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186 - Seelenjagd

186 - Seelenjagd

Titel: 186 - Seelenjagd
Autoren: A.F.Morland
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Bogen um den widerlichen Kerl gemacht? Hatte es ihn durchbohrt und anschließend Gates getroffen? Der Wirt geriet in Panik, Er feuerte das Magazin auf die Höllenwesen leer. Die Schüsse krachten in rascher Aufeinanderfolge, und Axmarpho und Bagugor »schluckten« sämtliche Kugeln.
    Der Wirt sah die Einschüsse, aus denen schwarzes Blut rann. Gab es noch einen Zweifel, daß diese Kerle die Wahrheit gesagt hatten?
    Sie kamen wirklich aus der Hölle.
    Der Wirt drückte immer noch ab, obwohl die Waffe nur noch klickte. Als es ihm bewußt wurde, schleuderte er die Pistole gegen Bagugors Brust.
    Axmarpho sprang aus dem Stand über den Tresen.
    Es kostete ihn nur eine wie beiläufig wirkende Bewegung, dem Wirt das Genick zu brechen…
    ***
    Der dicke Mann mit dem schwarzen Kraushaar und der randlosen Brille auf der Sattelnase dirigierte das Orchester einfühlsam und mit großer Geduld.
    Immer wieder unterbrach er die Probe und erklärte den Musikern, wie er diese und jene Passage gespielt haben wollte. Er war ein gefürchteter Perfektionist, der sich mit halbherzigem Spiel nicht zufriedengab.
    Er hörte sich die Oboe allein an und nahm sich jeden einzelnen Streicher vor. Niemand war darüber ärgerlich, denn allen war klar, daß der Meastro haargenau wußte, was er wollte.
    Nach oftmaligem, zähem Proben würde er diesem Orchester einen Klang entlocken, der das Publikum zu Begeisterungsstürmen hinriß, und das würde allen Dank für die große Mühe sein, die sie sich gaben.
    Pjotr Wissarionowitsch Obrasimow war in Leningrad geboren und in Moskau aufgewachsen. Seine große Musikalität wurde von seinen Lehrern früh erkannt und vom Staat gefördert.
    Man machte ihn zum philharmonischen Aushängeschild seiner Heimat und ließ ihn - nicht ohne politische Hintergedanken - die ganze Welt bereisen.
    Er dirigierte an allen großen Opernhäusern der Welt, war in den größten Konzertsälen zu Hause und erfüllte bis vor einem Jahr eine wichtige Mission für Rußland.
    Dann suchte er in England um politisches Asyl an, das man ihm auch gern gewährte. Er war zu bekannt und beliebt, deshalb unternahm der Geheimdienst nichts gegen ihn, aber man behielt ihn im Auge.
    Mit weichen Bewegungen, als würde er eine schöne Frau streicheln, beeinflußte er das Spiel des Orchesters, das er mit einer unvergleichlichen Souveränität beherrschte.
    Nach der Probe bedankte sich der Russe bei den Musikern für ihr Verständnis, ihre Geduld und ihre Bereitwilligkeit zur Zusammenarbeit und verließ das Dirigentenpult.
    In der Garderobe erwartete ihn eisgekühlter Krimsekt. Er setzte sich, entkorkte die Flasche und füllte sein Glas. Genußvoll trank er.
    Er brauchte das nach jeder kräfteraubenden Probe, alle Welt wußte das. Wo immer er gastierte, achtete man darauf, daß der belebende Sekt nicht fehlte -und es war immer dieselbe Marke.
    Pjotr Wissarionowitsch Obrasimow leerte das Glas auf einen Zug und schnalzte zufrieden mit der Zunge. Berühmt zu sein war mit vielen Vorteilen verbunden, auf die er nie mehr verzichten wollte.
    Er hatte lange und hart darauf hingearbeitet, und nun erntete er die Früchte.
    Der Russe wähnte sich allein in der Garderobe, deshalb erschrak er ziemlich heftig, als er im Spiegel plötzlich eine Bewegung wahrnahm.
    Nervös fuhr er herum. Beinahe hätte er den Sektkübel mit dem Ellenbogen heruntergestoßen. Zunächst dachte er, er wäre in Gefahr, aber als er sich den Fremden genauer ansah, wußte er, daß er nichts zu befürchten hatte.
    Der Mann sah sehr krank aus, vielleicht war er rauschgiftsüchtig. Seine Haut war fahl, die Lippen wirkten blutleer, dunkelgraue Ringe umgaben seine Augen.
    Man hätte meinen können, er habe nicht mehr lange zu leben. Seine Bewegungen waren langsam, er wirkte unendlich matt, als habe ihm die schleichende Krankheit, die in ihm steckte, alle Kraft aus den Knochen gesogen.
    Der Mann schien Hilfe zu brauchen. Dennoch war der Dirigent vorsichtig.
    Der Fremde sprach von einer Gefahr, die dem Maestro drohe. Pjotr Wissarionowitsch Obrasimow kniff argwöhnisch die Augen zusammen.
    »Wer behauptet das?« wollte er wissen.
    »Haben Sie den Namen Alexej Iwanowitsch Losskowskij schon mal gehört?«
    Der Dirigent schüttelte den Kopf. »Nein, mit Sicherheit nicht.«
    »Losskowskij arbeitet für den KGB.«
    »Ich habe nichts zu befürchten.«
    »Losskowskij ist ein hochqualifizierter Killer. Man hat ihn auf Sie angesetzt.«
    »Man kann es sich nicht leisten, mich zu liquidieren«, behauptete der
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