Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1843 - Zwischen zwei Herren

Titel: 1843 - Zwischen zwei Herren
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
einen unvorbereiteten Fluggast.
    Gersch-Ner hatte es natürlich nicht für nötig befunden, ihn vorzuwarnen, die Erfahrung Ales Entzerrungsschmerzes würde er so oder so machen. Daran gewöhnen konnte man sich nur langsam, das wußte jeder erfahrene Raumfahrer.
    Nachdem Fen-Qast in seinem Quartier wieder zu sich gekommen war und die letzten Reste des Schmerzes abgeschüttelt hatte, wollte er sich umgehend auf die Suche nach den beiden Terranern und den Zentrifaal machen - tief im Innern des Schiffes in der Ladesektion.
    Der Tasch-Ter-Man wußte, daß es höchste Zeit war. Seine Herren waren schon nicht mehr besonders gut bei Kräften gewesen, als sie sich an Bord geschmuggelt hatten. Er hatte zudem den Auftrag bekommen, ihnen so schnell wie möglich Nahrung zukommen zu lassen.
    Pflichterfüllung gehörte zu den Stärken der Tasch-Ter-Man, denn wenn sie nicht gut dienten, verloren sie womöglich ihre Abhängigkeit ...
    Aber so leicht konnte das frisch gebackene Besatzungsmitglied es sich nicht machen! Gersch-Ner erschien bereits und teilte ihm mit, daß die Arbeit beginnen würde.
    Fen-Qast mußte sich nun einer Hypnoschulung unterziehen, um in die Technik der HOGOBANDEN eingewiesen zu werden. Er wurde in einen Schulungsraum gebracht, der absolut nüchtern eingerichtet war, ohne Schlamm und Sumpfpflanzen. Lediglich ein paar Stützgeflechte, wie sie die Tasch-Ter-Man zum Schlafen benutzten.
    Fen-Qast sollte sich in eine bequeme Stellung bringen. Dann wurde ihm ein Netzgeflecht übergestülpt.
    Gersch-Ner erklärte ihm, daß sechs von diesen Sitzungen notwendig seien, zwei pro Tag, damit er sämtliche wichtigen Vorgänge im Schiff beherrschte.
    „Aber ich müßte’ ...",begann Fen-Qast zaghaft, kam jedoch nicht weiter.
    Er wurde in künstlichen Tiefschlaf versenkt, um so die Fülle an Informationen aufzunehmen, die er benötigte.
     
    *
     
    Nachdem er die erste Sitzung hinter sich hatte, fühlte Fen-Qast sich ziemlich belemmert. Sein Verstand schien merkwürdig voll; plötzlich verstand er Dinge, von denen er zuvor noch nicht einmal gehört hatte. Er sah das Schiff nun mit ganz anderen Sinnen, vor allem die technischen Einrichtungen viel deutlicher, und wußte zum Teil bereits, wofür welche Maschinen gedacht waren.
    „Es ist, als ob ich neu geboren bin", sagte er staunend.
    „So ergeht es uns allen", stimmte Gersch-Ner zu. „Warte nur ab, bis du noch mehr Dinge gelernt hast.
    Und wenn du erst deine Ausbildung abgeschlossen hast ..."
    „Dann?" hakte Fen-Qast gespannt nach.
    „Dann ist es ganz normal", antwortete Gersch-Ner trocken. „Man gewöhnt sich sehr schnell an diesen neuen Zustand. Bald wirst du dich gar nicht mehr daran erinnern, wie dumm du kurz zuvor gewesen bist."
    Im Anschluß an die Hypnoschulung hatte Fen-Qast ein paar Stunden frei, um fit für die am selben Tag geplante zweite Sitzung zu sein.
    Er wollte die Zeit nutzen, um endlich nach seinen neuen Herren zu sehen. Um keinen vorzeitigen Verdacht zu erregen, erkundigte er sich bei Gersch-Ner nicht nach dem Weg zur Ladesektion.
    Immerhin hatte er einen oberflächlichen Einblick durch die Kommentare seines Ausbilders bekommen.
    Er vertraute nun auf seinen Orientierungssinn.
    Fen-Qast konnte sich noch daran erinnern, auf welchem Weg er die Terraner und die Zentrifaal in die Ladesektion geschmuggelt hatte und wie er anschließend mit dem Gleiter in einen Hangar geflogen war.
    Einige Zeit dachte er nach, welche Wege er von da an genommen hatte und in welcher Beziehung diese zur Ladesektion standen. Am Schluß seiner Überlegungen war er vollkommen sicher, alle möglichen Verbindungen geschaffen zu haben. So schwer konnte es schließlich nicht sein, sich in einem Würfelraumer zurechtzufinden.
    Außerdem hatte er bereits seine erste Schulung hinter sich. Er hatte also schon gelernt und sollte sich nun zurechtfinden. Eine technische Ausbildung brauchte er nicht, um einen Weg zu finden.
    Frohgemut machte er sich auf den Weg und ließ sich über einen der Antigravschächte nach unten und tiefer ins Innere des Schiffes tragen. Die einzelnen Sektionen, die er dabei passierte, waren gut ausgeschildert; es war alles möglichst funktional, genau wie Gersch-Ner gesagt hatte. So wurden die Tasch-Ter-Man nicht zu pausenlosen Entscheidungen gezwungen, die den Verbrauch des Kasch-Phech ins Unerträgliche gesteigert hätten - die Galornen hätten wertvolle Arbeitskräfte und vor allem die Produzenten für das Kasch-Phee verloren.
    Als die vertraute Sumpflandschaft
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher