Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1847 - Im Bann des Philosophen

Titel: 1847 - Im Bann des Philosophen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
sozusagen für die Ewigkeit konzipiert.
    Und nun hatten sie Gelegenheit, sich zu bewähren.
    Doch ganz und gar nicht so, wie Anata es sich wünschte!
    Im Gegenteil.
    Sie hatte Angst, daß ihre eigene Arbeit zum Fluch für ihre Kinder wurde.
    Und nicht nur für sie, sondern möglicherweise für alle Menschen auf der Erde.
    Die Terranerin blickte in den Spiegel.
    Ihr Gesicht war bleich, die Wangen waren hohl, und unter den Augen lagen tiefe Schatten.
    Sie versuchte sich gegen die Ängste zu wehren, die sie zu erdrücken drohten.
    Es gelang ihr nicht.
    Immer wieder dachte sie an den Hilferuf, von dem sie gehört hatte und der alle Besatzungsmitglieder der GILGAMESCH beschäftigte.
    Auf 51 wichtigen Welten der Milchstraße hatten die Bewohner unter dem Einfluß einer ominösen Macht ein Syndrom entwickelt, das sich unter der Bezeichnung Kritzeln zusammenfassen ließ.
    Unter einem unheilvollen Einfluß vergaßen die Menschen alles um sich herum, zeigten nur noch für sinnlos erscheinende Kritzeleien Interesse und kümmerten sich nur um ihre eigenen Interessen, wenn es darum ging zu essen und zu trinken, um den Körper mit dem Nötigsten zu versorgen.
    Auf 51 Welten war dieses Phänomen beobachtet worden.
    Doch auf der GILGAMESCH wußte man, daß es eigentlich 52 Planeten sein müßten. 52! Auf so vielen Welten hatte man auch den Massentod der Bewohner registriert.
    Anata Katcoraexe ließ sich vollkommen verzweifelt auf den Boden sinken und lehnte sich mit dem Rücken an die Wand.
    Lange hatte man gerätselt, was die
     
    52.
     
    Welt war.
    Jetzt wußte man es!
    Die Erde war Nummer 52.
    Und ihre geliebten Kinder waren vermutlich dort. Anata graute bei der Vorstellung, daß sie wie zerstreute Kinder herumsaßen und sich mit Kritzeln beschäftigten.
    Daß die Erde unter den verhängnisvollen Einfluß geraten war wußte man, seit die GILGAMESCH im Wega-System einen Hilferuf von Mila und Nadja Vandemar aufgefangen hatte.
    Seitdem wurde Anata von einer Unruhe erfüllt, die sie nicht mehr abschütteln konnte.
    Die Zwillinge hatten gemeldet, daß die Bewohner der Erde verrückt spielten und vom Kritzelwahn heimgesucht wurden.
    Anata erinnerte sich nur zu gut an Beobachtungen, die man auf Topsid, Olymp und Ferrol gemacht hatte.
    Der Kritzelwahn war ein klarer Beweis dafür, daß sich eine starke paramentale Macht auf diesen Welten eingenistet und mit ihrem unheilvollen Werk begonnen hatte.
    Wie würde es enden? Wohin führte es?
    Anata vernahm ein Signal, das kurz durch das Schiff eilte. Es zeigte ihr an, daß die GILGAMESCH, die in geschlossenem Verband flog, jedoch nicht vollständig war, den Sektor Sol erreicht hatte.
    Sie blickte zum Chronometer. Es zeigte den 1. Juni 1289 NGZ an.
    Mittlerweile war das Solsystem bereits einen ganzen Monat in ein Antitemporales Gezeitenfeld gehüllt und um einen unbekannten Wert in die Zukunft versetzt worden.
    Es war unsichtbar. Weder optisch noch ortungstechnisch auszumachen.
    Anata lachte zornig. Das Antitemporale Gezeitenfeld war zu einer Falle geworden!
    Es sollte die Erde sowie die besiedelten Planeten und Monde des Solsystems schützen.
    Was für ein Hohn!
    Das ATG-Feld wäre ein wirksamer Schutz gewesen, wenn der Feind sich außerhalb von ihm aufgehalten hätte. Doch das war nicht der Fall.
    Etwas befand sich auf der Erde und füllte das ATG-Feld von innen heraus mit seiner paramentalen Kraft.
    Es hielt sie nicht mehr in ihrer Kabine. Sie ging zu einer nahen Messe, in der es verschiedene Monitoren gab.
    Sonst liebte sie die Gesellschaft anderer, doch nun war sie froh, daß sie niemanden in der Messe antraf.
    Sie wollte allein sein, um in Ruhe nachdenken zu können.
    Irgendwie mußte sie ihren geliebten Kindern helfen, die sich innerhalb des ATG-Feldes befanden und vielleicht dem Kritzeln schon zum Opfer gefallen waren.
    Auf einem der Monitoren war der Sektor angezeigt, in dem das Solsystem hätte sein sollen - und irgendwann in der Zukunft auch war.
    Grüne Striche zeigten an, wo die Sonne und die Planeten unter anderen Umständen zu sehen gewesen wären.
    Jetzt war dort gar nichts.
    Das Antitemporale Gezeitenfeld hatte einen Radius von etwa 4,6 Milliarden Kilometern, reichte somit ein wenig über die Bahn des Neptun hinaus.
    Der Planet Pluto hatte eine exzentrische Umlaufbahn um die Sonne, die ihn für zwei Jahrzehnte innerhalb der des Neptun brachte. Als sich das Solsystem in das ATG-Feld gehüllt hatte, war Pluto weit außerhalb der Neptunbahn gewesen, exakt 46,56 Astronomische
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher