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1837 - Rebekkas schwerster Gang

Titel: 1837 - Rebekkas schwerster Gang
Autoren: Unbekannt
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wäre.
    Rebekka verfluchte sich und den Tag, an dem sie den Auftrag angenommen und als Agentin in die BASIS gegangen war. Ohne die Last ihres Auftrags hätte sie sich anders verhalten, und vielleicht wäre es ihr dann sogar gelungen, den Lauf der Geschichte zu beeinflussen.
    So aber ...
    Weitere vier Stunden vergingen, dann meldete die Minimalortung ihres Gürtels, daß das Schiff nach einem wahren Gewaltflug Fornax erreicht hatte.
    Grannet wollte keine Zeit mehr verlieren.
    „Ich brauche die genaue Position innerhalb von Fornax", sagte sie. „Wo sind wir?"
    Der Minisyntron im Gürtel flüsterte ihr die Koordinaten zu und setzte sie in Relation zum Hanse-Kontor.
    „Siebenhundert Lichtjahre, das reicht nicht. Kommen wir noch näher heran?"
    „Wohl nicht. Der Kurs deutet auf eine andere Region der Kleingalaxis."
    Rebekka erhob sich und schlüpfte zum Einstieg des Bootes. Sie ging an Bord und verriegelte die Schleuse. Vorsichtig prüfte sie die Steueranlage und vermied nach Möglichkeit jede Energieentfaltung, die über den Standby-Modus hinausging.
    „Der Grigoroff projiziert ein neues Black Hole", erkannte der Minisyntron. „Die nächste HyperraumEtappe steht bevor."
    Rebekka DeMonn gab den Funkimpuls ab. Das Hangarschott glitt auf, die Luft entwich und entfachte vorübergehend einen Sturm im Hangar. In der Kommandozentrale merkten sie es garantiert sofort und gaben den Befehl zum Schließen. Die Sekunden bis dahin mußten genügen.
    Rebekka löste das Katapult aus. Der Schlitten raste los und beförderte das Zwölf-Mann-Boot in Richtung Schott. Noch stand es offen, aber die Gegenbewegung setzte bereits ein.
    Ein Schlag traf das Boot, als es den Schlitten verließ und auf die Öffnung zuraste. Es wurde knapp.
    Rebekka hielt den Atem an. Bruchteile einer Sekunde entschieden über Leben oder Tod.
    Sie schaffte es. Metall schrammte gegen Metall, dann taumelte das kleine Fahrzeug hinaus in die Leere.
    Sie schaltete den Feldantrieb ein und beschleunigte mit Höchstwerten. Gleichzeitig begann sie den Metagrav zu testen.
    Ursprünglich hatten die Beiboote der Eloxima-Raumer mit Ausnahme des Diskus nicht über ein System zum Hyperflug verfügt. Die Galactic Guardians waren mit einer Aufrüstung nicht kleinlich gewesen. Das Boot verfügte sogar über eine Bordkanone. Nur der Hypertrop-Zapfer fehlte aus Platzgründen. Dafür gab es neben dem Grigoroff einen Speicher für Hyperenergie, und der reichte locker für fünfhundert Lichtjahre.
    Ein Funkspruch von Tizian Grannet erreichte sie.
    „Warum tust du mir das an?" fragte er.
    Seine Stimme schwankte. Sie war froh, daß sie sein Gesicht nicht sehen mußte.
    „Es gibt keine andere Lösung. Unsere Wege haben sich gekreuzt und trennen sich wieder."
    „Dann sei verflucht!" schrie er. „Für den Verrat ‘unserer Liebe und unser beider Gefühle. Hörst du?
    Wenn es nicht anders sein darf, dann werde ich die Galaxis mit Terror und Knechtschaft überziehen, und du wirst immer daran denken müssen, daß es deinetwegen geschieht. Ich könnte das Boot abschießen, aber ich tue es nicht. Mein Weg führt mich nach Klindong, um die anderen Führer abzusetzen. Du aber wirst dorthin zurückkehren, wo der TLD auf dich wartet. Berichte Gia über meine Pläne. Und vergiß nie: Ich liebe dich noch immer. Und ich weiß, daß auch du mich liebst. Die äußeren Umstände haben es verhindert, daß wir uns finden, Rebekka. Vielleicht eines Tages in einem anderen Universum. Leb wohl!"
    Er schluchzte.
    „Leb wohl!" flüsterte, sie matt. „Und danke, daß du mir das Leben gerettet hast. Ich werde es nie vergessen, du ... du ..." Sie wollte noch das Wort Ungeheuer hinzufügen, aber sie brachte es nicht fertig.
    Entschlossen aktivierte sie den Metagrav und bereitete den Hyperraumflug vor.
    Augenblicke später verschwand die MRONIOK aus dem Einsteinschen Kontinuum und ließ das kleine Boot mit seiner einsamen Insassin zurück. Der Syntron meldete den Verlust der Kommunikationsmöglichkeit mit dem Mutterschiff und bat um Anweisungen.
    „Wir führen einen Spezialauftrag aus und nähern uns mit einer einzigen Etappe so nahe wie möglich dem Planeten Erender", sagte sie.
    Der Automat bestätigte und setzte den Countdown fort. Zehn Minuten dauerte es, dann verschwand auch das Boot und tauchte exakt zweihundert Lichtjahre und zwölf Lichtsekunden vom Hanse-Kontor entfernt in den Normalraum zurück.
    „Hyperfunk auf Dauersendung einstellen", sagte Rebekka hastig. „Folgender Text: Hanse-Kontor
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