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1843 - Zwischen zwei Herren

Titel: 1843 - Zwischen zwei Herren
Autoren: Unbekannt
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nicht, aber er wirkt irgendwie hilflos.
    „Am Beispiel von Ogondor habe ich erfahren müssen, wohin das führen kann. Ich habe den Tod eines anderen, noch dazu eines Gebieters, verursacht! Ich habe allein in dieser Situation drei Prozent meines Lebensvorrats an Kasch-Phech aufgebraucht - fast dreißigmal soviel, wie ich bisher durch euch sparen konnte!
    Das bedeutet eine sehr negative Bilanz für mich - und eine stark sinkende Lebenserwartung, wenn ich weiter mit euch zusammenbliebe!"
    „Ich verstehe", sagt Perry langsam. „Du möchtest, daß wir dich aus unseren Diensten entlassen."
    „Genau. Ich denke, daß meine Chancen sehr viel besser stehen, wenn ich die vereinbarten zehn Flüge absolviere und mich dann auf einer Welt absetzen lasse, wo ich mich in die Dienste anderer begeben kann - die hierhergehören und keine zu hohen Anforderungen stellen."
    „Das kann ich verstehen." Perry nickt und lächelt sogar fast. „Du hast uns trotzdem gute Dienste geleistet und unser Leben gerettet, Fen-Qast, wofür wir dir sehr dankbar sind. Einen Gefallen könntest du mir noch tun: Gibt es einen Hangar mit Fähren, die für einen Notfall wie diesen gedacht sind?"
    Fen-Qast zögert eine Weile mit der Antwort, er scheint darüber nachzudenken.
    „Wenn, dann im unteren Bereich dieser Ladesektion", antwortet er schließlich. „Mir ist davon nichts bekannt. Offensichtlich ist es noch nie zu so einem Zwischenfall gekommen."
    „Aber was werdet ihr Tasch-Ter-Man dann jetzt tun?" fragt A-Caliform ungläubig.
    „Nichts", lautet die schlichte und reichlich zuversichtliche Antwort. „Wir werden gerettet. Die Galornen opfern keine so wertvolle Ladung. Sie werden für uns entscheiden, und keiner von uns opfert umsonst KaschPhech. So sind wir uns gegenseitig von Nutzen."
    Danach verabschiedet sich Fen-Qast von uns und verläßt den Ladebereich. Er wird sicherlich nicht mehr zurückkommen.
     
    *
     
    „Es ist nicht schlecht, daß er sich von uns getrennt hat", sage ich, nachdem Fen-Qast fort ist. „Er wäre uns in Zukunft nur ein Klotz am Bein gewesen so unflexibel, wie er ist."
    „Er ist, wie er ist", weist Perry mich milde zurecht. „Und ich kann ihn sehr gut verstehen, nachdem er für uns sogar eine Verzweiflungstat begangen und unabsichtlich den Tod eines anderen verursacht hat."
    „Nun stellt sich die Frage: Was machen wir jetzt?" will A-Caliform wissen. „Ohne eine genaue Kenntnis können wir uns nicht einfach auf den Weg in den unteren Bereich machen, das ist genauso sinnlos wie der Versuch, jetzt noch in die Zentrale zu gelangen! Und dieses Selbstverständnis der Tasch-Ter-Man, daß wir gerettet werden, kann ich nicht so leicht teilen!"
    „Es ist eine blöde Lage", meine ich.
    Seltsamerweise hat Fen-Qasts Optimismus mich angesteckt. Ich habe keine Angst, obwohl der gelbe Sonnenball auf dem Ortungsschirm allmählich näher kommt und zusehends deutlicher wird.
    „Wir können noch von hier aus versuchen, Zugang zum Zentralsystem zu erhalten", sagt Perry plötzlich.
    „Diese Ladezentrale hier wird nicht absolut autark sein."
    „Komisch, daß Ogondor nicht aufgefallen ist, was wir hier treiben ...",fällt mir auf einmal ein.
    „Er wird nicht darauf geachtet haben", murmelt Perry, schon ganz in die Schaltungen vertieft.
    „Offensichtlich ist Fen-Qasts Benehmen erst jetzt am Ende der Reise aufgefallen. - Also, laß mal sehen!"
    „Nicht mehr nötig, Perry Rhodan", sagt A-Caliform plötzlich und deutet auf die Schirme. „Schau!"
    Und tatsächlich, aus dem Hyperraum vor der HOGOBANDEN tauchen sechs eiförmige Schiffe von 550 Metern Länge auf. Eindeutig Galornenraumer, und sie sind nur noch zehn Lichtsekunden von uns entfernt!
    Gleich darauf erleben wir mit, daß der Optimismus der Tasch-Ter-Man zu Recht besteht: Unser Schiff wird von einem Traktorstrahl gebremst und aus dem gefährlichen Kurs gebracht!
    Kaum ist die HOGOBANDEN fast zum Stillstand gekommen, als sich ein 38-Meter-Beiboot aus einem der eiförmigen Raumer löst und direkt auf uns zusteuert.
    „Na, prima", sage ich, nicht ohne einen sarkastischen Unterton hineinzulegen. „Jetzt fliegen wir also doch noch auf."
     
    ENDE
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