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186 - Seelenjagd

186 - Seelenjagd

Titel: 186 - Seelenjagd
Autoren: A.F.Morland
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bevor sie punktete.
    Das versetzte Fred Sullivan so sehr in Wut, daß er augenblicklich die Beherrschung verlor, den Stock umdrehte und nach Axmarphos Kopf schlug.
    Der Schwarzblütler bewegte sich nicht von der Stelle. Er hob nicht einmal den Arm, um den kraftvollen Schlag abzuwehren. Das harte Holz traf seinen Schädel mit großer Wucht.
    Jeden anderen hätte dieser Schlag niedergestreckt, doch Axmarpho grinste nur. Fassungslos starrte Sullivan auf den Rest des Stocks, der am Kopf des Schwarzblütlers zersplittert war.
    »Okay, das reicht!« rief der Wirt und schob seine Massen zornig hinter dem Tresen hervor. Er riß den Stecker heraus, der die Musicbox mit Strom versorgte. Cindy Lauper brach mitten in der Single ab.
    Bagugor packte Wendy Browns Handgelenk. Er riß das blonde Mädchen hoch und preßte sie so fest an sich, daß sie erschrocken aufschrie.
    »Verdammt, laß sie los!« schrie Gene Gates und sprang auf. »Laß sofort meine Freundin los!« Er ballte die Hände zu klobigen Fäusten.
    Bagugor bleckte herausfordernd die Zähne. »Sie ist nicht mehr deine Freundin. Sie gehört jetzt mir.«
    »Du bist wohl nicht ganz dicht, Mann!« brüllte Gates.
    Es knisterte gewaltig in der Kneipe. Axmarpho streckte die Arme hoch und rief: »Alle mal herhören! Ich muß euch etwas Wichtiges sagen: Ihr werdet heute nacht alle sterben!«
    ***
    »Daryl!« Freudestrahlend ging ich auf unseren Freund zu und streckte ihm beide Hände entgegen.
    Er ergriff sie. »Hallo, Tony, wie geht’s?«
    »Hervorragend.«
    Daryl Crenna, ein Mann aus der Welt des Guten, der in seiner Heimat Pakka-dee genannt wurde, hatte sich erhoben. Er umarmte Vicky zur Begrüßung und küßte sie auf die Wangen.
    »Wie lange bist du schon hier?« erkundigte ich mich, während ich mich setzte.
    »Etwa eine halbe Stunde«, antwortete Daryl Crenna.
    Ich warf Mr. Silver einen vorwurfsvollen Blick zu. »Warum hast du uns nicht informiert?«
    »Er wollte nicht, daß ihr seinetwegen euer Training abbrecht«, verteidigte sich der Ex-Dämon.
    Ich fing einen innigen Blick von Vicky auf. Sie dachte wohl gerade daran, auf welch angenehme Weise wir unser Training beendet hatten.
    Daryl Crenna alias Pakka-dee hatte einen Scotch vor sich stehen. Vicky brachte mir einen Pernod.
    »Leider sehen wir uns viel zu selten«, sagte Daryl. »In den letzten Tagen waren wir fast permanent im Einsatz.«
    »Warum habt ihr euch nicht an uns gewandt? Wir hätten euch unterstützt.«
    »Das war nicht nötig, aber keine Sorge, Tony, wenn wir Hilfe brauchen, klopfen wir schon bei euch an.«
    »Das will ich hoffen«, gab ich zurück und nahm einen Schluck vom unverdünnten Pernod. »Führt dich ein besonderer Grund hierher, oder schaust du bloß mal rein?«
    Daryl Crenna rieb sich die Nase. »Yuums Auge hat uns in der vergangenen Nacht eine merkwürdige schwarze Aktivität gezeigt«, erzählte der Mann aus der Welt des Guten. »Da war ein halb toter Teufel in einem dunklen Park… ausgemergelt, mumifiziert, nahezu total erledigt. Er war so schwach, daß er nicht einmal mehr stehen konnte, lag hinter einem Gebüsch, und auf dem Gehsteig standen drei Männer…« Er beschrieb sie.
    Mein Interesse war erwacht. »Ja?« sagte ich gespannt. »Und weiter?«
    »Einer dieser Männer begab sich in den Park. Es sah so aus, als wollte er den Teufel retten, als hätte er die Absicht, sich für dieses elende Häufchen aus grauer Haut und dünnen Knochen zu opfern… Was wir befürchteten, vollzog sich tatsächlich kurz darauf, Tony. Der Mann gab sein Leben für den Teufel. Er starb, damit das Höllenwesen weiterleben konnte. Thar-pex und ich rasten sofort los, um den Teufel zu vernichten, doch wir kamen zu spät, er war nicht mehr da. Dafür bevölkerte die Polizei den Park und schaffte die Leiche fort. Der Mann liegt nun im Leichenschauhaus. Sein Name ist Thomas McCarthy. Man wird ihn aufschneiden, um herauszufinden, woran er so plötzlich starb, doch darauf, daß ihm ein Teufel die Seele entriß, wird man nicht kommen.«
    »Was ist nun mit diesem halbtoten Teufel?« erkundigte ich mich. »Wißt ihr, wohin er sich abgesetzt hat?«
    Daryl Crenna schüttelte ernst den Kopf. »Wir sahen lediglich, daß ihn McCarthy vor dem sicheren Ende bewahrte.«
    »Kam er wieder zu Kräften?«
    »Nicht sehr«, antwortete der Mann aus der Welt des Guten.
    »Dann braucht er weitere Opfer«, folgerte ich.
    »Das ist zu befürchten«, gab Daryl zu. »Leider hilft uns Yuums Auge heute nicht mehr weiter. Du weißt, daß es
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