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1843 -  Die Falle der Sensenfrau

1843 - Die Falle der Sensenfrau

Titel: 1843 - Die Falle der Sensenfrau
Autoren: Jason Dark
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in Sicherheit. Seine Feinde werden nicht an ihn herankommen. Dafür habe ich gesorgt.«
    »Schön. Wie ich dich kenne, hast du den Fall noch nicht zu den Akten gelegt.«
    »So ist es.«
    »Und was hast du mir zu sagen?«
    Der Gerechte schaute mich an. Er hatte diesen Feuerblick, ohne dass seine Augen rot waren. »Ich habe dir zu sagen, dass ich nicht zu den Grigori gehöre und sie als meine Feinde ansehe. Ebenso wie die Nephilim.«
    »Da liegen wir auf einer Wellenlänge.«
    »Gut. Und ich will nicht, dass sie den Kampf gewinnen. Ich gönne Sariel keinen Sieg.«
    »Ihn kennst du auch?«
    »Schon sehr lange.«
    »Weißt du dann auch, was mit ihm los ist?«
    Er nickte. »Er ist sehr gefährlich. Ich will sagen, dass er einer der Gefährlichsten überhaupt ist.«
    »Ich hörte, dass er nicht nur eine Person ist. Dass er aus zwei Menschen besteht. Zu einem ist er ein Mann, zum anderen ist er eine Frau.«
    »Ja. Und er ist in der Lage, sich mal als Mann und mal als Frau zu zeigen. Da kann man zusehen, wie er sich verwandelt. Und so kann er auch als Elternpaar auftreten, obwohl er eine Einzelperson ist. Das ist schon mehr als ungewöhnlich.«
    »Auch für dich?«
    »Ja, Suko, obwohl ich einiges gewohnt bin. Er hätte Ignatius getötet. Die Weiße Macht wäre führungslos gewesen. Das konnte ich zum Glück verhindern.«
    Ich wollte wissen, was mit Julian geschehen war.
    »Julian, sein Kind …«, murmelte der Gerechte. »Sariel ist sein Elternpaar. Er oder sie hat ihn geboren.«
    »Julian wäre beinahe zum Mörder geworden«, sagte Suko. »Er hat versucht, Ignatius umzubringen, und ich frage mich, warum er das tat. Weil er ein Nephilim ist und seinen Eltern gehorchen will oder muss?«
    »Das kann sein. Er hat ja bei den Menschen gelebt, den normalen, meine ich. Für Ignatius wäre er sicher eine große Hilfe gewesen, an Informationen aus Reichen zu gelangen, die ihm bisher verschlossen waren. Letztendlich ist Ignatius auch ein Forscher. Und wer hat schon das Glück, mit Personen zusammenzukommen, die in der Genesis erwähnt werden. Aber wie es aussieht, wird es dazu nicht kommen. Ich stufe Julian auch nicht als nur schlecht ein. Er hat bei einem frommen Menschen gelebt und ihn nicht getötet. Der Drang ist hier frei geworden. Wahrscheinlich nach einem Kontakt mit Sariel.«
    »Ja«, gab der Gerechte zu. »Das meine ich auch. Aber ich kann euch auch sagen, dass Julian bei seinen Eltern bleiben wird. Sie würden es auch nicht zulassen, dass er aus ihrer Nähe verschwindet.«
    Es war schon ungewöhnlich, dass Raniel von Eltern sprach, aber daran würden wir uns auch gewöhnen.
    Wir hatten über das gesprochen, was auch wichtig war. Nun aber mussten wir zu einem anderen Thema kommen.
    »Kannst du uns denn sagen, wo sich Sariel versteckt hält?«
    »Sariel hat es schon immer zu besonderen Plätzen hingezogen. Das hat sich nicht geändert. Hier in Rom hat er sich auch einen solchen ausgesucht. Es ist die Engelsburg.«
    ***
    Jetzt wussten wir Bescheid. Ich hielt den Atem an und wiederholte flüsternd den Namen.
    »Sie war mal ein Zufluchtsort für Päpste«, sagte Raniel. »Es gibt ja einen unterirdischen Gang zwischen dem Vatikan und der Burg. Einen guter Fluchtweg.«
    Das wusste ich. Ich fand es nur ungewöhnlich, dass Sariel sich ausgerechnet dieses Gebäude ausgesucht hatte. Es war nach dem Erzengel Michael benannt worden, dessen Statue das Dach des Bauwerks krönt. Die Burg hat eine lange Geschichte hinter sich. Der römische Kaiser Hadrian hat sie als Mausoleum errichten lassen. Später hat sie dann einige andere Funktionen erfüllt. In den wilden Zeiten diente sie auch als Wohnsitz der Päpste, die ihre Gemächer prunkvoll hatten einrichten lassen. Allerdings gibt es auch Verliese und sogar eine Urnenkammer in der Tiefe.
    Jetzt wandte sich Suko an Raniel, und er formulierte seine Worte als Frage. »Bist du dir denn sicher, dass sich Sariel und auch Julian dort befinden?«
    »Ja, das weiß ich.«
    ***
    Es war wirklich keine Entfernung bis zur Burg, wenn man erst die Mauern des Vatikans hinter sich gelassen hatte. Da gab es eine gerade Straße, die direkt auf die Engelsburg zuführte.
    Es war mittlerweile dunkler geworden, und es herrschte eine Stimmung, wie ich sie nur selten erlebt hatte. Hier zeigte sich Rom von einer fast verwunschenen Seite, hier störte auch der Verkehr nicht. Menschen, Gebäude, Autos, Häuser und Vespas sowie andere Transportmittel schienen zu einem Bild zu zerfließen, das sich fortlaufend bewegte
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