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1861 - Bomben für den Brutkosmos

Titel: 1861 - Bomben für den Brutkosmos
Autoren: Unbekannt
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Shabazza oder seinen Auftraggebern müssen sich in der Vergangenheit gekreuzt haben. Anders ist es nicht zu erklären, daß Shabazza diese kosmische Ungeheuerlichkeit ausgerechnet auf uns angesetzt hat."
    Er stieß einen langen Seufzer aus.
    „Sollten wir es schaffen, mit Goedda fertig zu werden", fuhr der Wissenschaftler dann fort, „müßten wir anschließend gezielt in der Vergangenheit forschen, sowohl nach Shabazza als auch nach seinen Hintermännern. Und gleichzeitig müßten wir uns wappnen gegen die drei anderen kosmischen Plagen."
    „Und wir müßten Kontakt aufnehmen mit der Koalition von Thoregon", ergänzte ich. „Wo immer das auch ist und wer auch immer sich hinter diesem Begriff verbirgt."
    Wieder ließ Myles Kantor einen langen Seufzer hören.
    „Wißt ihr, wen wir jetzt gut gebrauchen könnten? ES! Die Superintelligenz müßte eigentlich bei ihren Fähigkeiten alle Informationen haben, die wir brauchen. Und noch ein Gedanke ist mir gekommen: Welche galaktische Macht ist stark genug, um Shabazza wirklich ernsthaft zu bedrohen oder bedroht zu haben? Ist ES genaugenommen nicht eigentlich auch ein Galaktiker?"
    Diese Spekulation war so kühn, daß sie mir für einen Moment die Sprache verschlug.
    „ES bewegt sich durch Vergangenheiten, durch Gegenwarten und Zukünfte", fuhr Myles Kantor fort.
    „Was wissen wir, mit wem sich ES in der Vergangenheit oder Zukunft alles angelegt hat? Nach Jahrtausenden des Kontaktes mit ES wissen wir über diese Superintelligenz immer noch viel zuwenig, zuwenig über die Fähigkeiten und Möglichkeiten, zuwenig über Geschichte und Probleme ..."
    „Ich habe mich schon des öfteren gefragt", sinnierte Dao-Lin-H’ay, „warum ES immer wieder die Galaktiker, speziell die Terraner, zur Lösung von großen kosmischen Problemen heranzieht. Kann ES dergleichen nicht selbst lösen?"
    „Vermutlich nicht", antwortete Myles Kantor. „Wir haben zwar inzwischen die unglaublichsten Fortschritte in den Wissenschaften gemacht, aber gewisse Probleme, die schon vor vielen Jahrtausenden angedacht worden sind, gelten bis heute als unlösbar. Es ist das weite Gebiet der logischen Paradoxien. Ein ganz einfaches Beispiel: Ich gebe dir eine Anordnung, die du befolgen sollst: Hör mir nicht zu!"
    „Bitte?"
    „Hör mir nicht zu! Um diesen Befehl befolgen zu können, mußt du ihn aber erst einmal hören, und dann ist es bereits zu spät, um gehorsam zu sein. Oder ein anderes: Es ist nicht möglich, daß jemand gleichzeitig bei einem sportlichen Wettkampf die Rolle des Schiedsrichters übernimmt und gleichzeitig als Mitspieler agiert ...
    Vielleicht ist das genau das Problem, vor dem ES immer wieder steht und das ihn dazu bringt, sich der Galaktiker zu bedienen, seine Ziele zu erreichen ..."
    „Das ist alles sehr tiefsinnig", gab ich zu. „Aber ich glaube, wir haben zur Zeit aktuellere Probleme. Das Ereignis, dessen Zeugen und Opfer wir geworden sind - im Sprachgebrauch der Goedda wird es Azzamus genannt - ,hat unsere Pikosyns restlos außer Gefecht gesetzt, und ich habe den schrecklichen Verdacht, daß es auf ganz Terra ebenfalls sämtliche Syntroniken erwischt hat. Vielleicht ist die Wirkung des Azzamus im Inneren des Brutkosmos besonders heftig, dann müßten die Erdsyntroniken sehr bald wieder funktionieren.
    Aber falls nicht, stehen unsere Mitmenschen vor außerordentlichen Problemen. Ihr könnt euch ja wohl noch erinnern, wie es damals zugegangen ist, als Terra in der Toten Zone lag und alle Fünf-D-Technik ausgefallen ist. Und zur Zeit sind die Terraner geistig kaum noch in der Lage, ihr Leben ohne Syntroniken zu meistern. Wir müssen also handeln, und das schnell."
    „Einverstanden", sagte daraufhin Myles Kantor sofort. „Und was schlägst du vor? Erstens wissen wir nicht, wie wir aus diesem Brutkosmos überhaupt herauskommen können. Aber angenommen, wir schaffen es - was dann? Die Gefahr Goedda besteht dann immer noch, und sie wird immer größer. Das erste Flimmern haben wir erlebt, bis zum zweiten wird es nicht mehr lange dauern, und beim sechsten - ich wage gar nicht daran zu denken ..."
    „Dann haben wir zwei Aufgaben zur gleichen Zeit zu lösen", sagte Dao-Lin-H’ay energisch. „Goedda bekämpfen und vernichten und außerdem nach einer Fluchtmöglichkeit suchen."
    „Nichts einfacher als das", sagte ich bitter. „Unsere Pikosyns funktionieren nicht mehr, wir haben nur drei Kombistrahler zur Verfügung. Freunde, es sieht sehr düster aus. Wie sollen wir drei allein
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