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186 - Seelenjagd

186 - Seelenjagd

Titel: 186 - Seelenjagd
Autoren: A.F.Morland
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hielt an, und die Tür öffnete sich. Der grauhaarige Mann blickte sich um. Er wollte sich vergewissern, daß niemand ihn beobachtete. Als er sicher sein konnte, daß dies nicht der Fall war, stieg er rasch in das Wohnmobil und schloß die Tür.
    Bagugor fuhr weiter, während Axmarpho den Industriellen aufforderte, sich zu setzen. Auf dem Areal eines Tennisclubs endete die nächtliche Spazierfahrt.
    Bagugor gesellte sich zu Axmarpho und Peckinpah. Die beiden Schwarzblütler sahen aus wie schmierige, muskelbepackte Rocker, trugen schwarze Lederkleidung und waren als Höllenwesen nicht zu erkennen.
    Sie hatten eines gemeinsam: eine Tätowierung am linken Oberarm, die einen stilisierten Teufelskopf - ein Sigill -zeigte. Axmarpho sprach über Calarb und sagte dem Industriellen, was sie von ihm erwarteten.
    Tucker Peckinpah erwiderte, er fühle sich geehrt, daß die beiden sich an ihn gewandt hätten. »Ich werde euch selbstverständlich nach besten Kräften unterstützen«, versprach er. »Ich muß dabei allerdings sehr vorsichtig sein, denn mich verbindet mit dem Dämonenjäger Tony Ballard eine langjährige Partnerschaft, die ich nicht aufs Spiel setzen darf. Solange er ahnungslos ist, kann ich ihm erhebliche Schwierigkeiten bereiten. Dadurch kann er sich weniger intensiv dem Kampf gegen die schwarze Macht widmen. Irgendwann wird er überfordert sein, und wenn dann der richtige Gegner zur Stelle ist… gibt es keinen Tony Ballard mehr.«
    Axmarpho bleckte sein kräftiges Gebiß. »Du bist durchtrieben, das gefällt mir.«
    Tucker Peckinpah kniff die Augen zusammen und knirschte: »Ich hasse diesen Bastard! Er muß für Amphibias Tod büßen!«
    »Calarb braucht Seelen, um wieder zu Kräften zu kommen«, sagte Axmarpho. »Wir wissen nicht, wie viele er sich bereits geholt hat. Mit jeder Seele wird er stärker, deshalb wollen wir ihn in die Finger kriegen, bevor er wieder so ist wie vor langer Zeit.«
    »Ich werde mich um jeden Todesfall in London kümmern«, sagte Tucker Peckinpah. »Vielleicht bringt uns das in die Nähe seines Verstecks.«
    »Die Leichen verändern sich«, sagte Axmarpho. »Darauf mußt du achten.«
    »In welcher Weise verändern sie sich?« wollte Tucker Peckinpah wissen.
    Der Schwarzblütler sagte es ihm. »Wenn du davon hörst, kannst du sicher sein, daß dieser Tote auf Calarbs Konto geht. Es wird Zeit, daß sein Kopf rollt.« Axmarpho holte ein Messer hervor und ließ die lange schmale Klinge aufschnappen.
    »Ich bin sehr bekannt in dieser Stadt«, sagte Tucker Peckinpah. »Eine Menge Leute sind mir verpflichtet. Wenn ich an den richtigen Fäden ziehe, werde ich von Calarb erfahren.« Er grinste. »Es müßte schon mit dem Teufel zugehen, wenn es nicht so wäre.«
    Bagugor lachte. Es klang wie das abgehackte Knurren eines Wolfs. »Es geht mit dem Teufel zu.«
    »Wie kann ich mit euch Verbindung aufnehmen, wenn ich etwas erfahre, das euch interessiert?«
    »Wir werden uns bei dir melden«, sagte Axmarpho.
    »Heißt das, ihr traut mir nicht?« Peckinpah sah die Schwarzblütler enttäuscht an.
    »Wir betrachten dich als einen von uns und wissen, daß du uns nicht hintergehen wirst«, erwiderte Axmarpho. »Aber wir sind ständig unterwegs, wechseln sehr häufig unseren Standort. Wir wollen uns in keiner Weise binden, sondern tun, was uns gerade in den Sinn kommt. Da ist es schwierig, uns zu erreichen.«
    »Nicht, wenn ihr ein Funkgerät bei euch habt«, widersprach der Industrielle. »Ich kann euch ein leistungsstarkes Gerät geben.«
    »Funksprüche können abgehört werden.«
    »Nicht, wenn sie über einen Zerhacker gehen.«
    Axmarpho gab seine ablehnende Haltung nicht auf, und Tucker Peckinpah mußte das akzeptieren. Er, ein reicher, befehlsgewohnter Mann, mußte sich diesen Schwarzblütlern unterordnen. Es machte ihm nichts aus.
    Axmarpho und Bagugor vereinbarten verschiedene Zeichen, auf die der Industrielle reagieren sollte. Peckinpah zog die Augenbrauen zusammen und betrachtete angelegentlich seine Hände. »Hoffentlich schöpft Cruv, mein Leibwächter, keinen Verdacht.«
    »Mach ihn kalt!« schlug Axmarpho vor.
    »Und was erzähle ich Tony Ballard?« fragte Tucker Peckinpah. Er schüttelte den Kopf. »Glaubt mir, es ist besser, wenn alles scheinbar beim alten bleibt. Wenn nichts die glatte Wasseroberfläche kräuselt, kann ich darunter in aller Heimlichkeit meine Aktivitäten setzen.«
    »Das überlassen wir dir«, sagte Axmarpho, und plötzlich setzte er dem Industriellen das Messer ans
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