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1842 - Amandas Feuerfalle

1842 - Amandas Feuerfalle

Titel: 1842 - Amandas Feuerfalle
Autoren: Jason Dark
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traten. Sie waren auch längst nicht so hoch, standen mehr im Hintergrund und wirkten ebenfalls völlig verlassen.
    Gab es hier keine Lebewesen, wie auch immer geartet?
    Daran konnte ich nicht so recht glauben. Alles hatte seinen Sinn, und das würde auch in dieser Welt nicht anders sein.
    »Du willst dort hinein, John«, sagte Julian und zeigte auf den Bau mit dem Kuppeldach.
    »Das habe ich tatsächlich vor.«
    »Finde ich nicht gut.«
    »Warum nicht?«
    »Das ist gefährlich.«
    »Okay, das akzeptiere ich. Aber ich möchte dich fragen, warum du meinst, dass es gefährlich ist.«
    »Ich spüre es. Man will, dass wir dort hineingehen.«
    »Wer will das?«
    »Sariel. Er ist derjenige, der hier das Sagen hat. Er hat sich mächtig gemacht.«
    »Du kennst ihn besser.«
    »Leider.«
    »Und was weißt du noch alles über ihn zu sagen?«
    »Nicht mehr viel. Er ist sehr alt. Ich bin es auch. Er ist ein Engel, aber er ist noch mehr, das weiß ich.«
    Jetzt hatte er mich neugierig gemacht. »Und was ist er noch?«, fragte ich.
    »Ein Grigori.«
    Die Antwort hatte er gegeben, als wäre es die selbstverständlichste Sache auf der Welt.
    So richtig überrascht waren Suko und ich nicht. Wir schauten uns kurz an und nickten uns zu. Es konnte durchaus sein, dass dieser Sariel ein Grigori war. Dann gehörte er zu den von Gott verfluchten Himmelswesen, die Grigori genannt wurden. Sie waren auf die Erde geschickt worden, um über die frühen Menschen zu wachen. Das hatten sie nicht getan, sondern waren ihren Gelüsten nachgegangen, hatten sich mit den Frauen der Menschen zusammengetan und hatten Kinder gezeugt, die Nephilim hießen. Und so ein Nephilim war auch unser Schützling.
    »Weißt du noch was über ihn?«, fragte ich.
    »Nein, nichts. Nur dass er ein Feind ist, mein Feind. Ich kann mir nicht erklären, warum das der Fall ist. Aber ich habe mich damit abfinden müssen.«
    »Okay, das werden wir schon packen. Zuerst möchte ich sehen, was dieser Bau da vorn enthält. Hast du keine Idee, Julian?«
    »Nein, die habe ich nicht. Aber du gehst davon aus, dass wir uns in Sariels Reich oder Welt befinden?«
    »Das immer. Aber ich glaube nicht, dass die Welt ihm allein gehört. Nein, das denke ich nicht.«
    »Und was denkst du?«
    »Dass er nur einer unter vielen ist. Er ist kein Weltenherrscher, das kann ich nicht glauben.«
    »Aber man kann sich auch irren«, sagte Suko. »So einfach ist das alles nicht.«
    »Das weiß ich.«
    Wir hatten das Bauwerk erreicht und standen jetzt dicht vor seiner mächtigen Tür. Ob es noch weitere gab, wusste ich nicht. Jedenfalls hatten wir jetzt die Chance, den Bau zu betreten.
    Das taten wir noch nicht, sondern schauten ihn uns erst aus der Nähe an. Es gab Fenster in den verschiedenen Etagen. Aber dahinter bekamen wir nichts zu sehen. Dort blieb es dunkel. Oder auch leer. Wir würden hineingehen müssen, um zu erfahren, ob das alles auch stimmte, was wir sahen.
    Es war niemand zu sehen, der uns hätte angreifen können. Das sah ich schon als eine leichte Beruhigung an.
    »Okay, dann schauen wir uns den Bau mal von innen an. Wir sind ja hier nicht grundlos gelandet.« Ich rechnete gar nicht damit, dass die Tür abgeschlossen war. Ich sah einen großen Griff, umfasste ihn mit beiden Händen und musste schon kräftig ziehen, damit sich die Tür in Bewegung setzte.
    Sie schwang auf. Dabei kam sie mir entgegen, und was sich im Innern gesammelt hatte, das bekam nun Gelegenheit, nach draußen zu wehen, und es war auch zu spüren.
    Luft – kühle Luft. Versehen mit einem seltsamen Geruch, der mir irgendwie stechend vorkam.
    Suko schob sich näher an mich heran und fing an zu schnüffeln, denn er hatte den Geruch ebenfalls wahrgenommen. Er warf mir einen kurzen Blick zu, dann übertrat er als Erster die Schwelle. Julian wartete noch auf mich. Als ich dann ging, blieb er an meiner Seite.
    Wo würden wir landen?
    Diese Frage beschäftigte mich permanent. Es war eine andere Welt, davon mussten wir ausgehen, und auch, dass dieser Bau eine bestimmte Funktion hatte. In seinem Innern, in dem wir uns jetzt befanden, hatte sich bestimmt schon einiges abgespielt. Darauf wies auch der Geruch hin.
    Ich wartete nicht länger und bewegte mich hinter Suko in die Mitte des Raumes. Mein erster Gedanke war nicht verkehrt gewesen. Die Rundung des Kuppeldachs setzte sich hier unten fort, denn der Raum hier unten war kreisförmig angelegt.
    Wir schauten automatisch in die Höhe und auch zu den Wänden hin, denn dort befanden
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