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186 - Seelenjagd

186 - Seelenjagd

Titel: 186 - Seelenjagd
Autoren: A.F.Morland
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Killer.
    Sie hatten Fred Sullivan umgebracht und vorher angekündigt, daß alle sterben würden!
    Mit vibrierenden Nerven stieg der Wirt über die Beine des Toten. Axmarpho und Bagugor hinderten ihn nicht daran, sich hinter den Tresen zurückzuziehen.
    Bagugor ließ endlich das Mädchen los, das bewußtlos geworden war. Gates erreichte die Tür - und nun spielten die Killer aus der Hölle mit ihm.
    Sie ließen ihn die Tür aufreißen.
    Er stürmte hinaus, doch schon nach einem Schritt war er wieder vor der Tür, die er soeben geöffnet hatte. Es war ihm unbegreiflich.
    Er riß auch sie auf - und gelangte sofort wieder an dieselbe Tür. Ein halbes Dutzend Mal wiederholte sich das. Bis Gates aufgab. Wütend drehte er sich um. Sein Gesicht war schweißüberströmt.
    »Ihr verfluchten Schweine, laßt mich raus!« schrie er.
    »Du wirst uns Gesellschaft leisten«, sagte Axmarpho frostig.
    »Ich will raus!« brüllte Gates.
    Axmarpho grinste höhnisch. »Du kannst nicht hinaus. Finde dich damit ab!«
    Zitternd vor Erregung griff der Wirt nach der Pistole. Er riß sie hoch und entsicherte sie gleichzeitig. »So, ihr Dreckskerle, und nun nehmt ihr die Flossen hoch, sonst niete ich euch um!«
    ***
    Ich massierte meinen linken Unterarm und überquerte die Straße. Die Bißwunde, die mir der weibliche Zombie Claire Davis zugefügt hatte, [2] machte sich wieder einmal bemerkbar, wie eine Operationsnarbe, die auf eine Wetterveränderung reagiert. Der Mann, mit dem ich reden wollte, schien ein denkbar schlechtes Gewissen zu haben. Er verschwand um die Ecke.
    Ich folgte ihm.
    Er stieß mit Passanten zusammen, eine alte Frau wäre seinetwegen fast gestürzt. Warum diese Panik? fragte ich mich. Hält er mich für einen Komplizen des Teufels?
    Er hastete durch eine Hauseinfahrt, erreichte einen Hinterhof, überkletterte die Mauer, lief durch eine andere Einfahrt und strengte sich sichtlich an, mich abzuschütteln, doch ich war ausdauernder und schneller als er.
    Es gelang ihm, in ein Haus zu stürzen und die Treppe zum ersten Stock hinaufzukeuchen. In fiebernder Hast schloß er eine Wohnungstür auf und trat ein, aber er kam nicht mehr dazu, die Tür zu schließen, denn inzwischen war sein Vorsprung auf Null geschrumpft.
    Die Tür krachte gegen meinen Fuß und federte wieder zurück.
    Mit angstflackerndem Blick starrte er mich an. An der Tür stand der Name Paul Wynter. »W-wer sind Sie?« stieß er heiser hervor. »W-was wollen Sie von mir?«
    »Ich bin Tony Ballard. Privatdetektiv!« antwortete ich und wies mich aus.
    »Ich… ich habe nichts verbrochen.«
    »Ich glaube Ihnen, Mr. Wynter.«
    »Woher kennen Sie meinen Namen?« Ich zeigte auf das Namensschild. »Darf ich kurz reinkommen, Mr. Wynter? Ich muß mit Ihnen reden.«
    »Ich wüßte nicht, worüber wir beide…«
    »Bitte, Mr. Wynter, es ist sehr wichtig«, sagte ich eindringlich. »Nach Thomas McCarthys Tod.«
    »Das wissen Sie auch?« platzte es aus ihm heraus.
    Ich drückte die Tür zur Seite, und Paul Wynter gab den Weg frei. Seine Wohnung war funktionell eingerichtet, ohne jeden Schnickschnack. So wohnten Junggesellen.
    »Was gestern nacht passiert ist, läßt Ihnen keine Ruhe, nicht wahr?« sagte ich. »Deshalb trieben Sie sich vorhin in der Nähe des Parks herum.«
    »Ich habe dort einen guten Freund verloren«, sagte Wynter niedergeschlagen. »Er hat sich geopfert.«
    »Für Sie und Ihren anderen Freund? Wie heißt der?«
    »Richard Hedren.« Wynter musterte mich nervös. »Woher wissen Sie so gut Bescheid, Mr. Ballard?«
    »Ich habe meine Quellen«, antwortete ich unverfänglich.
    »Was wissen Sie sonst noch?«
    »Lassen Sie mich die Fragen stellen«, erwiderte ich. »McCarthy hat sich also für Sie und Hedren geopfert.«
    »Nicht nur für uns beide. Für die ganze Menschheit. Das klingt übertrieben, aber es ist wahr, Mr. Ballard.«
    Ich forderte ihn auf, mir alles haarklein zu erzählen, was er wußte und was er in der vergangenen Nacht erlebt hatte. Was ich erfuhr, war hörenswert.
    Dieser halbtote Teufel, Calarb, wollte wieder zu Kräften kommen und Asmodis stürzen. Sobald er am Höllenthron saß, würde sich die schwarze Macht von der Erde zurückziehen.
    An und für sich wäre das zu begrüßen gewesen. Die Sache hatte nur einen verdammten Haken: Damit Calarb wieder zu Kräften kam, mußten Menschen ihr Leben lassen. Er brauchte ihre Seelen, um wieder zu erstarken.
    Das konnte ich nicht gutheißen.
    Wynter befürchtete, daß sich Calarb auch seine Seele holte.
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