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1847 - Im Bann des Philosophen

Titel: 1847 - Im Bann des Philosophen
Autoren: Unbekannt
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Einheiten von der Sonne entfernt. Daher waren jetzt die Trümmer des ehemaligen Planeten zu sehen, die wie Satelliten um das ATG-Feld kreisten.
    Anata fragte sich, was Atlan nun wohl unternehmen würde.
    Mit dem Arkoniden befand sich als zweiter Zellaktivatorträger Homer G. Adams an Bord.
    Myles Kantor war nicht da. Der Wissenschaftler war mit dem ENZA-Modul auf Camelot, wo er immer noch an der Verbesserung des 5-D-Indifferenz-Kompensators arbeitete.
     
    *
     
    Homer G. Adams saß so gelassen und entspannt in seinem Sessel, als bestünde nicht der geringste Anlaß zur Sorge. Dabei hatte er einen Holowürfel vor Augen, der eigentlich das Solsystem hätte zeigen müssen, auf dem sich nun aber lediglich ein paar Symbole abzeichneten.
    „Das Kritzelsyndrom ist der bisher einzige Beweis dafür, daß sich auf einer Welt eine fremde Macht eingenistet hat, die über starke paramentale Fähigkeiten verfügt", stellte Atlan fest, der ihm gegenüber an der Wand lehnte und die Arme vor der Brust verschränkt hatte.
    „Richtig", stimmte Adams zu. „Und?"
    „Ich überlege, ob wir etwas übersehen haben."
    „Die Indizien sprechen dafür, daß diese Paramächte jeweils auf den vereinnahmten Planeten freigeworden sind."
    „Geboren wurden."
    „Ich will mich nicht festlegen, auf welche Weise diese Mächte entstanden sind. Wir wissen noch zu wenig."
    „Jedenfalls sind alle Intelligenzwesen gleichzeitig ausgelöscht worden, sobald diese fremde Macht eine gewisse Stufe ihrer Entwicklung erreicht hatte. Wir ‘können also davon ausgehen, daß ein enger Zusammenhang zwischen beiden Ereignissen besteht."
    „Das ist wohl so", stimmte Adams zu.
    „Ich frage mich, wie groß die Macht dieser fremden Entität ist, wenn es ihr sogar gelingt, die Bevölkerung eines ganzen Planeten in ihren Bann zu ziehen."
    „Jedenfalls beängstigend."
    „Ich erinnere mich nicht daran, jemals mit einem so jungen und mächtigen Einzelwesen zu tun gehabt zu haben."
    Homer G. Adams lächelte dünn.
    „Was einiges bedeuten will bei einem Mann mit einem fotografischen Gedächtnis."
    Der Arkonide ging nicht auf diese Bemerkung ein. ‘ Seine Sorge um die Bewohner des Solsystems war zu groß.
    Wann erreichte die Paramacht die entscheidende Stufe ihrer Entwicklung?
    Schon in wenigen Tagen? In einigen Stunden? Was würde geschehen?
    Oder hatte der Massentod schon wieder zugeschlagen?
    Er wagte kaum, diesen Gedanken bis zu Ende zu verfolgen.
    Gab es kein Leben mehr auf der Erde und den anderen Planeten? War der Hilferuf von Mila und Nadja Vandemar womöglich das letzte Lebenszeichen der Erde gewesen?
    Lebten auch die Zwillinge nicht mehr?
    Herrschte das Schweigen des Todes innerhalb des ATG-Feldes?
    Quälende Fragen.
    Mittels des Hyperraum-Resonators und anhand von Berichten waren 51 Planeten ermittelt worden, die vom Kritzelsyndrom heimgesucht wurden.
    War die Erde wirklich der 52. Planet?
    Wenn es so war, dann hatte sich die Paramacht bereits vor der Errichtung der ATG-Feldes dort eingenistet, so daß diese Abwehr viel zu spät gekommen war, um das Unheil noch abwenden zu können.
    Die Ortungsleitstation meldete sich.
    „Wir haben am Standort des Solsystems insgesamt drei hyperphysikalische Energiefelder geortet", teilte die Syntronik mit. „Ihre Existenz läßt auf Temporalschleusen im ATG-Feld schließen."
    Die Syntronik führte noch eine Reihe von weiteren Erläuterungen an, bei denen es um Detailfragen ging. Die beiden Unsterblichen hörten konzentriert zu, redeten kurz miteinander und entschlossen sich dann, die GILGAMESCH zu einer Temporalschleuse zu lenken, die annähernd der Position von Terra entsprach.
    „Wir gehen auf Kurs", bestätigte die Syntronik den Befehl.
    Atlan und Homer G. Adams verließen den Raum und wechselten in die Hauptleitzentrale des GILGAMESCHModuls RICO über, von der aus sie besser und vor allem schneller Einfluß auf das Geschehen nehmen konnten.
    Kaum waren sie eingetreten, als Atlan auch schon einen Funkkontakt mit dem Kommandanten der Temporalstation Zeitkreuz 2 herstellen konnte.
    Es war Claude Vernon, ein schlanker, etwa siebzigjähriger Terraner mit einer Halbglatze und einem kurzen, sehr dichten Vollbart. Unter tiefschwarzen Augenbrauen blickten leuchtend blaue Augen hervor, deren Ausdruck weich, geradezu sanft erschien.
    „Atlan glaubte, daß der Kommandant ihn täuschen wollte.
    Er konnte sich nicht vorstellen, daß ein schwacher Mann Kommandant einer so wichtigen Station werden konnte.
    „Atlan", grüßte
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