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1861 - Bomben für den Brutkosmos

Titel: 1861 - Bomben für den Brutkosmos
Autoren: Unbekannt
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sich, wie gut man auf tolkandischer Seite auf die Eroberung der Milchstraße und den Angriff auf die LFT vorbereitet worden war. Man kannte die Stärken und Schwächen des jeweiligen Gegners.
    Folgerichtig hatte sich Goedda von dem Selbstmordkommando nicht lange täuschen lassen.
    Wahrscheinlich hatte eine Fernanalyse der verwehenden Gaswolke ergeben, daß sich keinerlei organisches Material an Bord befunden hatte.
    Schlußfolgerung zwei, ebenfalls naheliegend und logisch: Der einzige Weg, auf dem die Eindringlinge den Brutkosmos verlassen konnten, waren die Antriebsblöcke, wenn diese die Sperre passierten.
    Und genau dort hatte die Jagd auf uns begonnen.
    Goedda hatte aufgeboten, was sie hatte zusammenkratzen können für uns drei war das aber mehr als genug.
    Tausende von Robotern, die uns zwar nicht direkt angreifen konnten, wohl aber ausspähen und über ihre Entdeckungen berichten.
    Einige Dutzend bewaffnete Roboter, von denen jeder einzelne schwerer bewaffnet war als wir drei zusammen. Dazu ein paar Hundertschaften Physander, die so leicht mit ihren Robots zu verwechseln waren - bis sie sich bewegten. Da waren sie ihren wieselflinken robotischen Kollegen weit unterlegen.
    Ein weitgespanntes Netz hatte Goedda über die Antriebsblöcke geworfen, durch das wir niemals hätten schlüpfen können, hätte uns Myles Kantor nicht rechtzeitig genug gewarnt.
    Wir waren entwischt, kurz bevor sich der Ring um uns hatte schließen können. Dann hatten wir versucht, wieder eines der vielen Gliederschiffe zu erreichen, die gerade entladen wurden.
    In dem Durcheinander ...
    Nein, ein Durcheinander war es nur in unseren Augen, nicht in denen der Tolkander. Wir waren beinahe augenblicklich aufgefallen, und hätte der silbrige Nebeldunst, der die Traumblase erfüllte, nicht wie ein Ortungsschutz gewirkt, hätten sie uns nach kurzer Zeit gehabt.
    Ich hörte, wie Myles Kantor schnaufte. Die Sache wurde immer strapaziöser.
    „Wie geht es jetzt weiter?" fragte er langsam.
    „Ich weiß es nicht", mußte ich zugeben.
    Eines war uns klar - aus dem Brutkosmos kamen wir nicht mehr heraus.
    Die Antriebsblöcke wurden überwacht, und Goedda würde sich erst dann zufriedengeben, wenn sie unsere Leichen zu sehen bekam.
    „Wie lange noch?" ‘ Die Frage kam von Dao-Lin-H’ay, und es war klar, worauf sie sich bezog.
    Die ersten Tage der Frist waren verstrichen. Am 18. Juli 1289 NGZ würde die Bombe hochgehen ...
    „Glaubst du, daß die Tolkander den Sprengsatz gefunden haben?" fragte ich Myles.
    „Kaum anzunehmen", sagte er und atmete schwer. „Die Hardware ist ganz normal, das gefährliche ist das kleine Programm, das ich in den Rechner eingespeist habe. Wenn man nicht ganz gezielt danach sucht, kann man es unmöglich finden."
    „Dann haben wir noch fünf Tage", sagte ich, „um unser Gliederschiff wieder anzufliegen und die Bombe zu entschärfen."
    „Ohne mich", sagte Myles spontan.
    „Und auch ohne mich", warf Dao-Lin-H’ay. ein.
    „Ihr wißt, was das für uns bedeutet?"
    Dao-Lin-H’ay ließ ein wildzärtliches Fauchen hören.
    „Wir werden draufgehen, alter Freund", sagte sie. „Und wir werden es nicht einmal merken. Gibt es einen besseren Tod?"
    „Myles?"
    „Frag nicht", sagte er. „Es bringt nichts, darüber zu quatschen. Es wird nicht leichter dadurch, und ändern werde ich meinen Entschluß nicht."
    Sie kamen von allen Seiten: Roboter, Physander. Sehen konnten sie uns wahrscheinlich noch nicht, aber sie hatten uns eingekreist. Bis sie uns eingefangen hatten, war es nur noch eine Frage der Zeit.
    Vielleicht waren sie so dumm, uns gleich niederzustrecken, wenn sie uns erblickten.
    Wenn wir Pech hatten - und die Menschen der Erde noch größeres Pech -, dann erwischten sie uns lebend ....
    Ich wünschte in diesem Augenblick, ich hätte den Zünder zu der Hyperbombe in meiner Hand.
    Und könnte ihn auch sofort betätigen ...
     
    ENDE
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