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186 - Seelenjagd

186 - Seelenjagd

Titel: 186 - Seelenjagd
Autoren: A.F.Morland
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Herz. »Aber wenn durch deine Schuld irgend etwas schiefgeht, bezahlst du es mit deinem Leben.«
    Peckinpah sah dem Schwarzblütler furchtlos in die Augen. »Du kannst auch sofort zustoßen. Ich habe keine Angst vor dem Tod. Im Gegenteil, ich würde es begrüßen, wenn meine Seele Eingang in die Hölle fände.«
    Axmarpho klappte die Klinge in den Griff. »Es gibt einen großen Unterschied zwischen Calarb und uns: er tötet schmerzlos. Es sei denn, man reizt ihn.« Tucker Peckinpah verstand, was Axmarpho damit sagen wollte, aber es beeindruckte ihn nicht, denn er war sicher, daß die beiden Schwarzblütler keinen Grund haben würden, mit ihm unzufrieden zu sein.
    »Gibt es noch etwas, worüber ihr mit mir sprechen wollt?« erkundigte sich der Industrielle.
    Axmarpho schüttelte den Kopf. »Das wäre für den Augenblick alles.«
    »Dann bringt mich zurück, Cruv könnte aufwachen.«
    Bagugor begab sich nach vorn und ließ sich hinter das Steuer fallen. Sie setzten den Industriellen dort ab, wo sie ihn aufgelesen hatten.
    Den Rest des Weges ging Trucker Peckinpah wieder zu Fuß. Er war mit dieser Entwicklung zufrieden. Die Hölle nahm seine Dienste in Anspruch, das hatte er sich gewünscht.
    Nun konnte er beweisen, daß er auf ihrer Seite stand, während seine Freunde weiterhin glaubten, daß er wie sie rückhaltslos für das Gute eintrat.
    Das war besser - und auf lange Sicht erfolgversprechender -, als das Ballard-Team frontal anzugreifen. Tucker Peckinpah wollte den harten Kern mit List und Tücke aufweichen. Die Register, die ihm zur Verfügung standen, waren vielfältig.
    Der Industrielle betrat sein Haus und sah nach dem häßlichen Gnom, der friedlich und ahnungslos schlummerte.
    Im Arbeitszimmer des Industriellen stand auf dem Schreibtisch ein kleiner Bronzedrache, ein Geschenk von Amphibia. Von dieser Figur wurde Tucker Peckinpah schwarz beeinflußt, egal, wo er sich befand.
    Die magische Brücke zwischen ihm und dem Drachen reichte überallhin. Ein geheimnisvolles Leben schien das starre Tier zu durchströmen.
    Als sich Tucker Peckinpah davor hinsetzte, begannen die Drachenaugen zu glühen. Das Licht, das von diesen Augen ausging, pulsierte, und diese visuellen Schwingungen versetzten den Industriellen in eine angenehme Trance.
    Sie verband Tucker Peckinpah noch enger mit der schwarzen Macht, die er so lange verbissen bekämpft hatte. Damit war es nun vorbei. Er war zu ihrem gefährlichen Werkzeug geworden,
    ***
    Ich hatte eine schwere Zeit hinter mir. Was als Kurzurlaub auf Teneriffa für Vicky Bonney und mich begann, endete beinahe mit einer Katastrophe. [1]
    Vor allem den Gefängnisaufseher Kezal würde ich bins ans Ende meiner Tage nicht vergessen. Er hatte mir die Hölle auf Erden beschert. Viele Gefangene waren an ihm schon zerbrochen, und das gleiche hatte er auch mit mir vorgehabt. Glücklicherweise hatte die Zeit für ihn nicht gereicht, seine destruktiven Ideen an mir zu verwirklichen.
    Ich war wieder zu Hause und genoß es, von allen verwöhnt und umsorgt zu werden. Ich schlief, so lange ich wollte, bekam meine Lieblingsspeisen vorgesetzt, und Mr. Silver - o Wunder -mogelte nicht einmal, wenn wir Schach oder irgend etwas anderes spielten.
    Nach einer Woche süßen Nichtstuns war ich wieder obenauf. Neuer Tatendrang erfüllte mich, aber es gab nichts zu tun. Ich baute meine Fitneß auf, joggte durch den nahen Hyde Park, spielte Tennis und quälte mich in der Kraftkammer, die sich im Keller meines Hauses befand.
    Selbst in der zweiten Woche hatte ich den Tod der weißen Hexe Chrysa noch nicht verdaut. Mago, der Jäger der abtrünnigen Hexen, hatte sie sich geholt.
    Ich war nicht hier gewesen, deshalb konnte ich für Chrysa nichts tun, aber hätte ich ihr das schreckliche Ende ersparen können, wenn ich in London gewesen wäre, wo es doch Lance Selby, Mr. Silver, Roxane und Boram nicht geschafft hatten?
    Der Schwarzmagier hatte zugeschlagen und war danach verschwunden, dieser feige Kretin.
    Wo er sich zur Zeit aufhielt, wußten wir nicht. Wahrscheinlich in der Hölle, aber die war so groß und vielschichtig, daß es keinen Zweck hatte, sich dorthin zu begeben und ihn zu suchen.
    Wenn es auch nur den Funken einer Chance gegeben hätte, ihn zu finden, wäre ich noch in derselben Stunde aufgebrochen.
    Irgendwann würden wir Mago Wiedersehen. Es gab eine Menge offener Rechnungen, die endlich beglichen werden sollten.
    Ich ging nach dem Training, das mich viel Schweiß gekostet hatte, gleich unter die
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