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1837 - Rebekkas schwerster Gang

Titel: 1837 - Rebekkas schwerster Gang
Autoren: Unbekannt
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Erender im Looma-System. Hier spricht Rebekka DeMonn. Bitte sofort abholen. Wichtige Ereignisse auf Klindong."
    Zwei Stunden sendete die Antenne, bis die Energie ausging und es im Boot dunkel wurde. Weitere drei Stunden vergingen, dann erschien ein Kugelraumer, der im Hanse-Kode funkte.
    Rebekka führte ein kurzes Gespräch mit dem plophosischen Kommandanten Tabro Omossa, danach holte ein Zugstrahl das Boot an Bord. Wenig später setzte Rebekka DeMonn ihren Fuß auf den Boden von Erender, ihrer Heimatwelt, zu der sie so überraschend zurückgekehrt war.
    Der Kalender zeigte den 22. März 1289 NGZ.
     
    9.
     
    Zwei Männer betraten die GästeSuite, in der Omossa sie vor zwanzig Stunden untergebracht hatte. Sie kamen unangemeldet. Sie trugen nicht die üblichen Kombinationen der Kosmischen Hanse, sondern Zivilkleidung. Und sie besaßen Allerweltsgesichter. Sie zeigten Rebekka ihre Marken.
    Die zierliche Frau erhob sich.
    „Wir machen dich darauf aufmerksam, daß Flucht zwecklos ist", sagte der eine. „Du bist hiermit gemäß terranischem Recht verhaftet und kannst vor dem Untersuchungsrichter Widerspruch dagegen einlegen. Wir sind angehalten, mit allen Mitteln zu verhindern, daß du aus irgendeinem Grund untertauchst und dich dem Zugriff der terranischen Gerichtsbarkeit entziehst."
    „Mit allen Mitteln also. Das bedeutet, ihr könnt mich bei einem Fluchtversuch erschießen, ja? Dann seid ihr auch nicht besser als andere, die ihre Ziele mit ebenso unverhältnismäßigen Mitteln erreichen wollen."
    Beide zuckten mit den Achseln.
    „Du kennst dich doch aus, oder? Wie es weitergeht, wird von der ersten Befragung abhängen."
    Rebekka DeMonn nickte fahrig. Natürlich führte diese Befragung nicht der Staatsanwalt, sondern der Geheimdienst. Ihr eigener Arbeitgeber. Sie konnte sich ungefähr ausrechnen, was dabei herauskam.
    „Habt ihr auf Klindong wenigstens etwas erreicht?"
    „Ein Spezialkommando hat mit Unterstützung der Hanse’ dort aufgeräumt. Alles andere wird dir die Chefin persönlich sagen."
    Sie brachten Rebekka in einen Leichten Holk, der am Rand des Kontor-Hafens auf seinem Prallfeld ruhte. Roboter richteten gerade ihr Gefängnis her, eine kleine Halle im Heck, die sie mit Möbeln und sanitären Anlagen ausstatteten. Sie nahm in einem der Sessel Platz und sah reglos zu, wie die Maschinen das Werk vollendeten.
    „Hast du noch einen Wunsch?" fragte einer der beiden Männer, die sie abgeholt hatten.
    Sie schüttelte trotzig den Kopf.
    „Nicht, solange ich hier gefangengehalten werde."
    Sie gingen, und hinter ihnen flammte ein HÜ-Sicherheitsschirm auf, bei dessen Anblick Rebekka Tränen kamen. Man behandelte sie, als hätte sie Landesverrat begangen.
    Ein wenig verstand sie es ja. Gia de Moleon mußten die Vorgänge und Meldungen aus der BASIS spanisch vorgekommen sein. Bestimmt hatte sich Darius Marlek einen abgebrochen bei dem Versuch, mehr darüber herauszubekommen.
    Egal, es war gekommen, wie es hatte kommen müssen. Sie konnte jetzt nichts anderes tun als warten, was die Chefin des TLD entscheiden würde.
     
    *
     
    Gia de Moleon war die graue Maus wie immer. Unauffällig gekleidet, dabei aber die Würde in Person, erschien sie bei Rebecca DeMonn.
    „Rebekka, ich bin so froh, dich gesund wiederzusehen."
    Sie eilte ihr entgegen. Die beiden Frauen schüttelten sich die Hand.
    Die Agentin ging nicht auf den entwürdigenden Zustand ein, sechsunddreißig Stunden unter dem HÜSchirm eingesperrt gewesen zu sein wie ein Staatsverbrecher.
    „Habt ihr sie?"
    De Moleon nickte, und ihr Gesicht entspannte sich ein wenig.
    „Alle fünf. Kreczayja, Sumkraton, Bos Warran, Guuphoraz und Raylacza, den Heiligen. Und wir haben ihre EloximaSchiffe."
    „Und Grannet? Was ist mit Grannet?"
    „Fehlanzeige. Er war schon wieder weg. Seinen Kollegen hat er erzählt, er müsse zuerst einen wichtigen Termin einhalten und wolle nachkommen. Er hat Lunte gerochen. Haben wir das dir zu verdanken?"
    „Nein." Rebekka sprang auf. „Ich weiß nicht, Wer mich verleumdet, aber ich bin keine Verräterin.
    Vielleicht solltest du das akzeptieren, bevor du weitere dumme Fragen stellst. Ich habe es nicht nötig, auf dieser Grundlage noch ein Wort zu verlieren."
    „Ich akzeptiere es und entschuldige mich bei dir. Es war nicht so gemeint, Rebekka."
    Die Ressortchefin der BASIS erzählte von dem Zeitpunkt an, als sie vom BASIS-Direktor ernannt worden war. Sie berichtete über ihr Verhältnis zu Marcel Rembrandt und die Katastrophe, als er
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