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1843 -  Die Falle der Sensenfrau

1843 - Die Falle der Sensenfrau

Titel: 1843 - Die Falle der Sensenfrau
Autoren: Jason Dark
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auch. »Ich will kein Gefangener sein.«
    »Das musst du aber.«
    »Nein!« Er riss plötzlich die Arme hoch, und dann zeigte er uns, welche Unterstützung in ihm steckte. Etwas war plötzlich da, das wir bisher nicht gesehen hatten. Ein feinstoffliches Gebilde umflorte ihn, und Suko, der schneller startete als ich, bekam ihn nicht mehr zu fassen. Er griff ins Leere.
    Eine andere Dimension hatte ihn geholt. Es war ein schneller, fließender Übergang gewesen, und wir hätten damit rechnen müssen. Es war trotzdem passiert, doch für mich stand fest, dass dies nicht unsere letzte Begegnung gewesen war …
    ***
    Nicht nur Suko ärgerte sich, sondern auch ich.
    »Der ist uns immer einen kleinen Schritt voraus«, sagte mein Freund. »Und das ärgert mich.«
    Ich winkte ab. »Keine Sorge, wir kriegen ihn noch. Darauf kannst du dich verlassen.«
    »Wann?«
    »Er und seine Eltern werden sich in der Nähe aufhalten, auch wenn wir sie nicht sehen, aber mich würde erst mal interessieren, ob Ignatius noch lebt.«
    »Das ist zu hoffen«, sagte Suko und meinte dann: »Ich könnte mir vorstellen, dass es zu einem zweiten Mordversuch kommen wird. Die andere Seite hasst Ignatius. Er muss ihr ein Dorn im Auge sein, und ihn so spektakulär umbringen zu lassen, das war natürlich allererste Sahne. Nur hat es nicht geklappt. Ich glaube kaum, dass sie sich damit zufriedengeben.«
    »Ja, das heißt, es geht weiter.«
    »Genau, John.«
    Ich brauchte nicht viel nachzudenken, um ihm zuzustimmen. Von Conte hatten wir die Handynummer bekommen. Ihn rief ich an, weil ich hören wollte, wie es um Ignatius stand.
    »Sinclair hier«, sagte ich.
    »Aha. Und?«
    »Es gibt leider nichts Neues«, log ich. »Wir haben den Verdächtigen nicht zu Gesicht bekommen. Aber deshalb rufe ich nicht an. Es geht mir um etwas anderes.«
    »Sie wollen wissen, wie es Ignatius geht.«
    »Genau.«
    »Gut, schlecht, ich weiß es nicht. Sein Zustand ist unverändert. Er liegt noch auf der Intensivstation. Mehr kann ich Ihnen auch nicht sagen.«
    »Danke, Signor Conte. Wo sind Sie jetzt?«
    »Draußen und nicht weit vom Hospital entfernt.«
    »Dann werden wir uns gleich sehen.«
    »Sie wollen kommen?«
    »Ja, ich möchte nach Ignatius sehen.«
    »Wie Sie wollen. Aber mich brauchen Sie nicht dazu – oder?«
    »Nicht unbedingt.«
    »Das ist gut, denn ich habe in zehn Minuten einen Termin mit meinen Leuten. Wir wollen den Fall noch mal durchsprechen und überlegen, wie wir strategisch am besten vorgehen.«
    »Okay, das ist gut. Und vor der Zimmertür sitzt noch immer ein Wachtposten?«
    »So ist es.«
    »Dann sind wir zufrieden.«
    Es ging mir etwas besser, als ich mein Handy wieder wegsteckte. Suko informierte ich auch, dann machten wir uns auf den Weg zum Hospital.
    Der Vatikan ist nicht groß, hier liegt alles in erreichbarer Nähe, aber wenn man es eilig hat, kommen einem die Strecken schon recht lang vor, die man zu laufen hat.
    Mittlerweile neigte sich der Tag dem Ende entgegen. Erste Lichter schimmerten, der Platz vor dem Petersdom leerte sich allmählich. Jetzt begann das große Aufatmen.
    Nur nicht für uns. Es war uns klar, dass der große Stress uns noch bevorstand, und wir hofften, dass wir es auch schafften, ihn zu bewältigen. Die andere Seite hatte alle Vorteile in ihrer Hand. Sie konnte sich auf ihre Magie verlassen. Wir waren nicht in der Lage, Dimensionsgrenzen so ohne Weiteres zu überwinden. Da musste schon etwas Besonderes passieren, und darauf lauerten wir.
    Zunächst aber würden wir froh sein, wenn Ignatius noch lebte. Sollte er sterben, würde gerade ich mir schwere Vorwürfe machen.
    Wir erreichten die Klinik, über deren Eingang ebenfalls Licht brannte.
    Wir betraten die Vorhalle. Anmelden mussten wir uns nicht, man kannte uns. Der Mann an der Auskunft nickte uns zu, und so konnten wir uns auf den Weg machen.
    Ich hätte gern einige Sätze mit dem Arzt gewechselt, so hoffte ich, dass er mir über den Weg lief. Das war nicht der Fall, aber von einer Schwester erfuhren wir, wo sich sein Büro befand. Dort sollte er angeblich zu finden sein.
    Wir gingen hin, klopften an, hörten nichts, und Suko öffnete die Tür trotzdem.
    Der Arzt lag auf einem Bett, das schon mehr einer Liege glich. Er schlief, wie uns seine regelmäßigen Atemzüge verrieten.
    Suko warf mir einen fragenden Blick zu, und ich überlegte, ob ich den guten Mann tatsächlich wecken sollte. Ich entschied mich dagegen. Wer so ruhig schlief, der hatte ein gutes Gewissen. Meiner Ansicht
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