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1847 - Im Bann des Philosophen

Titel: 1847 - Im Bann des Philosophen
Autoren: Unbekannt
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Kilometer - entfernt.
    Die Zeitfähre flog in eine Schleuse ein.
    „Eigentlich müßten wir von Schleusenwächtern empfangen werden", stellte Claude Vernon fest.
    Er verließ die Fähre, und die anderen folgten ihm.
    In einem Lift ging es zur Hauptleitzentrale.
    Sechs Schleusenwächter gehörten zur ständigen Besatzung und hätten anwesend sein müssen.
    Nur drei von ihnen waren da.
    Zwei saßen auf dem Boden, der dritte kauerte mit angezogenen Beinen in einem Sessel. Sie hatten Schreibfolien vor sich und kritzelten darauf herum.
    Von Claude Vernon, Atlan, Karak Menontro und Anata Katcoraexe nahmen sie keine Notiz.
    Der Kommandant von Zeitkreuz 2 trat auf denjenigen zu, der im Sessel saß.
    „Was ist los mit dir, Jasper?" fragte er. „Wieso höre ich nichts von dir?"
    Atlan ging von einem zum anderen und blickte ihnen über die Schulter, um die Kritzeleien zu betrachten. Bei keinem war ein Kreis zu erkennen. Die Besatzung von Zeitkreuz 2-plus hatte den Kreis noch nicht entdeckt.
    Doch es kam nicht darauf an, welches Stadium die Besatzung der Temporalstation erreicht hatte.
    Entscheidend war allein, daß die paramentale Beeinflussung durch die Wesenheit über eine Entfernung von drei Millionen Kilometern möglich war - und vermutlich auch noch über eine größere Entfernung wirksam werden würde.
    Claude Vernon legte Kommandant Jasper Grenold die Hände auf die Schultern und schüttelte ihn.
    „Verdammt noch mal", rief er, „wirst du mir endlich zuhören?"
    Grenold ließ den Zeichenstift sinken, mit dem er gekritzelt hatte, und blickte auf. Sekundenlang blieb sein Gesicht ausdruckslos, doch dann hellte es sich auf.
    „Claude", sagte er leise. „Ich habe gar nicht gemerkt, daß du hereingekommen bist. Was kann ich für dich tun?"
    Er blickte sich um, entdeckte Atlan. Der Ausdruck seiner Augen änderte sich erneut. Er stand auf und nickte grüßend.
    Für einen Moment schien er sich aus der geistigen Klammer zu lösen, doch dann erlosch das Licht in seinen Augen wieder. Wortlos wandte er sich ab, kritzelte weiter Erschüttert ging Atlan zu ihm und beobachtete ihn.
    „Vielleicht solltest du es mal mit einem Kreis versuchen", empfahl er ihm, als Grenold zu keiner erkennbaren Figur fand.
    Der Kommandant von Zeitkreuz 2plus blickte unwillig auf.
    „Was soll der Unsinn?" fragte er.
    „Es könnte ein Kreis sein, nach dem du strebst." Der Arkonide wollte ihn auf die richtige Bahn lenken.
    Grenold schnaubte verächtlich.
    „Dummes Zeug! Laß mich in Ruhe. Ein Kreis! Pah!"
    Danach war er nicht mehr ansprechbar.
    „Der Einfluß ist schon zu stark", stellte Atlan fest. „Wir müssen ohne ihn weiterkommen."
    Der Hinweis auf den Kreis war wirkungslos geblieben. Offenbar mußten die Kritzelnden den Kreis von sich aus entdecken.
    „Was soll ich tun?" fragte Vernon.
    „Ich brauche eine Verbindung mit der Erde", forderte der Arkonide. „Ich will mit Cistolo Khan reden."
    In gewisser Weise war er erleichtert.
    Die Besatzung der Temporalstation lebte noch, folglich konnte er davon ausgehen, daß das Leben auch auf der Erde noch nicht vernichtet worden war.
    „Cistolo Khan?" Claude Vernon blickte ihn erschrocken an.
    Ihm wäre es nie in den Sinn gekommen, sich an eine so hochgestellte Persönlichkeit zu wenden. Für Atlan war es selbstverständlich.
    Er kümmerte sich nicht um den Kommandanten, sondern setzte sich an den Syntron, um eine Funkverbindung zu fordern.
    Der Syntron reagierte wie erhofft. Kaum zwei Minuten später erschien das Bild des LFT-Kommissars im HoloDisplay.
    Cistolo Khan bot einen schockierenden Anblick.
    Er hatte sich seit Tagen nicht mehr rasiert, das Haar hing ihm in fettigen Strähnen in die Stirn. Tiefe Schatten unter den Augen verrieten, daß er schon viel zu lange nicht mehr geschlafen hatte.
    Mit einem Schreibstift kritzelte er auf einer Folie herum und malte lauter Kreise.
    „Hallo, Cistolo", grüßte der Arkonide.
    Der LFT-Kommissar kritzelte weiter und hob noch nicht einmal den Kopf. Er schien den Gruß nicht gehört zu haben.
    „Cistolo!"
    Keine Reaktion.
    „Was ist los, Syntron?" fragte Atlan. „Wird der Ton nicht zur Erde übertragen?"
    „Die Verbindung ist einwandfrei", entgegnete die Syntronik. „Khan hört dich."
    Die gesamte Führungsspitze der Erde steht unter dem Einfluß der Paramacht, meldete sich Atlans Extrasinn. Sogar Mentalstabilisierte wie der LFT-Kommissar.
    Der Arkonide stieß einen schrillen Pfiff aus. Jetzt hob Cistolo Khan den Kopf. Er blickte ihn
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