernung und gewissermaßen theoretisch. Goedda oder ihre Kommandanten waren clever; einmal mehr zeigte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher