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186 - Seelenjagd

186 - Seelenjagd

Titel: 186 - Seelenjagd
Autoren: A.F.Morland
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sich nicht steuern läßt.«
    Immerhin hatte uns das Auge des Weisen aus der Unendlichkeit einen neuen Fall beschert.
    ***
    Für einen kurzen Moment herrschte absolute Stille in der Kneipe. Axmarpho ließ die Arme sinken. »Was ist? Habt ihr mich nicht verstanden?«
    »Die sind aus einer Klapsmühle ausgerückt!« polterte Gene Gates.
    »Also gut, Jungs, ihr hattet euren großen Auftritt, und nun ab mit euch durch die Mitte!« verlangte der Wirt.
    »Ich habe mein Bier noch nicht getrunken«, erwiderte Axmarpho.
    »Und ich habe noch nicht getanzt!« rief Bagugor. Er verstärkte den Druck, Wendy Brown riß entsetzt die Augen auf. »Ich… ich kriege keine Luft… Luft!«
    Gates packte kurzentschlossen einen Stuhl, schwang ihn hoch und zertrümmerte ihn an Bagugor, dem das genausowenig ausmachte wie Axmarpho der Schlag mit dem Billardstock.
    Wendy wand sich in Bagugors Griff. Sie schrie verzweifelt, wehrte sich mit ganzer Kraft und erschlaffte schließlich.
    Da der Schwarzblütler das Mädchen weiter festhielt, wollten der Wirt und Gene Gates zu Hilfe eilen. Sie stürzten sich auf Bagugor und versuchten ihm das Mädchen zu entreißen, doch das Höllenwesen gab Wendy nicht frei.
    Ein schwarzmagischer Schlag traf die beiden Männer und schleuderte sie zurück.
    Gates war schlagartig nüchtern. »Verdammt, was sind das für Kerle?« schrie er entsetzt.
    Axmarpho wandte sich dem Billardspieler zu. Fred Sullivan wich einige Schritte zurück. Ohne ihn anzufassen, entriß ihm Axmarpho den Rest des Billardstocks.
    Das Holz flog durch das Lokal, kehrte wie ein Bumerang um, nahm Kurs auf Sullivan und durchbohrte ihn.
    ***
    Der kleine Park befand sich im Norden Londons. Ich betrat ihn, um mir an Ort und Stelle ein Bild von den Vorfällen der vergangenen Nacht zu machen.
    Ich rief mir ins Gedächtnis, was Daryl Crenna uns berichtet hatte. Dort hatte der Teufel gelegen, fast schon dem Tod geweiht. Dennoch war es ihm noch gelungen, einem Menschen das Leben zu nehmen und daraus Kraft zum Überleben zu gewinnen.
    Wo steckte dieser Teufel nun?
    Ich spielte mit dem Gedanken, Tucker Peckinpahs Hilfe in Anspruch zu nehmen, nahm davon aber dann Abstand, denn der Industrielle schien sich in einem vorübergehenden Formtief zu befinden, und ich wollte ihn nicht überfordern.
    Er hatte es nicht geschafft, mich aus dem spanischen Gefängnis zu holen, in das man mich gesteckt hatte, weil sich ein Pfund Heroin in meinem Gepäck befand.
    Wer es mir untergejubelt hatte und warum, war uns allen ein Rätsel. Peckinpah wollte es lösen. Damit hatte er genug zu tun. Ich wollte ihm nicht noch mehr aufhalsen.
    Ich suchte die Stelle auf, wo der Teufel gelegen hatte, und tastete den Boden mit meinem magischen Ring ab. Das Höllenwesen hatte keine Reststrahlung hinterlassen, wie es bei starken Dämonen häufig vorkommt.
    Von der wenigen Kraft, die diesem Teufel zur Verfügung stand, war nichts zurückgeblieben, was für mich als Spur von Wert gewesen wäre.
    Ich suchte den Boden sehr gewissenhaft ab und richtete mich schließlich enttäuscht auf. Nachdenklich blickte ich mich um, und ich stellte mir die unangenehme Frage, wie viele Menschen bereits nach Thomas McCarthy ihre Seele an diesen Teufel verloren hatten, damit er wieder zu Kräften kam.
    Mir fiel ein Mann auf, der sich höchst eigenartig benahm. Er schien nicht den Mut aufzubringen, den Park zu betreten, lief draußen nervös hin und her und beobachtete mich.
    Daryl Crenna hatte die drei Männer sehr genau beschrieben. Dieser Mann war einer davon!
    Ich wollte mit ihm reden, deshalb verließ ich den Park - und der Mann gab Fersengeld.
    ***
    Fred Sullivan brach röchelnd zusammen.
    »O mein Gott!« stieß der Wirt entsetzt hervor. »Die sind tatsächlich wahnsinnig!«
    »Die… die sind nicht von dieser Welt!« schrie Gene Gates verstört. »Hast du das noch nicht geschnallt?« Axmarpho lachte schnarrend. »Der Junge denkt mit, das imponiert mir!« Gates wich zurück. Er wollte die Tür erreichen und sich in Sicherheit bringen. Für Wendy glaubte er nichts mehr tun zu können. Wozu sollte er sich also noch länger dieser Gefahr aussetzen?
    Der Wirt starrte auf den toten Sullivan, und ihm war, als würde das Grauen ihm seine eiskalten Zähne ins Genick schlagen. Hinter dem Tresen befand sich eine Waffe - für alle Fälle.
    Eine Pistole.
    Er hatte sie noch nie benützt, es war zum Glück noch nie nötig gewesen, doch heute brauchte er sie, um sich zu verteidigen. Egal, woher diese Kerle kamen, es waren
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