Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1843 -  Die Falle der Sensenfrau

1843 - Die Falle der Sensenfrau

Titel: 1843 - Die Falle der Sensenfrau
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
nach war mit Ignatius noch alles in Ordnung.
    »Dann lass uns gehen«, flüsterte ich Suko zu.
    »Okay.«
    Wo wir das Zimmer fanden, wusste ich schon. Ich schaute nach vorn und sah vor der Tür einen Mann hocken, der in einer Illustrierten las. Er schaute kaum auf, als er uns hörte. Erst als wir ihn fast erreicht hatten, hob er den Blick.
    »Oh, Sie wollen zu dem Patienten?«
    »Ja.«
    Der junge Polizist stand auf. »Ich habe Sie ja schon mal hier gesehen, deshalb müssen Sie sich nicht ausweisen.«
    Ich hatte zwar nicht alles verstanden, was er sagte, aber es kam mir schon entgegen und so war ich derjenige, der die Tür öffnete und einen Schritt in das Zimmer tat.
    Den zweiten ging ich nicht. Ich ließ mich auch nicht von Suko zur Seite drängen, denn ich wollte mich überzeugen, ob es stimmte, was ich da sah.
    Ja, es gab keinen Zweifel, und ich flüsterte meinen Kommentar heraus.
    »Verdammt noch mal.«
    »Was ist denn?«, fragte Suko.
    »Das Bett ist leer. Father Ignatius ist verschwunden. Verdammt auch!«
    ***
    Ich wusste nicht, wie es geschehen war, dass Ignatius nicht mehr in seinem Bett lag. Normal war das nicht. Wenn er verschwunden war, dann musste dies auf magische Art und Weise geschehen sein. Wer hier eindringen wollte, der brauchte nicht durch die Tür zu kommen oder durch das Fenster. Der konnte auch den Weg zwischen den Dimensionen nutzen, und genau das war sicherlich geschehen.
    »Es war unser Fehler«, sagte Suko. »Wir hätten nicht so vertrauensselig sein sollen.«
    »Ja, im Nachhinein ist man immer schlauer.«
    Hinter uns hörte ich die Stimme des Wachmannes. »Was ist denn da los?«
    Ich drehte mich um. »Ignatius ist verschwunden. Und das aus diesem Zimmer und diesem Bett.«
    Der Kollege regte sich wahnsinnig auf. »Aber es ist keiner gekommen, der ihn abgeholt hätte. Und von allein hätte er auch nicht weg gekonnt. Der ist zu schwach gewesen.«
    »Ja, das wissen wir auch.«
    Der Wachtposten wollte wissen, ob er Alarm schlagen sollte.
    Ich winkte mit beiden Händen ab. »Nein, nein, das lassen Sie mal lieber.« Ich schickte ihn hinaus. Er setzte sich wieder auf seinen Platz, und ich schloss die Tür von innen. Der Mann brauchte nicht zu hören, worüber wir uns unterhielten.
    Ich wollte Suko etwas fragen, als ich spürte, dass sich etwas anderes in das Zimmer hinein schlich. Etwas näherte sich. Wir bekamen Besuch, und ich spürte es kalt über meinen Rücken rieseln. Auch die Luft hatte sich verändert.
    Mich erwischte ein kühler Hauch an der linken Gesichtshälfte. Seltsamerweise sorgte er nicht für eine Warnung vor einer Gefahr. Er beruhigte mich sogar irgendwie. Ich hatte das Gefühl, als wollte mir jemand seine Ankunft ankündigen, und ich glaubte nicht, dass es ein Feind war.
    Nein, das war er auch nicht.
    Er war plötzlich da und stand im Zimmer, als wäre er durch die Decke nach unten gefallen. Ich kannte ihn gut. So gut, dass ich ihn schon als einen Freund bezeichnete.
    Es war Raniel, der Gerechte!
    ***
    Er war halb Engel, halb Mensch, aber er war kein Nephilim und gehörte auch nicht zu den Grigori. Er war ein Einzelkämpfer und eine Gestalt, der die Gerechtigkeit über alles ging.
    Nur war es nicht die Gerechtigkeit, die man vom normalen Leben her kannte. Seine war eine andere. Er hatte sich selbst Regeln gesetzt und Gesetze gemacht. Nach ihnen handelte er, und er hatte sich allerdings manches Mal auf meine Seite gestellt.
    Jetzt war er wieder da. Er stand vor mir, und wir nickten uns zu. Im Hintergrund hörte ich Suko schwerer atmen als normal, doch darauf achtete ich nicht weiter. Raniel war jetzt wichtiger.
    Ich lächelte ihn an. »Grüß dich, Raniel. Mit dir habe ich nicht gerechnet. Umso erfreuter bin ich, dich zu sehen.«
    »Das kannst du auch, denn was ihr im Stich gelassen habt, das habe ich gerettet.«
    Im ersten Moment war ich überfragt. Ich musste erst mal nachhaken. »Bitte, was meinst du denn damit?«
    »Er heißt Ignatius.«
    Klar, mir fiel es wie Schuppen von den Augen. Ignatius hätte hier sein müssen, er war nicht mehr hier, und ich wusste jetzt, wo er sich befand. In der Obhut des Gerechten.
    »Du hast Ignatius geholt. Stimmt das?«
    »Richtig.«
    »Und wir hatten schon gedacht, dass ihn die andere Seite entführt hätte.«
    »Das wollte ich ja verhindern.«
    »Gut, Raniel. Und wo steckt er jetzt?«
    »Er ist in Sicherheit.«
    »Aber du weißt auch, dass er verletzt ist. Schwer sogar.«
    »Das war nicht zu übersehen. Aber reg dich nicht auf. Er befindet sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher