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1843 - Zwischen zwei Herren

Titel: 1843 - Zwischen zwei Herren
Autoren: Unbekannt
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Fen-Qast wußte genau, daß ein einzelner Tasch-Ter-Man in den Sümpfen nicht lange überleben konnte. Sicherlich wäre er schon längst tot.
    Aber war dieser Konflikt das alles wert gewesen? Wie schnell würde sich jetzt seine Lebenszeit verkürzen?
     
    *
     
    „Gebieter, die letzte Transition steht bevor", meldete sich auf einmal eine Stimme von der Systemsteuerung.
    Die Situation entspannte sich etwas, die übrige Besatzung richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf ihre jeweilige Tätigkeit.
    „Ich werde mich später wieder mit dir befassen", fauchte Ogondor Fen-Qast an. „In der Zwischenzeit bleibst du hier, in meiner Nähe. Ich will dich ganz genau beobachten, und ich möchte dir raten, dann auf meine Fragen zu antworten!"
    Er wandte sich seinen Kontrollen zu.
    Gersch-Ner nutzte die Gelegenheit und rückte dicht zu Fen-Qast auf.
    „Ich rate dir auch zu antworten", wisperte er. „Willst du denn den Ruf unseres ganzen Volkes aufs Spiel setzen? Was hast du dir nur dabei gedacht? Was kann so von Bedeutung sein, daß du nicht nur dich, sondern uns alle gefährdest? Ich glaube, du bist wirklich vollkommen verrückt!"
    Fen-Qast entgegnete natürlich nichts. Er entspannte sich ein wenig, als Gersch-Ner sich von ihm abwandte und an seinen Platz zurückkehrte. Er war froh, daß er in diesem Moment nichts zu tun hatte, denn er mußte schleunigst den Verbrauch von KaschPhech reduzieren.
     
    *
     
    Während die Vorbereitungen für den letzten Transitionssprung auf Hochtouren liefen, hatte Fen-Qast Zeit, intensiv nachzudenken.
    Diese Grübelei brachte ihn jedoch erst recht an den Rand des Wahnsinns. Sosehr er überlegte, es gab keinen Ausweg aus diesem Konflikt. Seine Unfähigkeit, etwas entscheiden zu können, ließ den Kasch-Phech-Verbrauch in beängstigende Höhen steigen.
    Er konnte und’ durfte Perry Rhodan sowie die anderen nicht verraten. Aber er wußte ebenso, daß er keiner zweiten Befragung standhalten konnte. Er befand sich bereits jetzt am Rand seiner Kräfte. Er war so verzweifelt, daß er nicht mehr ein noch aus wußte. Er überlegte sogar zu fliehen, aber wohin sollte er sich flüchten? Zu den blinden Passagieren? Nein, auf keinen Fall. Ogondor würde nicht zögern, ihm jemanden hinterherzuschicken, und sie würden ihn sofort finden. Dann wäre der Kasch-Phech-Verbrauch von eben absolut sinnlos gewesen.
    Gersch-Ner hatte recht, er wurde langsam verrückt. Fen-Qasts Gedanken kreisten in wirren Bahnen. Sie vermischten sich und gerieten durcheinander, verbanden sich zu aberwitzigen Wahnvorstellungen.
    In wenigen Sekunden sauste sein ganzes Leben an ihm vorüber, durchsetzt mit dem verzweifelten Wunsch, einen Ausweg zu finden.
    Hatte jemals ein Tasch-Ter-Man eine ähnliche Situation erlebt? Nein, sicherlich nicht. Niemals! So etwas hätte sich in der Erinnerung bewahrt, als abschreckendes Beispiel, in welche Gefahr das Volk dadurch geraten konnte.
    Sein Volk!
    Fen-Qast schwindelte es, wenn er daran dachte, welche Konsequenzen sein Verhalten nach sich ziehen mußte. Es ging ihm nicht um die Ehre, denn darum kümmerten sich die Tasch-Ter-Man nicht, aber um das Bewußtsein, kläglich versagt zu haben und möglicherweise den Untergang eines Volkes heraufzubeschwören.
    Vermutlich würden die Galornen die Tasch-Ter-Man nie mehr beauftragen und schützen, und das angenehme Leben wäre vorbei - auch für Fen-Qast, sollte er so lange leben!
    Nein, soweit durfte er es nicht kommen lassen, auf gar keinen Fall.
    Aber es gab keinen Ausweg aus dem Konflikt, da konnte er sogar sein gesamtes Kasch-Phech verbrauchen!
    Irgend etwas setzte in Fen-Qasts Verstand aus, als seine Gedanken sich nur noch um diese Erkenntnis kreisten, und verursachte einen Kurzschluß.
    Sein Instinkt übernahm die Führung, wie damals auf Tasch-Term, als er - als einziger seines Tasch - der tödlichen Gefahr des Kriechmooses knapp entronnen war ...
    Seine Jemmgen stellten eine Substanz her, die Ogondor aller geistigen Kräfte berauben sollte. Dies konnte er relativ einfach bewerkstelligen, da er Ogondors mineralische Beschaffenheit längst anhand der biochemischen Hinterlassenschaften im Sumpf analysiert hatte.
    Es war die einzige Möglichkeit: Die zerbrechliche Gottheit durfte keine Fragen mehr an ihn stellen - dann war auch der Konflikt beendet!
    Fen-Qast dachte nicht mehr bewußt, er handelte nur noch instinktiv. Er spürte, wie sich seine Jemmgen mit dem Stoff füllten.
    Er bewegte sich, was keinem weiter auffiel, schließlich stand die
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