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1843 -  Die Falle der Sensenfrau

1843 - Die Falle der Sensenfrau

Titel: 1843 - Die Falle der Sensenfrau
Autoren: Jason Dark
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Körper gegen seinen.
    Es sah erotisch aus, was sie da tat, aber es erfüllte einen anderen Zweck.
    Die Körper wuchsen zusammen. Oder sie verschmolzen miteinander.
    Wir staunten.
    »Das ist ein Phänomen!«, flüsterte Suko.
    »Du sagst es.«
    Zurück würde sich der männliche Engel Sariel bilden, und er würde weitermachen. Er würde angreifen. Er würde versuchen, Menschen unter seine Knute zu zwingen.
    Sollten wir das zulassen?
    Sariel war kein normaler Mensch, auch wenn er so aussah. Wir durften ihn nicht laufen lassen.
    Und plötzlich hörten wir eine Stimme. Beide zuckten wir zusammen, als Raniel zu uns sprach.
    »Ihr habt es in der Hand, ihn laufen zu lassen oder ihn zu vernichten. Wenn ihr es nicht tut, werde ich ihn mir vornehmen.«
    »Das erledigen wir!«, erklärte Suko mit lauter Stimme.
    »Dann bitte.«
    Suko hob die Sense an. Wie er damit zuschlagen musste, das wusste er. Er warf, ebenso wie ich, noch einen letzten Blick auf die Gestalt. Beide waren in der Zwischenzeit zu einer zusammengewachsen. Nur bei den Köpfen war das nicht ganz der Fall.
    Und die nahm Suko aufs Korn.
    Er schlug mit der Sense zu. Ich hörte den Stahl noch durch die Luft pfeifen und sah ihn dicht an mir vorbei huschen, und dann schienen die beiden Köpfe förmlich zu explodieren, als sie getroffen wurden. Der Stahl riss sie auseinander. Fetzen flogen davon, und ich schaute in ein düsteres Licht, in das die Fetzen gehüllt waren.
    Zu Boden fiel nicht alles. Einiges flog auch über die Mauer und trudelte nach unten.
    Was blieb, war der Körper. Oder der Kopflose. Wir sahen, dass er zitterte, und ein paar Sekunden später brach er zusammen.
    Raniel meldete sich. »Gratuliere«, sagte er. »Besser hätte ich es auch nicht machen können.«
    »He, und wie kommen wir hier wieder runter?«
    »Es gibt Treppen.«
    »Ach, wie schön.«
    »Aber ich will mal nicht so sein.« Wieder streckte er uns seine Hände entgegen und brachte uns nach unten, wobei wir dort aufkamen, wo es kein Licht und keine Zeugen gab.
    Und wieder wollte Raniel verschwinden. Ich hielt ihn fest. »Eines noch, mein Freund.«
    »Ja?«
    »Was ist mit Ignatius?«
    »Was soll mit ihm sein? Warum fragst du das? Er liegt längst wieder in seinem Krankenzimmer.« Mehr sagte er nicht. Jetzt reichte es ihm, und er entfernte sich von uns, ohne einen Abschiedsgruß zu sagen.
    »So ist er eben«, meinte Suko, und ich nickte dazu …
    ***
    Wir gingen den Weg zurück, den wir gekommen waren. Der Betrieb in unserer Umgebung hatte stark nachgelassen.
    Unser Ziel war das Hospital. Und natürlich das Krankenzimmer des Chefs der Weißen Macht. Unterwegs trafen wir den Arzt, den wir schon kannten.
    »Wie geht es Ignatius?«
    Der Dottore schüttelte den Kopf. Dann sagte er: »Es ist kaum zu fassen.«
    »Was ist nicht zu fassen?«
    »Dass es ihm so gut geht.«
    »Wie?«, fragten Suko und ich.
    »Ja, er ist wohlauf. Er spricht schon wieder und hat auch nach Ihnen gefragt. Gehen Sie zu ihm, das wird ihm noch einen positiven Schub geben, denke ich.«
    Es gab nichts, was wir in diesen Augenblicken lieber getan hätten … Und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn die Leiche wurde am Strand von Kampen angespült. So etwas war neu für den Nobelort auf Sylt, aber es gab da einen anderen Fall, der schon Jahre zurücklag. Da ging es um den Mörder-Mönch von Keitum …
    ***
    ENDE des Dreiteilers
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